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Geschichte und Mythen um das Thema Analfisten

Dildos sind bereits aus der Antike (6. Jh. v. Chr.) bekannt. Aus den Darstellungen und Beschreibungen muss man schlussfolgern, dass sie eher dazu dienten, den Partner voyeuristisch zu stimulieren, anstatt sich selbst damit zu befriedigen. Die Formenvielfalt war schon damals recht ausgeprägt, beispielsweise zeigt ein Vasenbild einen zweiköpfigen Dildo.

Schon vor über 3000 Jahren wussten die Ägypter um die luststeigernde Wirkung von Dildos. Im alten China fertigte man Kunstpenisse aus Porzellan. Es folgten Dildos aus Leder, Holz, Wachs und Glas. Heute bestehen diese Sexspielzeuge vorwiegend aus Silikon, PVC, Acrylglas, Aluminium und Edelstahl.

Der sogenannte »Dildo« wurde im 18. Jahrhundert als medizinisches Hilfsmittel zur Erweiterung der Vagina vor der Geburt benutzt. Im selben Jahrhundert wurde aber auch der Godemiché erfunden, der sogar so konstruiert war, dass er die männliche Ejakulation imitierte.

 

Eine Technik des 20. Jahrhunderts mit Wurzeln in der Vergangenheit

Es scheint nur ein kleiner gedanklicher Schritt nötig zu sein, um von der Penetration durch Gegenstände auf die Hände zu kommen. Zumal Frauen sich schon seit Langem fisten lassen, zumindest vaginal. Und dennoch hat es bis in die 1980er Jahre hinein gedauert, bis diese Praktik bekannt genug wurde, dass die dafür erforderliche Hardware industriell hergestellt und großflächig vermarktet wurde.

Der amerikanische Schriftsteller Edmund White erinnert sich, dass der französische Philosoph, Soziologe und Psychologe Michel Foucault (1926–1984) behauptet habe, Faustficken sei das Einzige, was das 20. Jahrhundert zum sexuellen Repertoire hinzugefügt hätte. Und tatsächlich, geht man in der Literatur zurück, liest man Leopold Sacher-Masoch oder Walters Viktorianische Ausschweifungen, so findet man keine Hinweise darauf, dass Männer es schon immer gern mit der Faust getrieben hätten. Fisten als Mainstream mit eigener Szene, für die sogar spezielle Produkte entwickelt wurden, das ist eine Entwicklung der letzten fünfzehn Jahre.

Edmund White und Charles Silverstein haben schon 1977 in ihrem Buch The Joy of Gay Sex über das Fisten geschrieben. Der erste Satz zum Thema lautet: »It’s extremely dangerous«. Fisten war Ende der 70er Jahre in Amerika bereits so weit verbreitet, dass es einen Club gab, den FFA, Fist Fuckers of America (Lustigerweise trug eine Vereinigung der ganz anderen Art dieselben Initialen: Future Farmers of America, die künftigen Bauern von Amerika). Und das Fisten ist dort so detailliert beschrieben, dass es scheint, die beiden hätten auf einen größeren Erfahrungsschatz zurückgegegriffen. »Trotz der offensichtlichen, hinreichend publizierten Gefahren wird Faustficken immer populärer, üblicherweise als eine Unterart des Sadomasochismus«, schreiben die Autoren in The Joy of Gay Sex weiter.

Larry Kramer geht in seinem umstrittenen Roman Faggots (deutsch: Schwuchteln) von 1978 ausführlich auf das Fisten ein. Robert Mapplethorpe dürfte zu den Ersten zählen, die es wagten, diese Sexpraktik fotografisch festzuhalten und die Fotos als Kunst zu verkaufen. Tom Bianchi hat schon Anfang der 70er Jahre auf Fire Island Fist-Szenen fotografiert. Und der Schauspieler Knut Koch meint sich in seiner Autobiografie Barfuß als Prinz zu erinnern, dass das Fisten zusammen mit den Slings nach Europa kam. »Als die ersten Saunen Slings aufhängten, wurde gefistet.«

Auch die Bezeichnung »fisten« verweist auf den Ursprung der Praktik in den USA. Alternativ werden auch die Begriffe fisting, fistfucking (zu Deutsch »faustficken«) oder handballing verwendet – was viel harmloser klingt und der Technik in meinen Augen viel mehr entspricht, denn es geht ja doch zumindest großteils darum, mit der Hand zu ficken.

Ältere Fister berichteten, dass es damals noch sehr »einfach« zuging. Ans Spülen hat man angeblich noch nicht gedacht. Den Darm zu reinigen, gehörte quasi mit zum Spiel: Mit dem ersten Handschuh wurde er entleert, mit dem zweiten dann gedehnt.

San Francisco gilt als Epizentrum dieser »neuen Strömung«, einfach weil ab den 1960er Jahren so viele Schwule dorthin zogen, dass eine Dichte erreicht wurde, die eine Diversifizierung und Ausdifferenzierung in verschiedene sexuelle Spielarten möglich machte. Im Zuge der zweiten sexuellen Revolution ab 1968 war Fisten natürlich etwas, mit dem man sehr viel mehr provozieren konnte als mit Händchenhalten und Küssen. Es war radikal – auf politischer Ebene, aber eben auch auf emotionaler.

Bis in die 80er Jahre hinein wurde dadurch viel Wissen angesammelt: wie man Einläufe mit verschiedenen Zusätzen (Tee, Kaffee, Drogen) interessanter macht, dass man Backfett gekühlt besser durch den Schließmuskel einführen kann (sogenannte Crisco bunnies) etc.

Mit Aids wandelte sich die Szene. Das Fisten verlor – wie alle anderen Arten des Sex zwischen Schwulen – an Beliebtheit. San Francisco war nicht mehr länger der Mittelpunkt der schwulen Welt. Das Wissen ging nach und nach verloren.

Seit der Jahrtausendwende halten Sexshops allerlei bereit, was angeblich speziell fürs Fisten entwickelt wurde: Schließmuskeldehner, Spülgerätschaften, Gleitmittel. Was davon sinnvoll ist, wird in den folgenden Kapiteln geklärt.

Um kaum eine Freizeitbeschäftigung ranken sich so viele Mythen wie um den Sex – um Fisten ganz besonders.

Fisten, das Einführen einer Hand in das Rektum, wirkt martialisch. Hört man dabei noch die Urlaute, die der Kehle des Passiven entsteigen, könnte man annehmen, dass die Sexpraktik etwas Gewalttätiges an sich habe. Dieser Anschein könnte vom Erleben unterschiedlicher nicht sein. Aber in der Spanne zwischen dem, wie es aussieht, und dem, wie es sich anfühlt, ist reichlich Raum für Mythen, Theorien und Fantasien, die meist auf unreflektierten Ängsten basieren.

Es ist bei jeder Art von Sex schwer, ihn ohne Beurteilung gelten zu lassen – bei einer Praktik wie dem Fisten fällt das noch schwerer. Schon weil sie instinktgetriebener ist und schlechter verstandesmäßig kontrolliert werden kann (was beim Ficken und Blasen leichter möglich ist). Hinzu kommt das eigene Rollenverständnis, das gesellschaftliche obendrein. Wer ist Mann, wer ist Frau? Wer liefert sich wem aus und warum? Zudem fördert es natürlich kein bisschen die gesellschaftliche Akzeptanz der Homos, wenn sie mit Sexpraktiken an die Öffentlichkeit treten, die »Heteros« mit Sicherheit abstoßend finden (als hätte die Homosexualität etwas mit dem Lustempfinden im Hintern zu tun).

 

Angst, Angst, Angst

Es gibt kaum eine boshaftere und missgünstigere Gruppierung in unserer Gesellschaft als die schwule Szene. Jede sexuelle Vorliebe, jede Art, sich zu kleiden oder sich zu geben, wird gleich mit einem Unwort bedacht. So werden Fister als Fist-Elsen (harmlos) oder Fist-Kühe (schon nicht mehr so nett) bezeichnet. Schlimmer ist jedoch, dass Menschen, die das Spiel mit der Faust schätzen, allerlei pathologische Züge unterstellt werden: dass nur alte Männer, die keinen mehr ab- oder keinen mehr hochkriegen, sich fisten lassen, dass alle Fister HIV-positiv sind oder Windeln tragen müssen, weil sie inkontinent geworden sind.

 

Es fisten nur die Alten!

Viele glauben, dass Fisten nur eine logische Konsequenz von jahrelangem Analverkehr ist. Weil eine Rosette durch viel Rammeln keine Spannung mehr halten kann, muss eine Faust her. Aber das ist völliger Unsinn. Wenn man es genießt, gefickt zu werden, führt das keineswegs zu einem ausgeleierten Schließmuskel – vorausgesetzt, man macht es richtig.

 

Das tut doch höllisch weh!

... ist eine subjektive Bewertung. Ja, kaum jemand wird behaupten, Gefistetwerden hätte ihn von Anfang an nur geil gemacht. Das Gedehntwerden ist ein neues Gefühl. Dass es als lustvoll und geil empfunden wird, beweisen tausende Fister tagtäglich. Vielleicht wirst auch Du bald zu ihnen gehören. Am Anfang jedoch bedarf es durchaus einer gewissen Affinität zum Schmerz, einer Bereitschaft, sich auf Empfindungen einzulassen, die man erst einmal als schmerzhaft bewerten würde – um sie dann für sich umzuinterpretieren.

 

Es fisten nur Ledermänner!

Fisten wird meist als brutal dargestellt. Man lässt sich eine Faust in den Hintern knallen, die Backen werden gespreizt, und irgendwann hängt der halbe Darm raus ... Fisten ist eine Extremsportart, für die man eine Vorliebe zum Schmerz haben muss. Schmerzen halten nur echte Männer aus, Ledermänner.

Aber auch das ist völliger Unfug. Fisten erfordert sehr viel weniger den Genuss an Schmerzen als die Fähigkeit zu entspannen, die Gedanken loszulassen, sich hinzugeben. Und das können allenfalls jene am besten, die sich mit Meditation, mit fernöstlichen Entspannungsmethoden beschäftigen. Das können natürlich auch Ledermänner sein, aber auch jede andere Art von Mann.

 

Sie lassen sich fisten, weil sie keinen hochkriegen!

In der Tat sieht man sehr oft, dass Fistees (also die, die gefistet werden) keinen Steifen haben, während der Partner mit dem Arm in ihnen steckt. Das liegt aber nicht an einer Unfähigkeit zur Erektion, sondern daran, dass man als Fistee so mit seinem Hintern und den Empfindungen beschäftigt ist, die den gesamten Körper durchfluten, dass man die Erektion verliert. Das ist aber kein Problem, weil eine Erektion beim Fisten ohnehin nicht notwendig ist.

 

Wer fistet, wird sich früher oder später mit HIV infizieren!

Ebenfalls nicht richtig. Wer sich nicht an jedem x-beliebigen Ort in den Sling hängt und von wildfremden Menschen durchräumen lässt, wer sich erfahrene Partner auswählt, Handschuhe benutzt und weder Gleitmittel noch Sexspielzeuge teilt, geht kein größeres Infektionsrisiko ein als bei anderen Sexpraktiken.

 

Fisten ist dreckig!

Na klar. Man schiebt seine Hand dort hinein, wo sonst allerlei rauskommt. Aber man kann vor dem Fisten spülen. Und wer das richtig macht, verschont den Partner vor den dunklen Seiten des Fistens. Was ich aber eingestehen muss: Fisten funktioniert nur mit jeder Menge schlabbrigem Gleitmittel. Das wird in der Regel immer eine richtige Sauerei. Davor kann man sich nur schlecht schützen. Wer sich also die Fingernägel nicht versauen will, wer Sex in trockenen Tüchern bevorzugt, wird hier eher nicht glücklich.

 

Wer fistet, steht auch auf Scheiße!

Es liegt nahe, Menschen, die anderen im Hintern rumstochern, als Scat-Liebhaber (Scheiße-Fans) abzustempeln. Unsere eigenen Erfahrungen genügen, um dies zu widerlegen. Die meisten verspüren kein Bedürfnis, sich mit Exkrementen ausführlicher zu beschäftigen, noch kommt einem auf der Reise durch fremde Hintern Ähnliches unter. Selten bleibt ein Fistee entspannt in seinem Sling liegen, wenn »etwas« nachrutscht. Die meisten springen ziemlich zügig auf, um nachzuspülen.

 

Vom Fisten wird man inkontinent!

Keineswegs. Gehst Du bewusst und vorsichtig mit Dir und Deinem Schließmuskel um, achtest Du auf seine natürlichen Grenzen, sind keine negativen Folgen zu erwarten. Fisten führt im Gegenteil eher dazu, den Schließmuskel besser zu beherrschen.

 

Fisten ist nur was für echte Kerle!

Für dieses Totschlagargument schlechthin werden immer irgendwelche maßlos überkommenen Geschlechterrollenmodelle zitiert: »Nur Frauen lassen sich ficken!« – »Aktiv sein ist männlich!« – »Fisten ist nur was für Männer!« Was soll der Quatsch? Wer solche Aussagen trifft, outet sich entweder als Dummkopf (weil er ohne zu denken den Gedankenmüll anderer nachplappert) oder als jemand, der seine eigene geschlechtliche Identität noch nicht gefunden hat. Wer sonst müsste sich so verzweifelt irgendeinem Geschlecht zugehörig fühlen oder vom anderen unterscheiden?

 

Fister sind zwanghaft!

Das Fist-Hobby wird von ganz unterschiedlichen Charakteren geteilt. Da kommen einem so ziemlich alle Berufsgruppen unter. Dass sich auch Frauen oder heterosexuelle Männer fisten lassen, zeigt, dass an dieser Praktik etwas anderes dran sein muss als unbewusster Schwulenhass (auch ein beliebter Mythos). Und auf gar keinen Fall sind alle Fister zwanghaft. Dieser psychologische Fachbegriff wird auf Menschen angewendet, die pedantisch genau sind, immer Ordnung halten, bei denen ein Staubkorn auf dem Glastisch einen hysterischen Anfall auslöst.

»Jede Form von Sexualität weicht von der Norm ab, da es die eine Norm nicht gibt.« (Facharzt für Psychiatrie, Sexualmediziner und Psychotherapeut Dr. David Goecker in Siegessäule 4/12)

 

Wahrheiten

  • Lass Dich nicht von Vorurteilen oder dummen Sprüchen verunsichern.
  • Wenn Du Freude am Fisten hast, egal, ob in aktiver oder passiver Funktion, genieße es, und lass die anderen reden!
  • Ansonsten überprüfe die Aussagen anderer an der Wirklichkeit.
  • Mache Deine eigenen Erfahrungen, anstatt den Worten anderer zu viel Glauben zu schenken.
  • Spüre, anstatt zu denken!
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