Der Begriff BDSM “Session” stammt aus dem Englischen und hat verschiedene Übersetzungen ins Deutsche wie “Sitzung”, “Veranstaltung” oder “Behandlung”. Im Kontext von BDSM beschreibt er den Zeitrahmen, in dem BDSM-Aktivitäten stattfinden. Darüber hinaus nutzen professionelle Master/Domini diesen Ausdruck, um ihre Treffen mit Kunden zu bezeichnen.
Session: Eine festgelegte Zeit für BDSM-Aktivitäten
BDSM-Beziehungen können vielfältig sein. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass diese Aktivitäten strikt terminiert werden. In einer BDSM-Partnerschaft könnte es zum Beispiel vorkommen, dass bestimmte Vorlieben spontan oder im Rahmen des alltäglichen Zusammenlebens ausgelebt werden. Trifft man sich mit einem Spiel-Partner, könnte jedes Treffen als eine solche “Session” angesehen werden. Der Begriff hilft jedoch dabei, bestimmte Spiel-Szenarien einzugrenzen.
Die Planung einer BDSM-Session kann die Erwartungen und Vorfreude erhöhen und aufregend sein. Sie bietet die Gelegenheit, sich besser auf das bevorstehende Erlebnis vorzubereiten, mehr über Praktiken zu erfahren, Fantasien zu sammeln und über persönliche Grenzen zu sprechen. Gerade wenn es um persönliche Limits geht, kann die Diskussion darüber die Atmosphäre trüben. Daher ist es ratsam, solche Gespräche nicht unmittelbar vor dem Spiel zu führen.
Die Vorplanung einer Session ermöglicht auch ein gewisses Maß an Sicherheit, indem die Situation, in der man in eine bestimmte Rolle schlüpft, zeitlich und örtlich eingeschränkt wird. Allerdings muss eine Session nicht immer im Voraus geplant sein. Sie kann auch spontan oder durch spezifische Zeichen und Rituale eingeleitet werden. So könnte ein Unterwürfiger beispielsweise durch das Anlegen eines Halsbands den Wunsch zum Spielen signalisieren. Oder durch das Aussprechen eines bestimmten Befehls könnte eine Session beginnen.
Doch reden ist nicht immer Silber – sondern hierbei Gold!
Es kann unangenehm sein, jemanden zu fragen: „Was machst du? Wie spielst du und worauf stehst du eigentlich?“, da es Scham- und Verlegenheitsgefühle hervorrufen kann. Man fragt sich, was der andere denken könnte und ob man in irgendeiner Weise seltsam oder unnormal ist. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass innerhalb der BDSM-Szene unterschiedlichste Vorlieben und Fetische gängig sind und es somit normal ist, darüber zu sprechen. Dennoch kann es am Anfang eine Überwindung darstellen, über diese Themen zu sprechen, sei es bei einem Date, einem Stammtisch oder bei einem lockeren Treffen mit Freunden. Aus diesem Grund sind hier sieben Möglichkeiten an die Hand, wie du deine Kinks und Neigungen anderen Menschen kommunizieren kannst.
1. Sags mir im Profiltext
Einige Menschen benötigen ihren Fetisch als Voraussetzung für sexuelles Vergnügen. Andere benutzen Vorlieben als Auslöser für Glücksgefühle oder Entspannung. Es ist wichtig, dieses Schlüsselmerkmal im Profiltext oder in der ersten Nachricht bei der Partnersuche zu erwähnen, um gleichgesinnte Partner kennenzulernen. Viele nutzen hierfür auch spezifische Namen und Bilder als Hinweise auf bestimmte Vorlieben. Es ist nicht notwendig, dies durch lautes Schreien oder Ausrufezeichen zu betonen, sondern kann unauffällig in den Text integriert werden.
2. Direkt und ungehemmt
Es ist wichtig, dass du deine Bedürfnisse und Grenzen klar kommunizierst, wenn du dich mit BDSM beschäftigst. Bespreche im ersten Gespräch Intimitäten, Erfahrungen und Möglichkeiten, um gemeinsame Vorlieben zu entdecken und die Reaktion deines Partners zu testen. Eine offene, ehrliche Aussage über deine Wünsche kann den besten Startpunkt für gemeinsames Spiel bieten und Fragen aufwerfen, an denen beide Partner arbeiten können. Obwohl es beängstigend sein kann, solltest du dich für eine offene und ehrliche Kommunikation öffnen, um eine erfolgreiche Beziehung aufzubauen.
3. Gut vorbereitet
Nutze Referenzen wie Bücher, Geschichten, Comics oder Fanfictions, um deine Vorlieben zu erklären. Konzentriere dich auf die positiven Aspekte und sprecht darüber, was euch besonders gefallen hat. Alternativ könnt Ihr auch zusammen Filme & Co. schauen, um deine Erregung und Details im Affekt besser erklären zu können, die dich heiß machen.
4. Verführerische Anregungen
Dirty-Talk kann eine aufregende Möglichkeit sein, neue Ideen während des Sex oder Spiels aufzuzeigen. Nutze diese Gelegenheit, um Fantasien zu teilen, die sich auf den momentanen Zustand beziehen und diese erweitern können. Achte darauf, nicht zu explizit zu sein und gib deinem Partner Raum zum Antworten und Mitspielen. Im Eifer des Gefechts ist dein Partner wahrscheinlich besonders offen für neue Ideen.
5. Vom Wort in die Tat
Wenn du dich mit deinem Fetisch vertraut gemacht hast, kannst du eine BDSM Session vorschlagen und ein Szenario gemeinsam durchsprechen oder dich langsam herantasten. Wenn du das Equipment dafür hast oder ein bestimmtes Kleidungsstück, kannst du es nutzen, um deinem Partner zu demonstrieren, wie du den Fetisch bisher ausgelebt hast. Dadurch wird es für dein Gegenüber anschaulicher und verständlicher.
6. Apropos
Wir leben im 21. Jahrhundert und haben Zugang zu vielen Fetisch-Referenzen in Popkultur, Literatur und Filmen. Viele Menschen haben ihre Faszination für Fetische auch das erste Mal im Fernsehen entdeckt, und nicht auf einer BDSM-Website. Wenn ihr beide dasselbe Werk kennt, können Vergleiche eurer unterschiedlichen Wahrnehmungen dazu beitragen, dass du besser erläutern kannst, wie sich dein Fetisch entwickelt hat.
7. Verspieltes Herantasten
Spielt das “Ich hab noch nie”-Spiel, um vor dem Sex ein bisschen Spaß zu haben. Hierbei stellen ihr euch gegenseitig Fragen und signalisiert mit einem Zeichen (nonverbal, einen Schluck trinken, die Hand heben, etc.), wenn ihr etwas bereits gemacht habt. Erweitert das Spiel, um über Fantasien und Wünsche zu sprechen. Alternativ könnt ihr dafür viele Spiele ausprobieren, die genau solche Fragen stellen, damit ihr euch besser kennenlernt und euch über Fantasien und Wünsche austauscht.
Es findet sich immer ein Weg
Garantie für Erfolg gibt es nicht, egal für welchen Weg du dich entscheidest. Es kann sein, dass dein Partner kein Interesse an deinem Fetisch, Kink, deiner Fantasie hat, und das ist in Ordnung. Arbeitet gemeinsam an einer Lösung und legt fest, wie wichtig die Sache für euch ist. Verliert euch nicht in dauerhaften Diskussionen, sondern ermutigt euch gegenseitig, Vorlieben auszuprobieren und miteinander zu wachsen.
Auch wenn dein Partner keinen Gefallen gefunden hat, gibt es immer noch Möglichkeiten, zusammen Erfahrungen zu sammeln. Das können beispielsweise beinhalten: Dirty Talk, andere Spielzeuge oder sogar Veranstaltungen zu besuchen. Gebt nicht auf, sondern versucht, eine Lösung zu finden, mit der ihr beide zufrieden seid.
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