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Alles über Chemsex - wieso immer öfter Drogen zum Sex benutzt werden

Wenn Du regelmäßig in der LGBTIQ*-Community und auf Gay-Dating-Portalen unterwegs bist, wird Dir der Begriff Chemsex sicher schon begegnet sein. Was hinter dem Begriff steckt und was Du dazu wissen solltest, erfährst Du, wenn Du diesen Beitrag liest.

 

Was ist Chemsex?

Jeder hat bestimmte Vorlieben oder Fetische, die ihn sexuell erregen und das Liebesspiel spannender machen. Auch der Konsum von Drogen als Teil sexueller Aktivitäten kann einen Kick verleihen, den sexuellen Akt verlängern und den bzw. die Höhepunkte intensiver gestalten.

Unter dem vom britischen Aktivisten David Stuart vor gut zwanzig Jahren geprägten Begriff Chemsex versteht man also, wenn schwule, bisexuelle und andere Männer, die Sex mit Männern haben, während ihrer sexuellen Aktivitäten bestimmte Drogen konsumieren, um ein Mehr an Intimität und gesteigerte Lust zu empfinden. In den USA ist es unter PnP (Party and Play) bzw. in Großbritannien unter HnH (High and Horny) bekannt.

 

Warum ist Chemsex so beliebt?

Die beim Chemsex genutzten Drogen führen dazu, dass man sich weniger gehemmt fühlt, erregter ist und sich voll und ganz auf den Sex konzentrieren kann. Mancher Mann nutzt Chems, um einem vermeintlichen Stigma oder Selbstzweifeln, unter denen er beim Sex leidet, zu umgehen. Die Drogen helfen ihm, mit solchen Problemen fertig zu werden oder sich (zumindest für die Dauer der Wirkung von Chems) davon gänzlich zu befreien.

Andere Männer sind der Auffassung, dass Drogen den Sex verbessern, sie euphorischer machen und ihnen bessere Orgasmen bescheren. Sex unter Drogeneinfluss kann sich oft über mehrere Stunden erstrecken. Allerdings ist es auch möglich, dass der Nutzer in dieser Zeit nicht zum Orgasmus kommt, obwohl er voll darauf konzentriert ist, den perfekten Orgasmus zu erleben.

 

Wann und wo wird Chemsex praktiziert?

Es gibt unzählige Orte und Anlässe, um als Mann Chemsex zu erleben. Manche Männer praktizieren Chemsex einfach mit dem eigenen Partner. Andere suchen sich einen ebenfalls an Chemsex interessierten Partner, mit dem sie dann Sex unter Drogeneinfluss haben. Wieder andere veranstalten zu Hause eine sogenannte Chemsex-Party, zu der sie eine größere Zahl von Männern einladen und die dann untereinander Sex praktizieren. Falls man nicht selbst eine solche Party veranstalten möchte, findet man in den einschlägigen Gay-Dating-Portalen sicher Leute, die Gäste für eine Party mit extra suchen.

Wer Chemsex nicht in den eigenen vier Wänden praktizieren möchte, der kann auch in Männer-Saunen, Gay-Kinos oder Clubs gehen, um dort Partner zu finden. Im Internet kann man entsprechende Verabredungen treffen. Wer dort auf der Suche nach entsprechenden Dates ist, der verwendet in seinem Profilnamen oft die bekannten Begriffe HnH (High and Horny) oder PnP (Party and Play). Aber auch Chillout oder ein großes T (für Tina, Crystal Meth) deuten darauf hin, dass derjenige an Chemsex interessiert ist.

 

Welche Drogen werden beim Chemsex am häufigsten genutzt?

Es gibt verschiedene Substanzen, die die gewünschte Wirkung verursachen. Die am häufigsten verwendeten Drogen bei Chemsex sind Methamphetamin (Crystal/Crystal Meth/Tina/Meth), Mephedron (Meph/Drohne/M-Katze/Miau-Miau) sowie GHB/GBL (G, Gina).

 

Mögliche Folgen von Chemsex – Risiko der Abhängigkeit

Die Auswirkungen von Chemsex sind unterschiedlich und hängen vor allem von der Konstitution und Gesundheit dessen ab, der ihn praktiziert. Erfahrungen aus der Community zeigen, dass manche Männer weniger gefährdet sind, wohingegen andere ein größeres Risiko haben. Beratungsprojekte zum Thema Chemsex weisen auf Schutzmöglichkeiten und auch Gefahren hin.

Der Gebrauch von Drogen kann die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen, also negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben, etwa auf das Herz oder das Gehirn. Mögliche Folgen von Chemsex können beispielsweise Angstzustände, Psychosen, depressive Episoden oder ausgewachsene Depressionen sein.

Nicht selten konsumieren Teilnehmer einer Chemsex-Party Crystal Meth und Mephedron intravenös, also per Injektion. Bei einer solchen Injektion besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen und durch Blut übertragbare Viren wie HIV, Hepatitis C und Hepatitis B. Dies gilt vor allem, wenn die Injektionsnadel mehrmals von verschiedenen Männern genutzt wird.

Die für Chemsex genutzten Drogen besitzen zum Teil hohes Suchtpotenzial, man kann also schon nach wenigen „Anwendungen“ von ihnen abhängig werden. Wenn sich eine Abhängigkeit einstellt und man die Chemsex-Drogen absetzt, können unangenehme Entzugserscheinungen die Folge sein.

Ein großes Problem entsteht dann, wenn Konsumenten den Chemsex als etwas so Positives und Einzigartiges empfinden, dass sie irgendwann nicht mehr in der Lage sind, Sex ohne Drogen zu genießen.

 

Wann Chemsex nicht praktiziert werden sollte

Wer an bestimmten Vorerkrankungen wie Herzproblemen oder Bluthochdruck leidet, sollte Chemsex nicht praktizieren, da die verwendeten Rauschmittel zu schwerwiegenden Problemen führen können. Ist man auf bestimmte Medikamente angewiesen, muss mit einem Arzt besprochen werden, wie deren Wechselwirkungen mit Chems aussehen.

Wenn Du psychische Probleme hast, solltest Du vorsichtig sein, wenn Du Chemsex praktizierst. Es könnte Deine psychische Gesundheit beeinträchtigen oder Probleme verstärken. Auch wenn Grenzen zu setzen schwierig für Dich ist, solltest Du Dich davor hüten, Chemsex zu praktizieren. Denn er kann zu einer Intensivierung der sexuellen Erfahrung führen, was bei manchen Menschen zu einem Verlust der Kontrolle führen kann.

Wenn bereits Probleme mit Drogenabhängigkeit oder -missbrauch vorliegen, ist es ratsam Chemsex nicht zu praktizieren. Es könnte Deine Sucht verschlimmern oder Dich süchtig machen. Unter bereits dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen stehend, sollte ebenfalls von Chemsex abgesehen werden. Der Konsum von beidem beeinträchtigt das Urteilsvermögen, kann zu riskantem Verhalten führen oder kann ungeahnte Wechselwirkungen hervorrufen. Auch bei einer erhöhten Anfälligkeit für sexuell übertragbare Infektionen (STIs), solltest Du Chemsex vermeiden oder geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.

 

Unterstützung von Konsumenten ist wichtiger als Verurteilung

Als der neue Trend Chemsex in der LGBTIQ*-Community aufkam, standen zunächst die damit verbundenen Gefahren im Mittelpunkt und die Community diskutierte, wie man mit diesem neuen (wieder auftauchendem) Phänomen umgehen sollte. Es wurde aber schnell klar, dass es eine offene und vor allem vorurteilsfreie Präventions- und Beratungsarbeit brauchte, wollte man die Konsumenten erreichen.

Inzwischen gibt es bundesweit Angebote, die zum Thema Chemsex Menschen beraten, begleiten und helfen. Auch Fragen rund um den Chemsex kann man sich dort beantworten lassen. Dabei spielt es für die Beratungsstellen keine Rolle, ob für den Klienten Chemsex bereits zum Problem geworden ist und Sucht eine Rolle spielt, ob der Klient Hinweise zu Schutzmöglichkeiten möchte oder ob es ihm einfach darum geht, offene Fragen zu klären. Eine Beratung ist vorurteilsfrei, anonym und kostenlos.

Leider ist die schwule/queere Sexualität sowie der Subtanzgebrauch schon ohne Verbindung zueinander Themen, die von vielen als problematisch oder schambesetzt wahrgenommen werden. Treffen beide aufeinander, potenziert sich das Problem. Eine Chemsex-Beratung hat die Aufgabe, die Bedürfnisse, den Nutzen, die Risiken und die Folgen von Chemsex offen anzusprechen, mit dem Klienten zu diskutieren und ihm ein vorurteilsfreies Umfeld zu bieten. Dies ermöglicht es einem Konsumenten, seinen Umgang mit Chemsex für sich selbst zu klären.

 

Eigenverantwortlichkeit in Sachen Chemsex stärken

Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die Enthemmung durch Chems nicht selten dazu führt, dass Konsumenten z. B. im Eifer des Gefechts auf den Gebrauch von Kondomen verzichten oder beim sogenannten „slammen“, also dem Injizieren von Chems, eine bereits gebrauchte Nadel verwenden. Auch das Teilen eines Sniff-Röhrchens ist nicht ungefährlich. Alle aufgezählten Praktiken erhöhen das Risiko einer HIV-Infektion oder einer Ansteckung mit anderen STIs.

Aus diesem Grund ist es wichtig, an die Eigenverantwortlichkeit der Konsumenten zu appellieren und sie umfassend über die Gefahren aufzuklären. Immer wieder kommt es beim Gebrauch von Chems zu einer Überdosis, die im „worst case“ ein Koma verursacht, aus dem man nicht wieder erwacht oder direkt zum Tod führen können. Daher sollte jeder, der mit Chems in Berührung kommt und Chemsex praktiziert, für sich selbst klare Regeln aufstellen. Das gilt auch für diejenigen, die Chemsex-Partys veranstalten. Sie sollten zumindest ausreichend Kondome bereitstellen und dafür sorgen, dass genügend Einwegspritzen und Nadeln vorhanden sind.

Letztlich ist allerdings jeder für sich und sein Handeln selbst verantwortlich. Er kann und muss für sich entscheiden, was er beim Chemsex tun möchte, wo seine Grenzen liegen und wie wichtig ihm die eigene und die Gesundheit des oder der Sexpartner ist. Bei Einhaltung der genannten Schutzmaßnahmen und einer klug gewählten Dosis ist Chemsex möglich und gleichzeitig lässt sich das Risiko zumindest eingrenzen.

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