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Guide: Analsex-Missgeschick

Analsex ist eine heiße Sache, an der beide Partner ihre Freude haben. Von soft bis hart ist alles erlaubt, was Euch gefällt. Aber was ist, wenn ein Malheur passiert? Es gibt die wildesten Geschichten darüber, was alles passieren kann, während man beim versauten Liebesspiel lustvoll übereinander herfällt. Wir sagen Dir, mit welchen Malheuren Du rechnen musst und wie Du am besten reagierst.

 

Tipps zur Vermeidung und richtigen Reaktion: Kondom gerissen

Man hört immer wieder Berichte darüber, dass beim Analsex das Kondom aus irgendwelchen Gründen reißt und Sperma in den Hintern des Bottoms gelangt. Da dies letztlich ungeschützter Geschlechtsverkehr ist, besteht natürlich ein erhöhtes Risiko, Dich mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten zu infizieren.

Obwohl es der erste Gedanke von Betroffenen ist, solltest Du in dieser Situation auf eine Darmspülung mithilfe einer Analdusche verzichten. Viele sind zwar der Meinung, das Infektionsrisiko auf diese Weise verringern zu können, es ist aber noch nicht eindeutig erwiesen, ob durch eine Spülung das Infektionsrisiko nicht sogar vergrößert wird, weil eine Spülung die Krankheitserreger eventuell sogar noch großräumiger verteilen könnte. Was Du auf jeden Fall bei so einem Safer-Sex-Unfall tun solltest, ist eine PEP-Behandlung einzuleiten.

 

Fahrt durch das „rote Meer“

Beim Analsex Blut zu sehen, ist zwar nicht normal, aber auch nicht ungewöhnlich. Bei manchen sexuellen Aktivitäten, wie z. B. Fisting, oder wenn Du von einem größeren oder längeren Penis besonders tief und hart gefickt wirst, können leichte Risse in der Rektumwand entstehen, wodurch es zu geringfügigen Blutungen kommen kann.

Bei kleinen Blutmengen, die relativ schnell aufhören und keinerlei Schmerzen verursachen, kannst Du meist ruhig bleiben und musst Dir keine Sorgen machen. Wenn Du allerdings Schmerzen verspürst, es zu starken, nicht endenden Blutungen mit dunkler Farbe kommt, solltest Du einen Arzt aufsuchen, weil Du möglicherweise ärztliche Hilfe benötigst.

 

So kannst Du „Unfälle“ vermeiden

Ja, die Palette an möglichen Unfällen beim Analsex ist groß. Das Kondom kann reißen, es können sich Furze ihren Weg in die Freiheit bahnen und so manches Mal landet beim Analsex Kot auf dem Schwanz desjenigen, der die Position des Top hat. Aber es gibt immer auch Mittel und Wege, das Risiko für solche Missgeschicke zumindest zu verringern.

 

Spülen nicht vergessen

Ein gesunder Analkanal enthält normalerweise nur Kot, wenn der Darm voll ist. Verspürst Du keinen Drang, ist es normalerweise nicht nötig, Dich zu spülen. Fühlst Du Dich allerdings besser damit oder erwartest eine „tiefgehende“ Begegnung mit einem Penis oder einer Hand (z. B. beim Fisting), kannst Du selbstverständlich vorher duschen. Dann solltest Du aber immer nur klares, sauberes Wasser mit Körpertemperatur verwenden. Bedenke aber auch, dass das Duschen (auch nur mit Wasser) die Schleimhaut reizen kann, wodurch sie anfälliger für Infektionen, einschließlich HIV, werden kann. Auf Antiseptika, Desinfektionsmittel oder sonstige Reinigungsmittel solltest Du beim Duschen verzichten. Durch sie wird die Po-Schleimhaut unter Umständen noch mehr gereizt.

Wenn Du vorhast, Dich ficken zu lassen, stelle sicher, dass Du mindestens eine Stunde, bevor Du Dich von einem Schwanz verwöhnen lässt, duschst, damit Du vor dem Analsex bei Bedarf noch ein paar Mal zur Toilette gehen kannst, um das gesamte Wasser loszuwerden.

 

Raus mit allem – Toilettengang vor dem Analsex

Befindet sich Kot im Analkanal, entsteht bei Dir normalerweise das Gefühl, aufs Klo zu müssen. Wenn irgendetwas von außen in Deinen Analkanal eindringt (ein Schwanz, ein Dildo oder ein Finger), löst dies automatisch die gleiche sensorische Reaktion aus, die auftritt, wenn Du für das „große Geschäft“ auf die Toilette musst. Ursache ist der volle Analkanal, worauf das Gehirn eben reagiert, als wäre Kot vorhanden, obwohl dem gar nicht so ist.

Du kannst Dich zwar an dieses Gefühl gewöhnen und den damit verbundenen Drang unterdrücken, trotzdem kann es sinnvoll sein, wenn Du vor dem Analsex den Gang freimachst und auf die Toilette gehst. Stellt sich das Gefühl ein, wenn ein Schwanz in Dich eindringt, entspanne Dich und erinnere Dich bewusst daran, dass das in Ordnung ist. Dein Analkanal ist voll, aber nur mit einem Schwanz.

Praxistipp: Wenn Du als Top tatsächlich etwas Kot auf Deinen Schwanz bekommst, oder wenn Du derjenige bist, der gefickt wird, Kot auf den Schwanz Deines Sexpartners bugsierst, ist das kein Grund zur Aufregung. So etwas ist ganz natürlich und kann passieren. Geh einfach auf die Toilette und beseitige das Malheur. Natürlich ist das peinlich und keine sehr angenehme Erfahrung. Oft wird dadurch die gesamte Stimmung ruiniert. Beide Partner sollten versuchen, einfach locker zu bleiben, es mit Humor nehmen und vor allem gegenseitig Verständnis aufzubringen.

 

Kondome sind eine saubere Sache

Kondome beugen nicht nur der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV vor. Viele Männer nutzen sie auch aus Hygienegründen. Selbst, wenn sie in einer Beziehung mit demselben HIV-Status leben, sich mittels PrEP schützen oder HIV-positiv sind, verzichten sie beim Analsex nicht auf Kondome. Der Gedanke dahinter ist klar: Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Darm nicht leer ist, Du aber trotzdem gefickt werden möchtest, ist das Kondom das „Werkzeug“, das verhindert, dass Kot auf den Penis Deines Partners gelangt. Löst sich beim Analsex Kot in Deinem Analkanal, landet er normalerweise auf dem Kondom, das sich einfach entfernen und wegwerfen lässt. Der Schwanz bleibt sauber und man muss ihn nicht reinigen.

Stichwort Shigella: Bei Shigella (auch als bakterielle Ruhr bezeichnet) handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch Kontakt mit Kot ausgelöst werden kann. Das bedeutet, Du kannst Dich mit dieser Erkrankung infizieren, wenn Du Sex mit einem bereits Infizierten hast. Die Übertragung geschieht vor allem durch Rimming, Fisten, Fingern oder von mehreren Personen verwendete Sexspielzeuge oder Analduschen. So können kleinste Kotpartikel an Deine Hände oder Deinen Mund gelangen. Shigellen treten in letzter Zeit häufiger bei Männern auf, die Sex mit Männern haben.

Um eine Infektion mit Shigella zu verhindern, ist es wichtig, Dir regelmäßig die Hände zu waschen, nach dem Toilettengang und auch während oder nach dem Sex. Du kannst die Wahrscheinlichkeit einer Infektion auch verringern, wenn Du beim Fisten Handschuhe und beim Analsex oder der gemeinsamen Nutzung von Sexspielzeug Kondome nutzt. Wenn Du ein Fan von Bareback-Sex bist, solltest Du einen Schwanz nicht lutschen, nachdem mit ihm ungeschützter Analsex praktiziert wurde. So verhinderst Du, dass Bakterien in Deinen Mund gelangen.

Die Inkubationszeit bei einer Infektion mit Shigellen beträgt zwischen 12 und 96 Stunden. Symptome können Durchfall (auch massiv und blutig) mit Fieber, Bauchkrämpfen und/oder Rektalschmerzen sein. Wenn Du infiziert wurdest, ist ein Besuch beim Arzt angezeigt. Dieser kann bei schwerem Verlauf Antibiotika verschreiben. Meist hat man sich nach sieben bis zehn Tagen wieder erholt.

 

Stress-/Angstvermeidung kann Sexunfälle verhindern

Bekanntermaßen gibt es eine sehr enge Verbindung zwischen Magen und Nervensystem. Bei Stress sorgt der Körper dafür, dass mehr Wasser in den Darm gelangt, was natürlich den Stuhlgang anregt. Das allerdings kann schlecht für die sexuelle Betätigung sein, wenn Dich die Vorfreude auf erregenden Analsex und auch der Druck, Deinem Sexpartner einen außen und vor allem innen sauberen Hintern zu präsentieren, stark unter Stress setzen. Dann wird der Stuhl weich und rutscht eventuell schneller durch Deinen Darm, was wiederum zu „Unfällen“ beim Analsex führen kann.

Hier erweisen sich einfühlsame Tops als Glücksgriff, denn sie lassen Dir die Zeit, die Du brauchst, um wirklich für den Analsex bereit zu sein. Sie lassen durch ihr Verständnis erst gar keinen großen Stress aufkommen und selbst wenn mal etwas passiert, Du beim Ficken furzt oder Kot absetzt, bleiben sie cool und nehmen solche Malheure nicht zu ernst, sondern verpacken sie humorvoll.

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