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Wann und was genau ist der Sex Worker Rights Day?

Inzwischen gibt es, was gut ist, für fast alles einen eigenen internationalen Tag, an dem eine Personengruppe oder ein Thema in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag, am 14. Februar ist der Tag der Liebenden und der 3. März ist der internationale Tag der Rechte der Sexarbeiter. Zwar wurde er ursprünglich von Sexarbeiterinnen initiiert, aber er gilt auch als Tag für männliche und diverse Sexarbeiter, unabhängig davon, ob sie heterosexuell, homosexuell sind oder sich in sonst einer Weise definieren.

 

Ursprung des International Sex Worker Rights Day

Die Historie dieses Tages beginnt im Jahr 2001, als mehr als 25.000 Sexarbeiterinnen in Indien zu einem Festival zusammenkamen. Es wurden vonseiten verschiedener Prohibitionsgruppen Anstrengungen unternommen, das Festival zu verhindern. Mit Druck auf die Regierung sollte erreicht werden, dass die erteilte Genehmigung aufgehoben wurde. Organisiert wurde das Festival vom Durbar Mahila Samanwaya Committee. Diese Gruppe aus Kalkutta hat über 50.000 Sexarbeiterinnen und verschiedene Gemeinschaften als Mitglieder. Infolge der Veranstaltung feiern seither Sexarbeitergruppen rund um den Globus den 3. März als International Sex Worker Rights Day (Internationalen Tag der Rechte der Sexarbeiter).

 

Wer gilt eigentlich als Sexworker?

Als Sexworker gilt nach allgemein anerkannter Definition eine Person, die sich (unabhängig von ihrer sexuellen Identität) als Prostituierte(r), Pornodarsteller:in oder Peepshow-Darsteller:in betätigt. Für die Definition als Sexarbeit wesentlich ist, dass der Begriff Sexarbeit laut einer Eintragung von Carolin Küppers im Gender-Glossar: „eine konsensuelle sexuelle oder sexualisierte Dienstleistung zwischen volljährigen Geschäftspartnern gegen Entgelt oder andere materielle Güter“ beschreibt. Nicht-einvernehmlicher Sex bzw. Sex mit Minderjährigen wird explizit ausgeschlossen. Übrigens ist die Bezeichnung Sexarbeit bzw. Sexarbeiter:in Deutschland kein Begriff der juristischen Fachsprache.

Zu den Sexworkern müssen daher auch all jene Männer, berühmt oder weniger bekannt, gezählt werden, die auf Online-Plattformen wie beispielsweise OnlyFans Geld mit freizügigen und nicht selten sexuellen Aktivitäten wie Masturbation, Oral- oder Analsex (mit oder ohne Unterstützung von entsprechenden Sextoys) Geld verdienen. Laut der Definition handelt es sich dabei exakt um eine eben beschriebene, „konsensuelle, sexuelle oder sexualisierte Dienstleistung“.

 

Wie viele männliche Sexworker gibt es in Deutschland?

Offizielle Zahlen zu männlichen Sexworkern in Deutschland gibt es nicht und dieser Umstand spiegelt sehr gut die Situation von männlichen Sexarbeitern wider. Sie tauchen kaum bis gar nicht in der Öffentlichkeit auf. Das liegt vor allem daran, dass männliche Sexarbeit anders funk­tio­niert als die von Frauen. Für männliche Sexarbeiter gibt es keine Straßenstriche, in Bordellen sind sie ebenfalls nicht zu finden.

Sexarbeiter und Freier treffen sich entweder in einschlägigen Kneipen, an bekannten Cruising-Orten oder nehmen im Internet auf Dating-Plattformen wie Gayromeo, Grindr oder Hornet Kontakt auf. Die Unsichtbarkeit von männlichen Sexworkern in der Öffentlichkeit wird einem doppelten Stigma zugeschrieben. Sie müssen als Prostituierte und Homosexuelle immer noch um gesellschaftliche Akzeptanz kämpfen.

Was vielen homosexuellen Sexworkern auch zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass staatliche Behörden, wie Polizei, Gesundheitsämter oder Verwaltung bisher keine Erfahrungen mit männlichen Sexworkern haben. Leider ist „gut gemeint“ oft „schlecht gemacht“. Das lässt sich an Frankfurt am Main gut durchexerzieren. Dort gab es 2020 zwischen 600 und 800 männliche Sexarbeiter. Im Zuge des neuen ProstSchG wurden in Kneipen erstmals Kontrollen durchgeführt und diese dadurch als Treffpunkte für Sexworker und Freier geoutet. Solche Kontrollen bergen die Gefahr, dass die Präventionsarbeit, die beispielsweise die LGBTIQ*-Community leistet, deutlich schwieriger wird.

Eine immer größer werdende Gruppe innerhalb der männlichen Sexworker sind Männer mit Migrationshintergrund bzw. Flüchtlinge. Sie sind schon durch ihre Lebenssituation mit Problemen konfrontiert. Viele entschließen sich zur Sexarbeit, um Geld zu verdienen und so ihre Familien in der Heimat zu unterstützen. Ein großer Teil ist gar nicht homosexuell, sondern sieht es tatsächlich nur als Job an. Wer als Migrant oder Person mit Migrationshintergrund homosexuell ist, sieht sich einer weiteren Diskriminierung gegenüber, er ist nicht nur ein Flüchtling oder Ausländer, sondern auch noch schwul.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele dieser Sexworker aufgrund ihres Status nicht arbeiten dürfen und ihre Dienstleistungen deshalb illegal anbieten. Zudem sind nicht wenige von ihnen sehr jung und zum Teil sogar minderjährig. Diese Gruppe, die besonders auf den Schutz durch staatliche Behörden und eine entsprechende Gesetzeslage angewiesen wären, tauchen in die Illegalität ab.

 

Gesetz als potenzielles Risiko für Sexworker

Das Prostituiertenschutzgesetz kann sogar die Ausgrenzung aktiv fördern. Das wird am Beispiel eines Berliner Sexworkers deutlich. Er verwendet zu seinem Schutz, quasi als „Abstandshalter“ zu seinen Kunden, einen Künstlernamen. Da er bei den Behörden als Sexarbeiter gemeldet ist, verfügen diese nun nicht nur über diesen Künstlernamen, sondern kennen auch seinen bürgerlichen Namen. Seiner Meinung nach sind dies „erpressungsfähige Daten“, wie er es bezeichnet. Er befürchtet, dass der Staat dieses Wissen als Druckmittel nutzen könnte, denn seine Art der Arbeit (zuhause ohne Wissen des Vermieters, ohne Kondome) ist laut Gesetz illegal und könnte sich für ihn im schlimmsten Fall als Bumerang erweisen.

Auch aufgrund solcher Gegebenheiten ist ein Tag wie der International Sex Worker Rights Day wichtig, weil er Gruppen in den Fokus rückt, die nicht selten, bewusst oder unbewusst, von Staat und Gesellschaft diskriminiert werden, selbst im Jahr 2023. Wer die oft im Schatten stehenden Sexworker rund um den Globus am 3. März unterstützen möchte, der kann beispielsweise an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen und so seine Solidarität zeigen.

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