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Die Vielfalt der Liebe: Verständnis von Bisexualität

Jedes Jahr am 23. September ist der Bi Visibility Day, auch als Celebrate Bisexuality Day bezeichnet, den die LGBTQIA+-Community seit 1999 feiert, um für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz für Bisexuelle zu werben und einzutreten. Was ist Bisexualität und welche wichtigen Informationen gibt es zu ihr? All das erfährst Du in diesem Beitrag.

 

Was ist Bisexualität?

Einfach zusammengefasst ist Bisexualität eine sexuelle Orientierung, bei der man sich emotional, romantisch und sexuell zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlt. Für bisexuelle Menschen sind also Beziehungen zu Männern oder auch Frauen möglich. Der Kulturwissenschaftler Malcolm Bowie hat drei Hauptstränge einer Bisexualitätsdefinition postuliert. Einmal kann Bisexualität als Koexistenz der verinnerlichten, binären Genderordnung innerhalb des Individuums sein. Auch kann Bisexualität als Synonym für Hermaphroditismus dienen. Durchgesetzt hat sich allerdings der dritte von Bowie postulierte Definitionsstrang, wonach Bisexualität als sexuelle Orientierung zu verstehen ist.

Wird heute von Bisexualität gesprochen, finden sich sehr oft die Bezeichnungen Bi+sexualität bzw. Bisexualität+. Durch das „+“-Zeichen soll die breitere Bi+-Gemeinschaft von Menschen einbezogen werden. Damit sind Personen gemeint, die ihre sexuelle Orientierung mit Begriffen wie pansexuell, polysexuell, omnisexuell oder auch fließend oder queer beschreiben.

 

Herausforderungen für Bisexuelle

Bisexuelle haben leider noch immer mit einer Vielzahl von Vorurteilen innerhalb und auch außerhalb der queeren Community zu kämpfen. So wird ihnen sehr oft vorgeworfen, sie seien gierig, manipulativ, unfähig zur Monogamie und nicht fähig, sich zu entscheiden. Bisexuelle Frauen werden anders wahrgenommen als bisexuell orientierte Männer.

Bi-Frauen werden oft als „eigentlich heterosexuell“ wahrgenommen, die ihre sexuelle Orientierung lediglich dazu nutzen, heterosexuelle Männer anzulocken. Bi-Männer dagegen werden häufig als Menschen charakterisiert, die sich lediglich in einer „Phase“ auf dem Weg zum schwulen Coming-out befinden. Der Umstand, dass solche Einschätzungen zu einem großen Teil aus der queeren Community kommen, hat dazu geführt, dass Bisexuelle sich ernsthaft die Frage stellen, ob sie denn überhaupt Teil der Community sind und einen Platz haben.

2018 veröffentlichte die britische Organisation Stonewall eine Studie, die das noch immer herrschende Ausmaß der Probleme von bisexuellen Menschen zeigte. So gaben 46 Prozent der befragten Bi-Männer und 26 Prozent der Bi-Frauen an, dass sie in ihrer Familie mit niemandem offen über ihre sexuelle Orientierung sprechen konnten. Das galt im Vergleich nur für 10 Prozent der schwulen Männer und für fünf Prozent der lesbischen Frauen.

In der Konsequenz heißt das nichts anderes, als dass ein Großteil der Bisexuellen in ihrem täglichen Leben die negativen Auswirkungen der Biphobie, ausgelöst durch Stereotype wie Unsichtbarkeit oder Zweifel an der Existenz von Bisexuellen vollkommen alleine bewältigen müssen, ohne jede Unterstützung, Bestätigung oder Akzeptanz vonseiten der Eltern, Großeltern oder Geschwister.

 

Eigene Flag als Symbol

Heute hat jede Gruppierung innerhalb der queeren Community ihre eigene Flagge. Die Pride Flag für bisexuelle Menschen hat Michael Page bereits im Jahr 1988 entworfen. Seine Intention war es, der bisexuellen Community ein eigenes Symbol zu geben, mit dessen Hilfe die Sichtbarkeit bisexueller Menschen erhöht wird, sowohl innerhalb der queeren Community als auch in der Gesamtgesellschaft. Als Farben wählte Page Pink, Lila und Blau (von oben nach unten). Der pinke Streifen symbolisiert die gleichgeschlechtliche Liebe, der blaue Abschnitt steht für die Liebe zu einem anderen Geschlecht und das in der Mitte befindliche lilafarbene Segment repräsentiert die Liebe zu einem Menschen, unabhängig von seiner Positionierung innerhalb des Geschlechterspektrums.

 

Ein eigener Tag der Bisexualität

Der inzwischen fest zum Kalender der queeren Community gehörende Celebrate Bisexuality Day wurde zum ersten Mal von den US-amerikanischen Aktivist/-innen Wendy Curry, Michael Page und Gigi Raven Wilbur organisiert. Erstmals offiziell begangen wurde er auf der Konferenz der International Lesbian and Gay Association (ILGA) im südafrikanischen Johannesburg im Jahr 1999. Der Bi Visibility Day sollte und soll das Bewusstsein dafür schärfen, mit welchen Herausforderungen Bisexuelle auf der ganzen Welt konfrontiert waren und sind. Ziel ist es bis heute, den gerechtfertigten Anspruch bisexueller Menschen auf respektvollen Umgang zu unterstützen.

Die Gründer des Celebrate Bisexuality Day ließen sich bei der Entwicklung des Tages vor allem von den unzähligen Marginalisierungs- und Diskriminierungserfahrungen leiten, denen Bisexuelle ausgesetzt waren. Die Notwendigkeit, etwas zu tun, ergab sich auch aus der Tatsache, dass Bisexuelle nicht nur aus der Hetero-Community heraus angegriffen wurden, sondern auch aus der LGBTQ-Gemeinschaft, zu der sie eigentlich gehören. Leider gelten Bisexuelle bis heute als vergessener Teil der großen LGBTQIA+-Community.

Es gilt hier, Aufklärungsarbeit zu leisten, denn die bisexuelle Identität ist für manche Mitglieder der Hetero-Community entweder eine „Verwirrung“ oder sie sehen Bisexuelle einfach als „versteckte Schwule“ an. Von Teilen der LGBTQIA+-Community hingegen werden Bisexuelle manchmal als „unentschlossen“ angefeindet, im schlimmsten Fall gelten sie sogar als Verräter/-innen an der queeren Community. Gerade aufgrund solcher Anfeindungen fällt es vielen bisexuellen Menschen besonders schwer, die eigene Identität anzunehmen und ein Leben als Bisexuelle zu führen. Zudem trägt diese (zum Teil bis heute andauernde Situation) dazu bei, dass sich diejenigen, die bisher nicht als bisexuell geoutet sind, lieber weiterhin verstecken und in die Unfreiheit gezwungen werden.

 

Meilensteine auf dem Weg zu mehr Sichtbarkeit von Bisexuellen

Auch die Politik bemüht sich rund um den Globus, ein eigenes Standing zum Thema Bisexualität zu finden und bisexuell orientierte Menschen in ihrem Kampf um Sichtbarkeit und Akzeptanz zu unterstützen. In den vergangenen Jahren gab es verschiedene Aktionen von politischer Seite, die durchaus als Meilensteine bezeichnet werden können.

So wurde etwa am 18. September 2012 in Berkeley, Kalifornien, vermutlich zum allerersten Mal von einer Stadt in den USA, offiziell ein Tag zur Anerkennung von Bisexuellen ausgerufen. Der Stadtrat von Berkeley erklärte einstimmig und ohne jede Diskussion den 23. September zum Bisexual Pride and Bi Visibility Day.

Als ein Zeichen der Unterstützung und Solidarität mit Bisexuellen erstrahlte das Rathaus von Tel Aviv-Yafo am 23. September 2019, dem offiziellen Bi Visibility Day, in den Farben der Bisexuellen-Flagge.

Auch das Weiße Haus wurde tätig und veranstaltete am Celebrate Bisexuality Day 2013 eine nicht öffentliche Sitzung, an der fast 30 bisexuelle Befürworter bzw. Aktivist/-innen sowie Regierungsmitarbeiter/-innen teilnahmen. Dort konnten für die bisexuelle Community wichtige Themen besprochen werden. Das Treffen darf als historisch gewertet werden, handelte es sich doch um die allererste bi-spezifische Veranstaltung, zu der vom Weißen Haus eingeladen wurde.

In Großbritannien gab es am 23. September 2013 eine Erklärung durch die Ministerin für Frauen und Gleichstellung im Vereinigten Königreich. In Jo Swinsons Erklärung hieß es damals: „Ich begrüße den Bi Visibility Day, der dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen, mit denen bisexuelle Menschen konfrontiert sein können, und eine Gelegenheit dazu bietet. Feiern Sie Vielfalt und konzentrieren Sie sich auf das B in LGB&T.“

Im Jahr 2021 gab Tom Wolf, von 2015 bis 2023 demokratischer Gouverneur von Pennsylvania, als erster Gouverneur der Vereinigten Staaten überhaupt eine Erklärung ab, in der er auch mit der Anerkennung des Bisexual Pride Day ein Zeichen setzte. Er war auch ein Befürworter in Sachen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

 

Bisexuell leben - Immer sich selbst treu bleiben

Zunächst einmal sei gesagt, dass es kein Universal-Rezept dafür gibt, wie man als bisexuell orientierter Mensch glücklich lebt. Jeder darf dies für sich selbst herausfinden, und zwar auf genau die Art, die sinnvoll erscheint. Obwohl es noch immer viele Vorurteile gibt, sollte man versuchen, seinen sexuellen Wünschen ohne Angst zu begegnen, es gibt zahlreiche Bisexuelle, mit denen man sich austauschen oder auch Erfahrungen sammeln kann. Wer sich Unterstützung auf dem Weg zur Selbstannahme wünscht, kann sich an Gruppen und Vereine für Bisexuelle wenden.

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