Mental Health: Was ist deine Banane?

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Nein! Nicht dein praller, zuckender Schwanz, bei einer geilen Poppers-Wichs-Session. Warum klammern wir uns an Dingen fest, die uns gefangen halten? Kennst du die Geschichte, wie man einen Affen einfängt? Es wird erzählt, dass Jäger im Dschungel diese Methode entwickelten, um Affen für Zoos zu fangen. Auch Bauern mussten Affen einfangen, um ihre Ernten zu schützen. Sie benutzten verschiedene Behälter wie Gläser, Flaschen, Käfige und Kokosnüsse. Egal welches Hilfsmittel verwendet wurde oder wessen Idee es war, die Botschaft bleibt dieselbe. Hier ist eine Variante, wie man einen Affen fängt.

In einem kleinen Dorf zerstörten Affen die Ernten der Bauern. Um ihre Ernte zu retten, wollten die Bauern die Affen loswerden, aber auf eine freundliche und humane Weise, ohne sie zu töten. Affen sind schnelle und wendige Tiere, was es schwierig machte, sie zu fangen. Ein Bauer hatte die Idee, eine Banane in ein schweres Gefäß mit einer schmalen Öffnung zu legen. Er wusste, dass Affen Bananen nicht widerstehen können. Der Affe griff in das Gefäß und umklammerte die Banane. Seine Hand passte leicht durch die schmale Öffnung, aber mit der Banane in der Hand bildete sich eine Faust, die nicht mehr durch die Öffnung passte. Der Affe versuchte verzweifelt, mit der Banane zu entkommen, ohne zu verstehen, dass er sie loslassen musste, um frei zu sein. Er zappelte und zog an seiner Faust, quietschte vor Frust, ließ die Banane aber nicht los. Hättest du das beobachtet, hättest du ihm vielleicht zugerufen: „Lass die Banane los!“

Die Banane war so wichtig für den Affen, dass er nicht bemerkte, dass er gefangen war, bis man ihm einen Sack über den Körper warf. Der Affe hatte die Macht, frei zu sein, aber er nutzte sie nicht. Er wurde gefangen, weil die Banane für ihn so unglaublich wichtig geworden war.

Die Frage ist: Was ist deine Banane?

Worauf fokussierst du dich so stark, dass es dich daran hindert, frei zu sein und dich aus einer ungünstigen Situation zu befreien? Hält dich etwas fest, das dich davon abhält, ein glücklicheres und gesünderes Leben zu führen, und dich mit geballter Faust vor Frustration aufhält? Vielleicht hast du Schwierigkeiten, jemandem zu vergeben. Es ist schwer, darüber hinwegzukommen, wenn dir jemand „Unrecht getan“ hat, aber das Nicht-Vergeben schadet deiner geistigen und körperlichen Gesundheit. Studien zeigen, dass Unversöhnlichkeit zu Angstzuständen, Depressionen und schweren psychischen Störungen führt und das Stresshormon Cortisol erhöht (https://www.apa.org/monitor/2017/01/ce-corner).

Hier sind einige häufige „Bananen“:

  • Gedanken (die Vorstellung vom perfekten Leben, was denken die Leute von mir, Vergleiche mit anderen…)
  • Schwierige Emotionen (Angst, Sorgen, Schuldgefühle, Wut, Scham…)
  • Unfähigkeit zu vergeben
  • Ego (es ist eine Schwäche, loszulassen, ich bin zu stolz, um loszulassen…)
  • Das Bedürfnis nach Kontrolle
  • Ungesunde Verhaltensweisen
  • Verlangen/Wünsche
  • Ungesunde Beziehungen
  • Gier
  • Bindungen

Die Banane finden

Vielleicht hast du ein geiles Date Montagabend ausgemacht, aber der Montag funktioniert für niemanden wirklich, und egal wie sehr ihr euch bemüht, es klappt einfach nicht. Würde ein anderer Abend besser funktionieren? Suche nach Frieden, nicht nach Schuldgefühlen. Das geile Date ist nicht die Banane – der Montag ist die Banane.

Die Banane loslassen

Wie könnte dein Leben aussehen, wenn du deine Faust öffnest und deinen Griff loslässt? Ist das, woran du festhältst, es wert, gefangen zu sein? Wenn du das liest, wird dir vielleicht klar, dass du an etwas festhältst, das sich nicht positiv auf dein Leben auswirkt und dich davon abhält, deine Ziele zu erreichen, in deinem Job erfolgreich zu sein, gesunde Beziehungen zu führen und dich insgesamt körperlich und geistig wohlzufühlen.

Noch einmal: Was ist deine Banane? Vielleicht weißt du nicht einmal genau, was es ist, aber du spürst, dass sich etwas in deinem Leben nicht richtig anfühlt. Das ständige Gefühl der Müdigkeit könnte darauf hindeuten, dass du deine Energie darauf verwendest, diese verflixte Banane festzuhalten. Die Banane ist verlockend – zumindest glaubst du das – und vielleicht war sie in der Vergangenheit gut zu dir, aber jetzt bist du müde und möchtest dich besser fühlen, du möchtest glücklich sein.

Was, wenn du nicht loslassen kannst?

Vielleicht denkst du jetzt: „Aber ich habe so lange an meiner Banane festgehalten. Wie soll ich da loslassen können?” Nur weil du lange an etwas festgehalten hast, bedeutet das nicht, dass du es weiterhin tun solltest. Es bedeutet auch nicht, dass es die Energie wert ist, die es dich kostet, daran festzuhalten. Dient es immer noch demselben Zweck wie früher? Bringt es Positives in dein Leben? Macht es dich glücklich oder hält es dich an einem Ort fest? Es ist verständlich, dass es schwer ist, loszulassen. Du hast viel Zeit und Energie in etwas investiert, das dir jetzt vertraut ist, aber vertraut heißt nicht, dass es auch gesund ist.

Es kann helfen, wenn du dich zunächst etwas zurückziehst, bis du bereit bist, vollständig loszulassen. Wenn du jetzt sagst: „Ja, ich habe eine Banane und weiß nicht, wie ich sie loslassen soll“, solltest du dir die Hilfe eines Therapeuten suchen. Therapeuten haben nicht nur die nötige Ausbildung, Schulung und Erfahrung, sondern sind auch Menschen. Sie verstehen „Bananen“.

So schwer es dir auch fallen mag, loszulassen, bedenke, wie viel Energie es dich kostet, an etwas festzuhalten. Ja, du könntest etwas verlieren, aber du könntest auch dich selbst finden und das Leben leben, dass du dir wünschst.

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