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Hast du beim Begriff BDSM auch sofort den Lederkerl im Kopf, der seinen Sub unterwirft, ihn fesselt und knebelt oder ihm die Eier quetscht? Dann hängst du vielleicht auch dem Klischee an, dass es bei einem Dom-Sub-Verhältnis ausschließlich um die Erfüllung des Schmerzen-zu-Lust-Prinzips geht. Obwohl das Spiel mit dem Schmerz in vielen Beziehungen durchaus Bedeutung hat, ist es wichtig zu sehen, dass es lediglich ein Puzzleteil des Dom/Sub-Spiels ist. Das zeigen beispielsweise Pleasure Doms.
Nicht nur Schmerzspiele bereiten Vergnügen
Es gibt sehr viele Doms, die ihrem Sub unvergessliches Vergnügen bereiten wollen, ohne ihm Schmerz zuzufügen. Statt auf Tortur setzen sie auf die Kunst der Kontrolle. Sie sind Herr über den Zeitpunkt, zu dem der Sub Vergnügen und sexuelle Befriedigung empfinden darf. Außerdem bestimmen sie, auf welche Weise sie ihrem Sub Vergnügen bereiten. Ein Pleasure Dom passt also zu dir, wenn du zwar neugierig bist, wie es sich innerhalb einer Dom/Sub-Beziehung lebt, aber keine Lust auf Schmerzspiele hast. Oder verstehst du dich selbst als Dom und möchtest wissen, wie du diese Rolle gut ausfüllen kannst?
Willst du die Rolle des Pleasure Dom übernehmen, solltest du damit beginnen, mit deinem Sub sozusagen das „Spielfeld“ abzustecken. Dazu gehört das beiderseitige Einverständnis zu den zusammen festgelegten Grenzen. Auch das Finden eines Safewords (dieses signalisiert, dass ein Stopp erfolgt, unabhängig davon, was ihr beide gerade tut) gehört dazu. Dieses Wort kommt im Notfall zum Einsatz und ist besonders wichtig bei wilden Sexspielen oder Kink-Elementen, also nicht alltäglichen Praktiken wie etwa Mumifizierung oder Atemkontrolle.
Nach einer Sexsession sprechen viele Paare über die Erlebnisse, was als eine Form der Nachsorge bezeichnet wird. Überhaupt solltet ihr als Pleasure Dom/Sub-Paar offen über eure Sexfantasien sprechen. So klärt sich sehr schnell, was jeder von euch nicht mag und was er besonders geil findet. Außerdem entsteht so für beide Seiten eine Atmosphäre der Sicherheit.
Der Begriff Pleasure Dom beschreibt das Selbstverständnis
Ins Deutsche übersetzt bedeutet Pleasure Dom so viel wie „Herr der Lust“. Hast du einen solchen Partner, hat er also seine Freude daran, dich als seinen unterwürfigen Partner zu befriedigen. Während es einem Master oder Daddy (das sind Beispiele für andere dominante Rollen im BDSM) nicht immer darum geht, dass es dem Partner körperlich und mental gut geht, legt der Pleasure Dom sehr viel Wert darauf, dass sich sein Partner immer gut fühlt, physisch und emotional.
Allerdings wäre es zu kurz gedacht, wenn du davon ausgehst, dass ein Pleasure Dom auf bestrafende Handlungen vollkommen verzichten muss. Letztlich gilt, dass alles, was den Sub erregt, erlaubt ist und das schließt auch Schmerzen, Fetischspiele, Fesselspiele und andere Dinge, jenseits geiler Blowjobs und hartem Analsex, mit ein. Den großen Unterschied bildet hier nur die Herangehensweise des Doms. Er agiert meist weicher und aufmerksamer als ein klassischer Dom.
Stichwort Sub: Dieser sehr weit gefasste Begriff beschreibt jemanden, der in einer Beziehung gerne die Kontrolle abgibt. Das gilt beim Sex, kann sich aber auch auf den gesamten Alltag erstrecken. Er unterwirft sich also in bestimmten Bereichen oder insgesamt seinem Dom. Hier ist es wichtig zu beachten, dass es vermutlich ebenso viele Varianten von Subs gibt, wie Pleasure Doms existieren.
Was Beziehungen zwischen Sub und Pleasure Dom ausmacht
Bestimmte Merkmale haben alle Dom/Sub-Beziehungen gemeinsam. Ein Grundmerkmal besteht darin, dass nur geschieht, was beide möchten. Unabhängig davon, wie intensiv das Spiel ist, beim Sex und auch in anderen Situationen haben nur Aktionen Platz, die von beiden Partnern gewollt sind. Das Ziel eines Doms ist es immer, seinem Sub ein möglichst sicheres Umfeld für geile Spiele zu schaffen. Das funktioniert dann am besten, wenn alles, was der Sub möchte, Berücksichtigung findet und respektiert wird.
Wenn man bedenkt, dass viele der mit BDSM verbundenen Sexualpraktiken die Grenze zwischen Schmerz und Vergnügen überschreiten können, zeigt sich die gesamte Bandbreite dessen, was ein Pleasure Dom tun kann, um sein Ziel, das Vergnügen des Untergebenen, zu erreichen. Schmerz zuzufügen beziehungsweise zu empfangen, steht zwar nicht im Mittelpunkt einer Beziehung zwischen Pleasure Dom und Sub. Allerdings sieht der Pleasure Dom es als seine Aufgabe an, seinem Sub auf jede erdenkliche Weise Vergnügen zu bereiten. Deshalb kann er alle in seiner Beziehung erlaubten physischen und mentalen Dominanztechniken, auch die schmerzhaften, nutzen.
Pleasure Dom/Sub-Partnerschaft: Trotz Dominanz ist Platz für Romantik
Vielleicht fragst du dich, ob es in einer Dom/Sub-Beziehung Raum für Romantik, Zärtlichkeit und Kennenlernspiele gibt. Ja, die gibt es. Das sehr sanfte oder sinnliche Herantasten an die eigene Dominanz beziehungsweise die Unterwürfigkeit des Partners kann eine gute Möglichkeit sein, euch an diese erotische Spielart zu gewöhnen und sie letztlich zu genießen. Auch als großer Softie kannst du als Dom agieren. Du musst nur darauf achten, dass du immer derjenige bleibst, der das Sagen hat.
Techniken selbstbewusst und konsequent einsetzen – so zeigst du deine dominante Seite
Es gibt eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Pleasure Dom seinem Sub sexuelles Vergnügen bereiten kann. Er muss den Körper und die Reaktionen seines Partners immer besser kennenlernen, nur so kann er ihn richtig „lesen“.
Wann ist dein Sub entspannt, welche Muskeln spannt er bei Erregung an, welche Geräusche macht er, wenn er kurz vor dem Orgasmus ist und wann muss der Pleasure Dom die Reizzufuhr unterbrechen, um den Höhepunkt zu verhindern und hinauszuzögern? Beherrscht er diese Kunst, ist er Herr über jedes Abspritzen und kann seinen Sub durch Hinauszögern auch ganz ohne Schmerzen sehr effektiv „quälen“. Den Partner durch Reizentzug ein oder zwei Stunden lang nicht zum Höhepunkt kommen zu lassen, nennt man übrigens Edging. Du als Pleasure Dom bist der Choreograf im Schlafzimmer oder wo auch immer.
Wusstest du, dass es einen Unterschied zwischen Pleasure Dom und Service Top gibt? Eine Gemeinsamkeit besteht zwar darin, dass beide sehr auf die Erfüllung der erotischen Wünsche des Sub konzentriert sind. Aber aus rein technischer Sicht muss ein Pleasure Dom nicht unbedingt ein Top sein. Er kann auch ein Bottom sein, der sich gerne ficken lässt. In seiner Rolle als Pleasure Dom kann dies dann so aussehen, dass er eben bestimmt, wann und wie der Sub ihn anal beglücken darf.
Requisiten für den Pleasure Dom
Spiele im Bereich Kink und BDSM machen ohne ein paar lustige Requisiten keinen Spaß. Vor allem, wenn dein Sub spezielle Wünsche in Sachen Sextoys hat, gehört es zu deinen Aufgaben, sie ihm zu erfüllen, denn es geht um sein Vergnügen. Möchte er gefesselt oder ausgepeitscht werden, sollst du ihn knebeln oder ordentlich anal befriedigen? Es gibt für jeden noch so ausgefallenen Wunsch ein passendes Werkzeug.
Bist du der Sub und dich macht Überstimulation maximal geil, dann kann dein Pleasure Dom auf jede Menge Sextoys zurückgreifen, die mit einer höheren Drehzahl vibrieren und verwöhnen. Mit diesen kann er dich so erregen, dass es dein Schwanz und dein Hinterteil kaum verkraften. Es gibt inzwischen auch unzählige Porno-Videos, in denen du Profis zuschauen kannst. Hier bekommst du sicher den einen oder anderen Tipp, wie du deinem Sub als Pleasure Dom Vergnügen bereiten kannst. Aber immer dran denken: Die Darsteller sind Profis und wissen schon, wie es funktioniert. Wie bei allen Spielarten und Rollen gilt auch für den Pleasure Dom, dass noch kein Meister (oder doch eher Dom) vom Himmel gefallen ist. Es braucht das Zusammenspiel mit deinem Sub, damit ihr euch beide gegenseitig zum erotischen Wahnsinn beziehungsweise zum Wahnsinnsorgasmus treibt.
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