Table of Contents
Man(n) hat sie gerne und am liebsten möglichst oft, bei vielen aber fällt sie zu schwach und zu selten aus oder kommt gar nicht zustande. Die Rede ist von der Erektion beziehungsweise von der Erektionsstörung. Was es zur Versteifung des männlichen Gliedes zu wissen gibt, wie das im Normalfall aussieht, was die normale Dauer ist, wie oft man eine nächtliche Erektion hat und wie man sie verbessern kann, all das erfährst du, wenn du weiterliest.
Das passiert bei einer Erektion
Dein Blick fällt auf etwas Bestimmtes, dir steigt ein bestimmter Geruch in die Nase, du hast eine aufregende Erinnerung oder jemand überrascht dich mit einer stimulierenden Berührung. All das kann im wahrsten Sinne dein Blut in Wallung versetzen. Sexuelle Erregung lässt sich also durch verschiedenste Reize auslösen. Das eigentliche Lustzentrum sitzt dabei in deinem Gehirn, denn die Steuerung der sexuellen Erregung geschieht im Großhirn, wo sensorische Reize ausgewertet werden und deine persönlichen Vorlieben gespeichert sind: Für welches Geschlecht oder welche Geschlechter hast du eine Vorliebe, was spricht dich optisch an und welche Präferenzen hast du beim Sex? Die Vorgänge in deinem Großhirn lassen sich bis zu einem gewissen Grad von dir steuern.
Worauf du aber keinen Einfluss hast, ist das im Gehirn sitzende Gefühlszentrum (auch limbisches System genannt), das dein Triebverhalten lenkt und der Hypothalamus, der dein Sexualverhalten beeinflusst. Das limbische System ist in der Lage, bei Jungen und Männern eine spontane Erregung (den sogenannten Erregungsreflex) hervorzurufen. Dabei steuert der Hypothalamus die für das Entstehen der Lust und der Erektion notwendigen Botenstoffe in deinem Körper.
Unabhängig vom Auslöser sendet dein Gehirn bei einem erotischen Reiz ein Signal aus. Darauf reagiert der sogenannte, zum vegetativen Nervensystem gehörende, für die Ruhe in deinem Körper zuständige Parasympathikus in deinem Intimbereich. Er sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße in deinem Penis erweitern, sich deine Schwellkörper mit Blut füllen und dieses nicht sofort wieder abfließen kann. Durch die Stauung des Blutes wird dein Penis hart und richtet sich auf. Du hast eine Erektion!
Wann du eine nächtliche Erektion hast
Solche Erektionen hat jeder Mann grundsätzlich lebenslang und sie sind vollkommen normal. Die Besonderheit besteht darin, dass sie nicht durch sexuelle Erregung ausgelöst werden. Sie hängen den Schlafphasen (Non-REM-Phase und REM-Phase) sowie vom sogenannten Schlafzirkel des Mannes ab. Nächtliche Erektionen treten ausschließlich in der REM-Phase auf und werden vom sinkenden Level eines Neurotransmitters namens Norepinenephrin, der im Gehirn produziert wird, ausgelöst. Sinkt sein Level, fließt verstärkt Blut in den Penis und verursacht das Anschwellen des Penis. Wie das alles genau funktioniert, ist allerdings noch nicht völlig geklärt.
Man weiß aber, dass während der nächtlichen Erektionen ein Gewebeaufbau erfolgt, der die „Infrastruktur“ verbessert. Steht dein Penis morgens vor dir auf, bezeichnet man diese letzte nächtliche Erektion am Ende der REM-Phase beim Aufwachen gerne auch als „Morgenlatte“. Früher wurde angenommen, dass eine solche darauf hinweist, dass bei Männern, die an einer Erektionsstörung leiden, keine organische Störung die Ursache ist. Diese Ansicht ist aber inzwischen widerlegt.
Erektionsprobleme was tun?
Zuallererst sollte man festhalten, dass Erektionsstörungen keine Erkrankung aufgrund höherem oder hohem Alter ist. Das bedeutet, dass junge Männer ebenso betroffen sein können, wie Rentner. Es gibt Schätzungen, nach denen in Deutschland bis zu 20 Prozent aller Männer im Alter zwischen 30 und 80 Jahren an erektiler Dysfunktion leiden. Die Sexualität von Männern kann zwar durch verschiedenste Faktoren gestört werden, aber zu den bekanntesten gehört die sogenannte erektile Dysfunktion beziehungsweise Erektionsstörung. Tatsächlich sind viele Männer (auch jüngere) damit konfrontiert. Von erektiler Dysfunktion ist die Rede, wenn man bei mehr als 70 Prozent der Versuche Schwierigkeiten hat, eine ausreichende Steife des Penis für den Geschlechtsverkehr zu erreichen beziehungsweise aufrechtzuerhalten. Hat man nur hin und wieder einen „Hänger“, braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Für erektile Dysfunktionen kommen unterschiedlichste Ursachen infrage, etwa körperliche Beschwerden wie Diabetes mellitus, arterielle Durchblutungsstörungen oder Hormonstörungen (oft in den Wechseljahren). Aber auch starker psychosozialer Druck, Überforderung oder Konfliktsituationen in der Partnerschaft können eine erektile Störung auslösen. Entscheidend ist hier eine detaillierte Diagnose der Ursachen. Denn nur mit dem Wissen um die tatsächlichen Auslöser lassen sich erektile Dysfunktionen erfolgreich behandeln, so dass man wieder eine normale Dauer erreicht und sich eine schwache Erektion in eine stärkere verwandelt. Man kann zwar Potenzmittel verwenden, darüber hinaus gilt es aber immer, die eigentlichen Ursachen für die Störung abzustellen.
Wie kann ich meine Erektion verbessern?
Möchte man seinen “Ständer” verbessern, gilt es natürlich zunächst, die Ursachen einer diagnostizierten Erektionsstörung zu behandeln. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Dadurch hält man sich nicht nur ganz allgemein fit, sondern kann auch die Oberschenkelmuskulatur und den Beckenboden stärken, beide haben Einfluss auf die Potenz und damit auch auf die Standfestigkeit.
Außerdem haben das Rauchen beziehungsweise der Verzicht auf Zigaretten starken Einfluss. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich die Erektionsfähigkeit bei ehemaligen Rauchern signifikant verbessert hat.
Aber auch extremer Konsum von Alkohol und Drogen (Speed, Amphetamine beziehungsweise Ecstasy, Kokain und Crystal Meth) kann zu Störungen führen. Wer schon mal ordentlich betrunken war, weiß vermutlich, wie es ist, sein bestes Stück trotz aller Bemühungen nicht zu einer dauerhaften Standfestigkeit überreden zu können. Ähnlich scheint es beim übermäßigen Konsum von Drogen zu sein. Zwar gaben bei einer in Taiwan durchgeführten Studie zur Auswirkung von Amphetaminkonsum auf die Erektion 29 Prozent an, dass sie einen intensiveren Orgasmus hätten und immerhin 38 Prozent meinten, die Ejakulation würde hinausgezögert. Eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit konnte aber nicht nachgewiesen werden.
Wer unter erektilen Störungen leidet, kann auch durch Entspannungsübungen und Meditation zu einer Verbesserung beitragen. Willst du deine Penis-Versteifung verbessern, kannst du auch auf mechanische Hilfsmittel zurückgreifen. Du kannst zum Beispiel eine Penispumpe verwenden oder dich für einen Penisring (auch Cockring genannt) entscheiden. Letzterer sorgt dafür, dass das Blut nicht so schnell aus den Schwellkörpern abfließen kann, wodurch du eine längere Erektionszeit hast.
Die Behandlung mit dem größten Aufwand ist das Implantieren einer Schwellkörperprothese. Bei dem dafür notwendigen chirurgischen Eingriff werden in den Schwellkörpern Zylinder und im Hodensack eine Pumpe mit Flüssigkeitsreservoir platziert. Wird die Pumpe betätigt, gelangt die Flüssigkeit vom Reservoir in die Zylinder, wodurch eine Erektion entsteht und aufrechterhalten wird. Mithilfe eines Ablassventils kann man sie dann wieder beenden.
Wann ist der Gang zum Arzt notwendig?
Obwohl das Thema für viele Betroffene mit Scham besetzt ist, sollten man bei anhaltenden Potenzstörungen, wenn die Probleme bei der Versteifung des männlichen Gliedes also nicht von alleine verschwinden und man keine normale Erektionsdauer mehr möglich ist beziehungsweise, wenn es nur noch eine schwache Erektion gibt, dann sollte man über seinen Schatten springen und einen Arzt konsultieren. Er kann nämlich nicht nur eine genaue Diagnose stellen und die Ursachen finden, sondern auch eine adäquate Behandlungsmethode vorschlagen. Mögliche Behandlungsmethoden können eine psychologisch-therapeutische Behandlung bei entsprechenden Ursachen genauso sein wie der Einsatz von Medikamenten. In diesem Fall kommen meistens sogenannte PDE-5-Hemmer zum Einsatz. Diese sind vor allem unter den Namen Viagra, Cialis, Levitra oder Spedra bekannt. Bezüglich dieser Medikamente solltest du immer daran denken, dass du für sie in Deutschland ein ärztliches Rezept benötigst. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass man aufmerksam ist und die Tatsache, dass der eigene Penis außergewöhnlich selten oder gar nicht mehr steif wird, nicht auf die leichte Schulter nimmt.
|