Wie viel Sex ist gesund: Hab ich zu viel oder zu wenig Sex?

Zu wenig Sex? Symbolbild: Zwei Männer nur in Unterhose bekleidet liegen da und küssen sich. Englisch: Too little sex? Symbolic image: Two men dressed only in their underpants lie there and kiss.
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Sex? Davon möchte der eine dreimal täglich eine große Portion mit Nachschlag, dem anderen reicht es einmal pro Monat. Das sind jetzt natürlich zwei Extreme, aber wenn du dich fragst, ob du zu viel oder zu wenig Sex hast, bist du damit sicherlich nicht allein. Bevor wir diese Frage beantworten können, müsste es aber erstmal eine Norm geben und die fehlt. Es gibt kein Buch in dem du lesen kannst, wie viel Sex normal ist und ab wann du die Grenze überschreitest. Was es aber gibt sind Anzeichen dafür, dass dir Sex fehlt oder dass du vielleicht mal eine Auszeit nehmen solltest.

Wie viel Sex haben andere Menschen im Durchschnitt?

Ihr kennt ja bestimmt alle diese Zahlen über Schwule. Angeblich haben schwule Männer mehr Sexpartner als Heteros und auch beim unverbindlichen Sex sollen wir schneller Mal „ja“ sagen. Der Typ Mann, bei dem es einfach nur ums Poppen geht, existiert auch unter Gays. Das heißt aber nicht, dass jeder Schwule so ist.

2016 wurden in der Schweiz 30.000 Menschen zu ihrem Sexleben befragt, darunter auch schwule Männer. Die Umfrage ergab, dass schwule Männer im Durchschnitt 14,7 Sexualpartner hatten (bis zu diesem Zeitpunkt). Bisexuelle Männer lagen mit 11,3 Partnern dahinter, heterosexuelle Männer hatten 6,9 Partnerinnen. Somit zeigt diese Umfrage, dass schwule Männer häufiger den Partner wechseln.

Wie viel Sex die bisexuellen und schwulen Männer tatsächlich hatten, wurde im Rahmen der Umfrage nicht erhoben. Viele Partner zu haben heißt nicht zwangsläufig, viel Sex zu haben.

Manche Männer brauchen das Vertrauen einer Partnerschaft, um überhaupt Lust auf Intimität zu haben. Durchschnittswerte zur Häufigkeit von Sex gibt es aber trotzdem. Sie beziehen sich nicht nur auf schwule Männer, sondern auf Männer allgemein.

Hier ein paar Zahlen:

  • 7 % der Männer geben an, ein bis dreimal pro Monat Sex zu haben.
  • 14 % der Männer geben an, vier bis fünfmal pro Monat Sex zu haben.
  • 35 % der Männer geben an, sechs bis zehnmal pro Monat Sex zu haben.
  • 18 % der Männer geben an, zwischen elf und 15 Mal pro Monat Sex zu haben.
  • 14 % der Männer geben an, 16 bis 20 Mal pro Monat Sex zu haben.
  • 5 % der Männer geben an, 21 bis 30 Mal pro Monat Sex zu haben.
  • 1 % der Männer geben an, über 30 Mal pro Monat Sex zu haben.

Das zeigt, dass ein Großteil der Männer (35 %) im Durchschnitt sechs bis zehnmal pro Monat mit einem anderen ins Bett geht. Allerdings ist diese Umfrage nur in der Altersgruppe zwischen 20 und 35 Jahren entstanden, darüber können die Zahlen wieder anders aussehen.

Wann habe ich zu wenig Sex?

Gleich vorweg: Eine klare Zahl, wie viel Sex zu wenig ist, gibt es nicht. Du bist individuell und wenn du keine Lust darauf hast, ist das völlig okay. Wenn du allerdings gerne Sex hättest, ihn aber nicht hast, ist es aus deiner Sicht natürlich zu wenig.

Es soll Studien geben aus denen hervorgeht, dass einmal pro Woche ideal für Partnerschaften ist, da sich dadurch das Wohlbefinden steigern lasse. Mehr Sex soll wohl keinen Mehrwert für die mentale Zufriedenheit mitbringen.

Ob solche Studien aber wirklich auf jeden zutreffen, darf bezweifelt werden. Hast du gern und viel Sex, kann einmal pro Woche zu wenig sein.

Wann habe ich zu viel Sex?

Zu viel Sex gibt es eigentlich nicht, wenn alle Beteiligten Spaß daran haben. Du hast vielleicht selbst schon mal erlebt, dass du zu Beginn einer Beziehung häufiger Sex hattest, die Frequenz später aber abnahm. Sowas ist völlig normal und dem normalen Verlauf einer Beziehung geschuldet.

Am Anfang ist alles neu und ihr experimentiert miteinander. Wenn es euch glücklich macht, könnt ihr fünfmal pro Tag Sex haben und eure Zweisamkeit genießen. Aber auch wenn ihr nur einmal pro Monat Sex haben wollt und den Rest der Zeit anders verbringt, ist das völlig okay.

Ab wann bin ich süchtig nach Sex? 

Viel Sex zu haben bedeutet nicht, dass du unter einer Sexsucht leidest. Um die sogenannte Hypersexualität zu diagnostizieren, müssen ein paar klare Kriterien vorliegen. Es handelt sich dann auch nicht mehr um genussvollen Sex mit Leidenschaft, sondern um den zwanghaften Versuch, Triebe zu befriedigen.

Anzeichen, dass dein Sexualverhalten mit einer Suchtkomponente einhergehen kann, sind:

  • Der Gedanke an Sexualität hat erheblichen Einfluss auf dein Leben und deinen Alltag.
  • Ohne Sex fühlst du dich leer und hast Ängste.
  • Deine Sexfrequenz steigert sich, die Lustbefriedigung nimmt aber kontinuierlich ab.
  • Du kannst deine Impulse und den Trieb nicht mehr kontrollieren.

Entscheidend scheint zu sein, wie erfüllend dein sexuelles Leben ist. Fühlst du dich nie befriedigt und denkst nach dem Sex schon an die nächste Runde? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass du ein ungesundes Verhältnis zu Sex entwickelt hast. In extremen Fällen vernachlässigen Betroffene ihr Privatleben und sind auch im Berufsleben ständig vom Gedanken an Sexualität belastet.

Wie viel Masturbation ist normal?

Auch hier gilt: Du kannst so oft Wichsen, wie du möchtest, sofern du Spaß daran hast. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob du einen Masturbator nutzt oder einfach selbst Hand anlegst.

Erst dann, wenn du dich nach dem Wichsen nicht befriedigt fühlst und die „Erleichterung“ eigentlich eher als einen Zwang wahrnimmst, wird es kritisch und könnte auf eine Sexsucht hindeuten. Andersherum ist es auch völlig okay, wenn du gar nicht oder nur selten masturbieren magst. In der Vergangenheit gab es auch Umfragen zum Masturbationsverhalten von Männern.

Zwar stammen die Ergebnisse bereits von 2007, erste Richtwerte zur Häufigkeit geben sie aber trotzdem:

  • 9 % gaben an, dass sie zweimal am Tag masturbieren.
  • 19 % gaben an, dass sie einmal am Tag masturbieren.
  • 23 % gaben an, dass sie jeden zweiten Tag masturbieren.
  • 18 % gaben an, dass sie einmal pro Woche masturbieren.
  • 15 % gaben an, dass sie weniger als einmal pro Woche masturbieren.
  • 16 % beantworteten die Frage nicht.

Befragt wurden insgesamt 6.753 Personen männlichen Geschlechts. Du siehst also, die Häufigkeit variiert extrem.

Kann zu wenig Sex oder zu viel ungesund sein?

Hast du keinen Sex, kann dein Körper damit umgehen. Dennoch soll es Folgen geben, wenn du als Mann länger nicht ejakulierst. So soll beispielsweise das Risiko für Prostatakrebs bei Männern geringer sein, wenn sie häufiger einen Samenerguss haben. Das ergab eine amerikanische Studie, die 32.000 Männer seit 1986 beobachtet.

Den Beobachtungen und Befragungen war laut der Wissenschaftler zu entnehmen, dass 21 und mehr Ejakulationen im Monat das Risiko für ein Prostatakarzinom um 19 % (in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre) und um 22 % (in der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahre) senken soll. Unabhängig von Studien gilt Sex als gesunde Beschäftigung, wenn du Freude daran hast. Er kann Endorphine freisetzen, stressbefreiend wirken und das Herz-Kreislauf-System stärken. Wie überall im Leben gilt auch hier: Individuelle Faktoren können Einfluss haben. So solltest du mit starkem Bluthochdruck erstmal deinen Kardiologen befragen, was du als gesunder Mann natürlich gar nicht beachtest.

 

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