Poppers Nebenwirkungen: Das musst du vor der Einnahme beachten

Poppers Nebenwirkungen Symbolbild: Ein Mann hält sich den Kopf vor Schmerzen und hält ein Glas mit Schmerzmittel in der Hand. Englisch: Side effects of poppers Symbolic image: A man is holding his head in pain and holding a glass of painkillers in his hand.
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Die Anwendung von Poppers ist in der Gayszene sehr weit verbreitet, allerdings wird oft nur über die Wirkung gesprochen. Wir setzen auf doppelte Aufklärung – bei uns erfährst du alles über Wirkung und Anwendung, aber auch über Poppers Nebenwirkungen. Die Anwendung gilt zwar gemeinhin als sicher, bei bestimmten Vorerkrankungen, Fehldosierungen oder falscher Handhabe können aber unerwünschte Wirkungen auftreten.

So wirkt Poppers nach der Einnahmen auf deinen Körper

Poppers gehören zur Gruppe der Alkylnitrite und werden über die Nase inhaliert. Die Wirkung von Poppers setzt blitzschnell ein. Schon wenige Sekunden nach dem Einatmen der Dämpfe, reagiert dein Körper auf die Inhaltsstoffe. Das liegt daran, dass die Wirkstoffe Einfluss auf die glatte Muskulatur des Körpers nehmen. Das sind jene Muskelgruppen, die du nicht selbst steuern kannst. Dazu gehören die Blutgefäße, der Darm, die Bronchien und der Analschließmuskel.

Die Gefäße erweitern sich schlagartig. Dadurch sinkt dein Blutdruck rapide ab und der Herzschlag steigt. Das ist ein physiologischer Effekt, um den Druck auszugleichen. Viele Anwender spüren ein starkes Wärmegefühl, es kann zu leichtem Schwindel und einem kurzen Rauschzustand kommen. Das Gesicht wird rot (Flush), der Kopf fühlt sich leicht und schwebend an, gleichzeitig entspannen sich die Muskeln im ganzen Körper, was im Bett als sehr erleichternd wahrgenommen wird.

Warum kommen Poppers beim Sex zum Einsatz?

In der Gayszene sind Poppers weit verbreitet, da ihre muskelentspannende Wirkung als sehr angenehm wahrgenommen wird. Wenn sich die Blutgefäße und die glatte Muskulatur entspannen, betrifft das auch den Analschließmuskel. Die „Lockerung“ erleichtert die Aufnahme von Sexspielzeugen und unterstützt die körperliche Entspannung beim Analsex.

Doch auch erfahrene, passive Analsexliebhaber setzen auf Poppers, selbst wenn Schmerzen und Anspannung kein Problem sind. Das liegt daran, dass Poppers die Empfindsamkeit des Körpers erhöhen können. Für viele Nutzer löst das bei Berührungen ein gesteigertes Lustgefühl aus und manchmal sogar ein Gefühl der Enthemmung.

In der queeren Szene und vor allem unter schwulen Männern hat sich die Nutzung von Poppers über Jahrzehnte hinweg etabliert. Sie sind nicht nur ein Hilfsmittel beim Sex, sondern werden auch in Clubs, bei sexuellen Begegnungen oder Partys als eine Art Partydroge genutzt. Das kurze Hochgefühl nach dem Schnüffeln löst bei vielen Gays den „Kick“ aus, auf den sie nicht verzichten möchten.

Das sind die typischen Poppers Nebenwirkungen

Die meisten Gays sehen Poppers als harmlosen Partyspaß und bei einem gesunden Körper bleiben sie das auch. Trotzdem musst du dir bewusst machen, dass es sich um eine chemische Substanz handelt, die Nebenwirkungen haben können.

Die häufigsten unerwünschten Poppers Nebenwirkungen betreffen dein Herz-Kreislauf-System. Kurz nach dem Einatmen können …

  • … Herzrasen
  • … Schwindel
  • … Kopfschmerzen

auftreten. Der starke Blutdruckabfall ist eine Herausforderung für deinen Kreislauf. Hast du (unerkannte) Vorerkrankungen oder einen ohnehin niedrigen Blutdruck, passiert es häufiger. Auch weitere Poppers Nebenwirkungen können auftreten, dazu gehören:

  • Druckgefühl im Kopf
  • Rotes Gesicht
  • Hitzeschub
  • Brennende Nasenschleimhaut

Achtung: Poppers dürfen niemals oral eingenommen werden und auch nicht mit der Schleimhaut oder Haut in Berührung kommen. Gelangt die Flüssigkeit in die Augen, kann das zu schweren Reizungen und Schäden führen.

Verbrennungen durch Poppers möglich

Eine der gefährlichsten körperlichen Nebenwirkungen ist die Poppers Verbrennung. Wenn du auf einer Party unachtsam bist und dir versehentlich ein Fläschchen überkippst, brennt die Haut zunächst, weil sie gereizt ist. Später entstehen gelbliche Krusten, die sogenannte Poppers-Dermatitis. Sie erinnert an eine Art Verbrennung und zieht zwingend einen Hautarztbesuch nach sich.

Nutze beim Schnüffeln von Poppers immer einen geeigneten Aufsatz und inhaliere die Substanz nicht pur aus der Flasche. So reduzierst du das Risiko, dass du die Flüssigkeit an den Nase bekommst.

Poppers Nebenwirkungen durch Vermischung mit Alkohol

Poppers Nebenwirkungen treten gehäuft auf, wenn du die Schnüffeldroge mit Alkohol kombinierst. Das ist für den Kreislauf riskant, da beide Substanzen deine Gefäße erweitern und den Blutdruck senken. Alkohol agiert hier versetzt, der Effekt tritt nicht sofort auf. Nimmst du nun Poppers dazu, kommt es schlagartig zu einer weiteren Gefäßerweiterung und dein Blutdruck kann gefährlich absacken. Die Kombination von Poppers und Alkohol kann zur Folge haben, dass dein Körper nicht mehr gegenregulieren kann.

Typische Folgen sind dann:

  • Plötzliches Schwächegefühl
  • Ohnmacht
  • Kreislaufkollaps

Hinzu kommt, dass Alkohol das zentrale Nervensystem dämpft. Reaktionsfähigkeit, Koordination und Atmung verlangsamen sich. Kommen Poppers hinzu, schlägt dein Herz wiederum schneller, um den Blutdruckabfall auszugleichen.

Das Herz ist im Dampflokmodus, während der Alkohol dein Nervensystem ausbremst. Diese gegensätzliche Belastung kann Herzrhythmusstörungen auslösen. Wenn du von Natur aus unter einem niedrigen Blutdruck leidest oder ein unbekanntes Herzproblem vorliegt, bist du besonders gefährdet.

Viele Männer unterschätzen die Wirkung, weil Poppers nur eine kurze Wirksamkeit haben. Kommt allerdings Alkohol hinzu, tritt die Wirkung oft zeitverzögert auf. Alles fühlt sich gut an, doch wenn du dann plötzlich aufstehst, tanzt oder auch beim Sex dein Bestes gibt, kann der Effekt zuschlagen. Dir wird schwindelig, du bist kaltschweißig und im schlimmsten Fall wirst du sogar bewusstlos.

Wichtig: Es kommt ein weiterer Punkt hinzu. Alkohol reduziert deine Fähigkeit, Risiken richtig einzuschätzen. Die Hemmschwelle sinkt und du nimmst vielleicht mehr Poppers als geplant. Damit erhöhst du wiederum das Risiko für Kreislaufprobleme und Nebenwirkungen. Das gilt übrigens auch für die Vermischung von Poppers mit Drogen und bewusstseinsverändernden Medikamenten.

Poppers Nebenwirkungen durch Kombination mit Medikamenten

Nimmst du Medikamente ein, beeinflusst das die Wirkung von Poppers je nach Präparat. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Wirkstoffen, die auf dein Herz-Kreislauf-System wirken.

Hier einige Beispiele, welche Medikamente die Gefahr von Wechselwirkungen erhöhen:

  • Viagra: Der Wirkstoff Sildenafil erweitert die Blutgefäße, um für eine bessere Durchblutung im Intimbereich zu sorgen. Poppers tun genau das Gleiche, allerdings im gesamten Körper. Kombinierst du beide Substanzen, kann der Blutdruck stark abfallen. Es droht im schlimmsten Fall die Gefahr eines Herzstillstandes.
  • Blutdrucksenker: Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika senken den Blutdruck zuverlässig. Kommen Poppers hinzu, kann der Druck so stark abfallen, dass ein Kreislaufzusammenbruch droht. Dein Körper schafft es nicht mehr gegenzusteuern, da die Medikamente den Druck bereits reduzieren.
  • Antidepressiva: Vor allem MAO-Hemmer und einige SSRI-Präparate beeinflussen den Stoffwechsel von Botenstoffen im Gehirn. Kombiniert mit Poppers kann das die Wirkung unvorhersehbar verändern. Es kann zu Unruhe, Herzrasen und Stimmungsschwankungen kommen. Auch das Risiko von Kreislaufproblemen ist höher, weil das Herz-Kreislauf-System beeinflusst wird.

Nimmst du regelmäßig Medikamente ein, verzichte auf die Anwendung von Poppers oder befragte deinen Arzt oder eine Beratungsstelle im Vorfeld. Beachte bitte, dass wir nur informieren und keine vollständige Beratung rund um die Poppers Nebenwirkungen liefern können. Deine persönliche Geschichte, dein Gesundheitszustand und die individuelle Verträglichkeit spielen eine wichtige Rolle.

 

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