Wie man mit Fisting Verletzungen umgeht: Was tun, wenn’s beim Faustfick zu weit ging?

Fisting Verletzungen Symbolbild: Ein Mann zieht sich einen Handschuh über. Englisch: Fisting injuries Symbolic image: A man pulls on a glove.
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Fisting ist für viele schwule Männer ein Spiel mit Vertrauen, Grenzerfahrung und intensivem Körpergefühl. Wenn du schon mal mit der Faust oder einem gut gedehnten Hintern experimentiert hast, weißt du, dass es Geduld, Fingerspitzengefühl und vor allem Kommunikation braucht. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Fisting Verletzungen erkennst, was du im Akutfall tun kannst und wie du langfristig mit Lust und Respekt deinem eigenen Körper gegenüber fisten kannst, ohne unnötige Gesundheitsrisiken einzugehen.

Wenn Lust kippt: Warum Fisting schnell mal zu viel werden kann

Falls du ein Freund von Analsex bist, weißt du, dass der Analkanal nicht nur ein sehr sensibler Bereich ist, sondern sich auch erstaunlich anpassungsfähig präsentiert. Trotzdem kann es, wenn du oder dein Partner beim Fisten das Gewebe überforderst, zu Verletzungen kommen. Zu den klassischen Verletzungen zählen etwa kleine Risse, die beim Herausziehen brennen, oder ein dumpfer Schmerz im Bauch, der erst später spürbar wird. Besonders wenn Poppers im Spiel sind, besteht zumindest ein höheres Risiko.

Poppers gehören für viele ganz selbstverständlich zu dieser Spielart dazu. Immerhin lockern sie die Muskulatur und nehmen dir die Hemmungen. Sie können aber auch zur Stolperfalle werden, weil sie deine Schmerzgrenze verschieben und dein Körper deshalb mehr mitmacht, als gut für ihn ist. Eine Verletzung wird nicht gleich als solche wahrgenommen. Stattdessen fühlt es sich erstmal nur „tight“ an oder nach dem Kick, den sich viele beim Poppers-High wünschen. Das kann Folgen haben, weil die Aufmerksamkeit nicht gegeben ist und Kommunikation gar nicht oder nur unzureichend stattfindet.

Kleine Verletzung oder Notfall? So erkennst du den Unterschied

Zunächst einmal bedeutet etwas Blut nach dem Fisten nicht automatisch einen Notfall. Ein paar Tropfen auf dem Handschuh oder einem Handtuch sind aufgrund der intensiven Reibung nicht ungewöhnlich. Ein Problem hast du, wenn sehr viel tiefrotes Blut fließt und du dabei Schmerzen hast, die nicht verschwinden. Auch Druck oder Schmerzen im Unterbauch sind ein Warnzeichen. Das kann auf eine tiefere Verletzung oder eine Darmperforation hinweisen. Hellhörig solltest du zudem sein, wenn du plötzlich hohes Fieber oder Schüttelfrost bekommst. Sie können auf eine Infektion hindeuten, die eine medizinische Behandlung erfordert.

Natürlich gibt es auch die Klassiker. Der Handschuh ist verschwunden und weil der Poppersrausch zu stark war, erinnerst du dich nicht genau, ob dein Partner ihn wirklich ausgezogen und weggeworfen hat. Wenn du dir nicht sicher bist, ob der Handschuh vielleicht noch in deinem Hintern steckt oder wenn du einfach ein schlechtes Bauchgefühl hast, geh auf Nummer sicher. Lass dich unbedingt untersuchen, nach dem Motto: Lieber einmal zu viel als zu spät.

Erste Hilfe, wenn du merkst: Da ist etwas gerissen

Vermutest du, dass du beim Fisten Verletzungen erlitten hast, solltest du nicht in Panik verfallen und Ruhe bewahren. Beende zunächst einmal die sexuelle Situation. Wenn du oder dein Partner das Gefühl hast, dass etwas schiefgelaufen ist, muss die Selbstfürsorge eure Priorität sein. Wasche als Erstes den äußeren Bereich vorsichtig mit lauwarmem Wasser. Auf Seife solltest du verzichten, weil sie brennen und die Schleimhaut reizen könnte. Wenn du eine Blutung bemerkst, kannst du mit einem sauberen Tuch leichten Druck ausüben. Kühlung von außen hilft gegen Schwellung, allerdings solltest du Eis nicht direkt auf die Haut tun.

Anschließend musst du die Situation beobachten. Hört die Blutung schnell auf und du fühlst dich grundsätzlich wohl, kannst du weiter abwarten. Verzichte in den nächsten Tagen aber auf jeglichen Analverkehr und benutze keine Sextoys. Dein Körper gibt dir meist klare Signale und in so einer Situation ist der Moment, auf sie zu hören.

Wann du bei Fisting Verletzungen zum Arzt solltest – auch wenn’s unangenehm ist

Natürlich gibt es eine Hemmschwelle, in einem solchen Fall in die Notaufnahme zu gehen. Viele queere Männer zögern, weil sie Angst vor abwertenden Blicken oder Fragen haben. Aber in Großstädten mit modernen Kliniken ist das medizinische Personal längst auch auf solche Fälle vorbereitet. Es gibt vermutlich nichts, was die Notaufnahme-Ärzte noch nicht gesehen haben. Lass dir gesagt sein, dass du nicht der Erste bist und ganz sicher nicht der Letzte sein wirst, der mit einer Fistingverletzung in der Klinik landet.

Du solltest auf jeden Fall möglichst bald zum Arzt gehen, wenn du die schon erwähnten starken Schmerzen, anhaltenden Blutungen, Fieber oder Schüttelfrost hast. Auch ein „Fremdkörpergefühl“ sollte unbedingt abgeklärt werden. Je ehrlicher du sagst, was passiert ist, desto gezielter und schneller können die Ärzte dir helfen. Im besten Fall bekommst du nur eine Salbe und den Rat zur Schonung. Im Ernstfall kann ein schneller Eingriff Schlimmeres verhindern.

So unterstützt du die Heilung nach Fisting Verletzungen

Das wichtigste und heilsamste, was du tun kannst, ist, dir eine Pause zu gönnen. Dein Körper braucht jetzt Ruhe, auch wenn dich gleich wieder die Lust auf Sex überkommt. Du kannst z. B. Sitzbäder mit Kamille oder Meersalz machen. Sie wirken entzündungshemmend. Auch eine Salbe mit Zink oder Hamamelis kann helfen. Wenn du Schmerzen beim Stuhlgang hast, hilft eine weiche, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Leinsamen und vor allem viel Wasser.

Verzichte für ein paar Tage oder Wochen auf Alkohol, Poppers und andere Substanzen. Sie können nicht nur den Heilungsprozess verlangsamen, sondern dir auch das Körpergefühl nehmen. Spätestens nach ein oder zwei Wochen, wenn die Symptome und Schmerzen verschwunden sind, kannst du langsam wieder mit dem Sex anfangen. Probiere es erst mit den Fingern oder mit kleinen Toys. Mach kleine Schritte, dein Körper wird dir sagen, wann er wieder bereit ist.

Die emotionale Seite: Fisting Verletzung bedeutet nicht Versagen

Eine Fistingverletzung kann nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Nachwirkungen haben. Vielleicht fühlst du dich beschämt, bist verunsichert oder sogar von dir selbst oder deinem Partner enttäuscht? Das ist vollkommen normal. Du solltest aber nicht den Fehler machen und dir einreden, dass du irgendwie „versagt“ hättest. Klar, du hast deine Grenzen ausgetestet und sie vielleicht überschritten, aber das gehört zur Erfahrung dazu. Entscheidend ist, was du daraus machst.

Sprich offen mit deinem Partner über das Erlebte, tauscht euch ohne die Suche nach einem Schuldigen aus. Vielleicht war’s zu schnell, zu tief, zu viel Poppers? Eventuell war auch einfach der Moment nicht ideal. Das Gute an der ganzen Sache ist, dass ihr es bei der nächsten Session einfach besser machen könnt.

Wenn du merkst, dass dich das Erlebnis stärker belastet, als du gedacht hast, kann ein Gespräch mit einem Therapeuten hilfreich sein. Aidshilfen oder queere Zentren vermitteln oft diskret und unkompliziert Hilfe.

So vermeidest du Fisting Verletzungen

Der sicherste Weg, Verletzungen bei dieser Spielart zu vermeiden, ist übrigens Vorsicht. Fistingverletzungen vermeidest du vor allem durch Geduld, sehr viel Gleitgel, kurze Fingernägel und das Tragen von Handschuhen. Geh langsam vor und höre auf deine Körpersignale. So bleibt’s intensiv, sicher und lustvoll.

Fazit: Fisting mit Verantwortung – auch (oder gerade) wenn’s wild wird

Fisting kann ekstatisch, intensiv und unglaublich verbindend sein. Aber es bleibt ein Spiel mit Grenzen, und diese Grenzen verdienen Respekt. Fisting Verletzungen passieren und sie sollten kein Tabu mehr sein. Wichtig ist, dass du weißt, worauf du achten musst, wie du mit möglichen Verletzungen umgehst, was du zu tun hast und wie du möglichst schnell Hilfe bekommst. Höre immer auf deinen Körper. Wenn tatsächlich etwas schiefläuft, bist du nicht allein. Nach einer Verletzung gehe das nächste Mal bewusster an die Sache heran, möglichst „safe“ und „slow“, dein Körper wird es dir danken.

 

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