Selbst umsichtigste Poppers-User ist nicht davor gefeit, hin und wieder etwas von seinem kostbaren Lust-Elixier zu verschütten …. Passiert den Besten und jedem von uns. Eine falsche Bewegung oder jemand stößt in dich? Oder es war eine doch zu ambitionierte, akrobatische Stellung. Egal!
Doch was tun, wenn Möbel, Teppiche oder sogar man selbst und Partner – und vor allem die Stimmung des Moments -in Mitleidenschaft gezogen sind? Prioritätenverschiebung – hauptsache schnelles Handeln. Aber bitte vorher den Deckel draufdrehen und beiseitestellen, sonst passiert noch mehr.
Auf der Haut gelandet
Aber erstmal der Reihe nach. Wenn das Nitrit in Poppers, und in der Regel ist das immer Bestandteil davon, mit der Haut in Kontakt kommt, sind Irritation und Brennen zu erwarten. Egal, welcher Typ von Nitrit:
- Propyl Nitrite
- Amyl Nitrite
- Alkyl Nitrite
- Pentyl Nitrite
- Mix von Poppers
Yippie. Jackpot. Es kann sogar zu chemischen Verbrennungen kommen, aber wenn du zügig handelst, sollte es keine schwerwiegenderen Folgen geben. Suche also so schnell wie dir möglich das Bad bzw. Wasser auf und wasche die betroffene Stelle ordentlich damit ab. Wir sind keine Doktoren und können von daher keine Empfehlungen aussprechen. Lediglich Erfahrungen und Hilfestellungen teilen.
Und um es an dieser Stelle nochmal zu erwähnen: Beim Kontakt von Poppers mit den Augen oder dem Verschlucken von Poppers sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden!
Die Hautirritation kann ein paar Tage anhalten. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sollte die betroffene Stelle sauber und trocken gehalten werden. Falls der Wunsch zur Behandlung mit Salben vorhanden ist, sollte eher auf antiseptische und feuchtigkeitsspendende Cremes zurückgegriffen werden. Der Gang zum Arzt kann hilfreichen Aufschluss geben. Also keine Scham.
Auf dem Bett gelandet
Falls es mitten im Geschehen das gute alte Bett erwischt hat, kann auch hier Abhilfe geschaffen werden. Auch hier die Devise, je eher gehandelt wird, desto mehr kann man den Schaden eingrenzen.
Da es sich bei Poppers ja um eine Chemikalie handelt, sollte Vorsicht walten, wenn mit anderen Haushaltsreinigungsmitteln angerückt wird. Sonst braut man sich was Schönes zusammen und hat dann am Ende die ganze Partygesellschaft bewusstlos um einen Poppersfleck liegen, während die Mischung sich durch die Nachbarsdecke gefressen hat und die Polizei einen so auffindet. Also lieber die wahren Chemiker unter uns ihr Werk machen lassen!
Für den Rest lautet der erste Schritt: Fenster auf und gut lüften. Auf die betroffene Stelle kann dann Babypuder, Natron/Backpulver oder Talkumpuder gestreut werden – was auch immer in einem guten queeren Haushalt gerade vorhanden ist. Das nimmt die Flüssigkeit etwas auf und hilft vor allem dem Geruch zu Leibe zu rücken. Zusätzlich kann Waschmittel mit der Zahnbürste (ohne Wasser) aufgetragen und eingerieben werden, bevor Lacken, etc. in die Waschmaschine kommen. Vor dem Gang in den Trockner sollte nachgeschaut werden, ob die Stelle rausgegangen ist, sonst wird der Trockner den Fleck nur in den Stoff vertiefen.
Bei der Matratze kann mit einem feuchten Schwamm oder Handtuch die betroffene Stelle abgetupft werden. Ansonsten dieselbe Prozedur; Puder draufstreuen, ggf. Waschmittel und Zahnbürste, alles einwirken lassen und dann mit dem Staubsauger absaugen. Mit einem Föhn kann auch nachgeholfen werden, das Poppers schneller zum Verdunsten zu bringen. Dabei aber auf die Hitze achten und weiterhin die Fenster geöffnet lassen.
Jetzt reichts!
Wer jetzt nach so einem Desaster endgültig die Schnauze voll hat – nicht Poppers und das Handtuch werfen. Für einige von euch mag das ein alter Hut sein, aber vielleicht ist manch anderem damit ausgeholfen. Die einfache Variante sieht folgendermaßen aus:
Nimm ein Gefäß mit verschraubbarem Deckel. Da Poppers ätzend ist und Plastik über Zeit zersetzt, raten wir zu einem Behälter aus Glas (z.B. Marmeladen- oder Bologneseglas, o.ä.). oder Metall. Nun nimm etwas Küchenrollen- oder Klopapier, Taschentuch oder Wattebäuschen und steck es in den Behälter. Schütte anschließend etwas Poppers hinein und schließe sofort den Deckel. Dadurch bildet sich der Dampf im Behälter und du hast gute Hits, die sicher und ohne jegliche Gefahr des Verschüttens beim Sex benutzt werden können. Je länger du wartest, desto mehr baut sich auf für den ersten Hit.
Zusätzlich bleiben auch deine Nasenlöcher verschont von möglichen Rückständen am Poppersfläschchenrand. Habt jedoch ein Handtuch parat, damit bei Gleitgelbenetzten Händen das Aufschrauben zu keiner weiteren Herausforderung wird.
Die upgegradete Version wäre die Edelstahlflasche mit einem Trinkhalm-Aufsatz. Selbes Prinzip der Handhabung und Nutzung. Das Extra: der Trinkhalm-Aufsatz!
Sofern er eine passende Größe hat, kann in das Nasenloch eingeführt werden, um so die Verflüchtigung noch mehr zu verringern. So kann man bis zu einer Stunde Poppers ziehen, eher man wieder nachfüllen braucht. Sieht zwar vielleicht nicht Vogue-Cover-reif aus, aber wir stehen auch mehr auf (den strunzgeilen Gesichtsausdruck?), das herrliche Grinsen danach.
Als zusätzlicher Kniff – und bei vorliegendem, richtigem Handwerkszeug – kann man mit einem kleinen Bohrer die Luftzufuhröffnung, unterhalb des Trinkhalms vergrößern, damit die Luftzirkulation besser ist, was das Inhalieren einfacher macht.
Für welches Design du dich entscheidest, es rät sich nach jeder Session alles gründlich auszuwaschen, da Poppers über längere Zeit das Material schädigen kann.
Falls es dann doch mal zu viel Poppers war, kann Ammoniak im Riechsalz die Wirkung von Nitril kontern.
Und wie bei allem „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“!
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