Bears, Otters, Cubs, Twunks, Jocks, Hunks, Daddys, Twinks – zugegebenermaßen ist es manchmal gar nicht so einfach, all die Begriffe der Gay-Szene auswendig zu lernen. Musst du auch gar nicht! Wenn dir ein Typ gefällt, ist es eigentlich egal, in welche Schublade er passt. Am Ende zählt ohnehin nur, dass er zu dir passt. Wenn du aber trotzdem auf dem neuesten Stand bleiben möchtest, erklären wir dir, welcher Typ Mann als Twink bezeichnet wird. Vielleicht bist du ja selbst einer und weißt es noch gar nicht?
Schlank, jung und unbehaart – das sind Twinks
Dein Lover ist schlank, jung und hat kaum Körperbehaarung? Mein Lieber, dann hast du dir einen Twink geangelt! So zumindest die Kategorisierung, die in der Gay-Szene verwendet wird. (Quelle: https://en.wiktionary.org/wiki/twink) Letztlich ist das aber auch nur ein Stereotyp, denn von der Optik lässt sich kaum auf die Orientierung schließen. Die typischen Apps wie Grindr setzen aber genau auf diese Kategorisierungen und so mancher Bear oder Daddy sucht gezielt nach Twinks für sexuelles Vergnügen!
Eigenschaften – Stigmatisierungsgefahr?
Viele Gays erwarten von Twinks, dass sie beim Sex der submissive Part sind und dass sie als Partner dominante Typen wie den Bear bevorzugen. Aber Vorsicht, hier wird schnell vorschnell geurteilt. Es gibt durchaus junge, schlanke und unbehaarte Typen, die einen ebensolchen als Lover bevorzugen. Du kannst also nicht rein vom äußeren darauf schließen, dass ein Twink bestimmte sexuelle Vorlieben mitbringt.
Gut möglich, dass der hübsche, schlanke Typ an der Bar in Wahrheit davon träumt, es dir mit einem Fisting-Dildo zu besorgen und kein Stück devot ist!
#Twink und #Daddy– Traumpaar, oder doch nicht?
Es ist schwierig, Menschen aufgrund ihrer Optik einzuschätzen und allein vom Äußeren auf bestimmte Vorlieben zu schließen. Männer, die sich selbst als #Twink kategorisieren, bevorzugen allerdings häufig sexuelle Aktivitäten mit dominanten, älteren Typen wie dem Daddy oder Bear.
Ob ein Typ in die Gattung der Twinks gehört oder nicht, hängt von seinen eigenen Wünschen ab. Ungefragtes Schubladendenken ist keine gute Idee und kann Menschen sogar verletzen. Fühlst du dich hingegen selbst als Twink, kann dir die Angabe dieser Typisierung sogar helfen, den richtigen Partner zu finden. Denn einige Männer sind beispielsweise gezielt auf der Suche nach Twinks, um ihre Vorlieben auszuleben und es im Bett so richtig krachen zu lassen.
Twink-Lover – darauf fährt er ab
Als typischer Twink-Lover wird ein Mann bezeichnet, der sexuelle oder romantische Gefühle für junge und schlanke Männer hat, die dem Twink-Schema zuzuordnen sind. Sogenannte „Twink-Anfragen“ sind bei Grindr häufig, viele Youngsters deklarieren sich daher explizit als Twink.
Das Beuteschema von diesen Lovern orientiert sich meist an einem Altersspektrum zwischen 18 und 25 Jahren, wobei auch ältere Männer mit jugendlichem Aussehen darunterfallen können. Bei Grindr beinhalten Twink-Anfragen nicht nur sexuelle Angebote, sondern oft auch Gegenleistungen. So bieten Typen aller anderen Tribes Twinks gern Taschengeld oder materielle Anerkennung gegen ein erotisches Wochenende.
Brauchen wir Kategorisierungen wie #Twink und Co. wirklich?
Gays haben es nicht immer einfach, einen passenden Lover zu finden. Dem Typ an der Kasse steht nicht auf die Stirn geschrieben, dass er wie du auf Männer steht. Also macht es durchaus Sinn, wenn wir in der Szene und beim Dating mit Erkennungsmerkmalen arbeiten.
Tribes wie #Twink werden vor allem bei Grindr mit Vorliebe genutzt, um sich selbst und andere besser einschätzen zu können. Ob du entsprechend kategorisiert werden möchtest, ist aber allein dir überlassen. Du stehst auf ältere Typen, bist devot, suchst hier und danach einem kleinen Taschengeld und entsprichst optisch einem Twink? Dann spricht natürlich nichts dagegen, diese Attitüde auch auf deinem Profil zu vermerken.
Es kann aber auch anders laufen: Vielleicht bist du genau dieser schlanke, hübsche, junge Gay, der optisch unter der Kategorie Twink läuft. Anstatt dir einen Bear zu suchen, fährst du selbst voll auf Twinks ab! Mit einem kleinen „No-Twink“ in deinem Profil trägst du dazu bei, dass dir die sexy Anfragen nicht das Postfach sprengen und jeder weiß, woran er bei dir (nicht) ist.
Und woher kommt der Begriff? Wer hat ihn erfunden?
Über die Herkunft vieler Begriffe gibt es bis heute nur Spekulationen. Twinks sollen offiziell in den 1960-er Jahren in den USA erfunden worden sein. Damals durfte man nicht offiziell homosexuell leben und entwickelte eine Sprache, die auch in der Öffentlichkeit anwendbar war.
Es wird spekuliert, ob sie sich eigentlich vom „Twinkie-Kuchen“ ableiten. Dieser Kuchen ist mit einer süßen Creme gefüllt und hat nur geringe Nährwerte. Folglich galten Twinks also als zuckersüß, aber mit wenig „Mehrwert“. Ob diese Geschichte zur Begriffsentstehung so stimmt? Das wird wohl niemand 100 % bestätigen können. Wie Twinks heute definiert werden, wissen wir aber genau.
Unser Tipp an euch: Bevor Ihr Menschen katalogisiert und einordnet, macht einen Realitätscheck. Nicht jeder schlanke, süße Typ ist automatisch ein Twink. Wenn er es aber möchte, nutzt die Kategorisierung beim Dating eine ganze Menge.
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