Du möchtest als schwuler Mann deinen Urlaub in entspannter Atmosphäre verbringen, willst möglichst unter Gleichgesinnten sein, schöne Orte kennenlernen und ordentlich feiern? Dann solltest du dich näher mit Gay-Cruises, beziehungsweise Gay-Kreuzfahrten beschäftigen. Kennst du noch nicht? Dann wird es Zeit, hier findest du alle wichtigen Infos.
Urlaub auf einem Schiff voller Gays
Inzwischen gibt es zahlreiche Reiseveranstalter, die sich auf die Wünsche und Bedürfnisse von Gays spezialisiert haben und Kreuzfahrten in der Karibik, im Mittelmeer, auf der Ostsee und sogar Flusskreuzfahrten für schwule Gruppen anbieten. Wenn du alleine oder mit deinem Partner eine solche Kreuzfahrt buchst, kannst du sicher sein, dass du während deines schwer verdienten Urlaubs fast ausschließlich von anderen Männern umgeben bist, Erfahrungen zeigen, dass der Frauenanteil auf Gay-Cruises bei weniger als 10 Prozent liegt. Meist handelt es sich dabei um beste Freundinnen oder Familienangehörige von Mitreisenden, die auch die nötige Offenheit gegenüber deiner/eurer Lebens- und Liebensweise mitbringen.
Gay-Cruises als All-Inclusive-Reisen
Bei deiner Recherche zum Thema Gay-Kreuzfahrt wirst du schnell entdecken, dass solche Reisen normalerweise als All-Inclusive-Paket buchbar sind. Dies ist auf Kreuzfahrtschiffen die Regel, denn einen Großteil der Zeit verbringst du an Bord. Was im Preis meist nicht enthalten ist, sind alkoholische Getränke (hier werden oft eigene Getränke-Pakete angeboten), Landausflüge, Spa-Aufenthalte und dortige Anwendungen (z. B. Gesichtsbehandlungen oder Massagen) sowie Mahlzeiten in eventuell an Bord befindlichen Spezialitätenrestaurants. Auch die Hafengebühren oder das traditionelle Geld für die Trinkgeldkasse der Bord-Crew werden auf den Preisseiten der Reiseveranstalter oft separat aufgelistet.
Worauf du bei der Buchung unbedingt achten solltest, sind die Flugkosten. Bei manchen Gay-Cruises gehören An- und Abreise per Flugzeug zum Angebot, bei anderen musst du die Flüge selbst buchen. Hier gilt es vor allem darauf zu achten, die jeweiligen Flüge so zu buchen, dass du das Ablegen des Schiffes am Starttag nicht verpasst und deinen Flieger nach Ende der Gay-Cruise erreichst.
Zugeschnittenes Programm auf Gay-Cruises
Wer eine Gay-Kreuzfahrt bucht, der wünscht sich vor allem an Bord ein abwechslungsreiches Programm. Die Veranstalter sorgen hier für reichlich Spaß. Du kannst an den allabendlichen Pool-Partys, die oft unter ein bestimmtes Motto gestellt sind und dir Freiraum bei den Outfits geben, teilnehmen oder Dragqueen-Shows genießen. Es gibt aber auch kleinere Acts wie Lesungen oder Quiz-Veranstaltungen, Karaoke, Auftritte von Instrumentalkünstlern oder Einlagen von Akrobaten. Natürlich werden für die Pool-Partys namhafte Szene-DJs gebucht. Bei vielen Gay-Cruises hat sich inzwischen die Wahl eines Mr. Cruise zu einer Tradition entwickelt. Um den Titel zu erringen, stellen sich die Kandidaten verschiedenen (fast immer jugendfreien) Herausforderungen.
Packliste für das Abenteuer Gay-Cruise – Das darf im Koffer nicht fehlen
Das Mitführen aller wichtigen Reisedokumente ist zunächst einmal selbstverständlich, ohne Reisepass und Flugticket kommst du nicht in den Flieger, ohne Anmeldebestätigung erhältst du keinen Zutritt zum Schiff. Zudem sind eine funktionierende Kreditkarte sowie eine ausreichende Menge an Bargeld sinnvoll.
Je nach der Route der von dir gebuchten Gay-Cruise solltest du den Koffer packen. Was grundsätzlich ins Gepäck gehört, sind Pflegeprodukte und Sonnenschutz. Die Luft auf hoher See ist salzhaltig, wodurch deine Haut austrocknet. Eine gute Feuchtigkeitscreme sollte also auf jeden Fall in deinem Kulturbeutel landen. Weil du bei hoffentlich schönem Wetter meist an irgendeinem Pool liegen oder eine der Freiluftbars sitzen wirst, brauchst du eine Sonnencreme, die deine Haut schützt. Durch den Wind, der bläst, kann es passieren, dass du einen Sonnenbrand erst spürst, wenn es zu spät ist. Also besser vorher schützen als zu spät.
Nach diesem Motto solltest du auch handeln, wenn es um nicht jugendfreien Spaß geht, den du auf einer Gay-Kreuzfahrt sicher auch haben wirst. Pack alles ein, was du benötigst, um dich und andere beim Sex zu schützen. Dazu gehören in erster Linie Kondome, aber auch Medikamente, die du vielleicht aufgrund einer HIV-Erkrankung regelmäßig einnehmen musst. Damit du auf alles vorbereitet bist, sollte auch Gleitgel in deinem Gepäck landen, man kann ja nie wissen, ob und wie oft man auf einer Gay-Cruise sexuelle Kontakte hat.
Was bei einer schwulen Kreuzfahrt immer in den Koffer gehört, sind verschiedene Outfits. So angenehm es auch sein mag, den ganzen Tag in sexy Swimwear über das Schiff zu flanieren, manchmal muss man auch mehr tragen, etwa beim Besuch der Schiffsrestaurants oder bei Landausflügen. Denk daran, dass nicht jedes Land der Welt liberal ist, weshalb zum Beispiel von einem Moschee-Besuch in kurzer Hose und mit freiem Oberkörper dringend abgeraten wird.
Rechtliche Vorgaben
Übrigens solltest du bei der Wahl des Koffers achtsam sein. Zwar spielt es auf dem Kreuzfahrtschiff keine Rolle, wie groß dein Koffer ist, aber nahezu alle Fluggesellschaften geben zumindest für das Handgepäck Maße vor, die nicht überschritten werden dürfen. Auch das zulässige Maximalgewicht ist vorgeschrieben. Hat dein Koffer zu viel Gewicht, zahlst du bei den meisten Airlines eine nicht unerhebliche Zusatzgebühr.
Falls du ein Freund von Poppers bist, sei vorsichtig und informiere dich vorab unbedingt, wie der Umgang in den Ländern aussieht, in denen du mit dem Flugzeug landest, beziehungsweise von denen aus du den Rückflug antreten musst.
Nicht überall ist Regenbogen angesagt
Bei Reisen ins Ausland spielt gerade für Homosexuelle die Sicherheit eine wichtige Rolle, denn Schwule, Lesben oder Transmenschen dürfen nicht überall mit Akzeptanz rechnen. Das solltest du bei der Wahl deiner Outfits für Landgänge ebenso berücksichtigen, wie bei deinem Verhalten. Es ist beispielsweise sinnvoll, in mehrheitlich muslimischen Ländern deine Kleidung immer so zu wählen, dass sie nicht zu extravagant ist und die Einheimischen automatisch auf die Idee bringt, du könntest zur LGBTIQ*-Community gehören. Auch ist es nicht ratsam, in solchen Ländern mit deinem Partner händchenhaltend oder küssend durch die Straßen zu schlendern. Um deiner Sicherheit willen, pass dein Verhalten dem der Bevölkerung vor Ort an. Die meisten Kreuzfahrtveranstalter wählen ihre Routen aber ohnehin so, dass die Reise dich nicht in Länder, in denen Homosexualität illegal ist und unter Strafe steht, führt.
Zielgruppe Gays
Kennst du den Begriff „Friends of Dorothy“? Er steht im amerikanischen Sprachgebrauch als Synonym für schwule Männer. Selbst die eher für Hetero-Kreuzfahrten bekannte Queen Mary 2 hat inzwischen einen festen Treffpunkt für „Friends of Dorothy“ eingerichtet, den Commodore Club, denn die Reederei Cunard hat erkannt, dass die LGBTIQ*-Community eine vielversprechende Zielgruppe ist. Dieser Tatsache zollen immer mehr Reedereien Tribut, denn inzwischen treffen sich „Friends of Dorothy“ auch auf Schiffen der Reedereien NCL, Holland America, Carnival & Princess Cruises sowie Crystal & Azamara Club Cruises. Dort sind sie nicht nur akzeptiert, sie sind zunehmend gern gesehene Gäste an Bord. Das liegt sicherlich auch daran, dass Angehörige der LGBTIQ*-Community als zahlungskräftige Klientel gelten.
Zugegebenermaßen ist eine Gay-Cruise nicht das günstigste aller Urlaubsvergnügen. Wenn du aber möglichst früh buchst, kann du von vielen Frühbucherrabatten profitieren, die die Kreuzfahrtveranstalter anbieten. Das so gesparte Geld kannst du dann beispielsweise in Aktivitäten an Bord oder an Land stecken.
Gay-Cruises – Eine ganz andere Art des Urlaubs
Glaubt man Erfahrungsberichten, ist eine Gay-Kreuzfahrt ein Erlebnis zwischen Kulturerkundung, Party-Marathon und Sex-Urlaub. Wo Hunderte oder gar tausende schwule Männer auf doch engem Raum zusammen sind, da entstehen Kontakte, Freundschaften und vielleicht sogar Partnerschaften. Auf jeden Fall aber wirst du bei der nötigen Offenheit auf deine Kosten kommen. Wenn es mit einem (Sex)-Partner nicht klappt, kommst du zumindest in den Genuss, lauter leckere Typen vor Augen zu haben, die deine Fantasie anregen.
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