Tantra für Einsteiger – So bringst du Körper und Geist ganzheitlich in Einklang

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Den Begriff „Tantra“ hast du bestimmt schon einmal gehört. Vermutlich im Zusammenhang mit Kursen, bei denen es darum geht, besonders intensive, sexuelle Erfahrungen zu machen. Tantra war zwar nicht ursprünglich für gleichgeschlechtlich Liebende gedacht, aber inzwischen gibt es auch für Männer, die Sex mit Männern haben, zahlreiche Tantra-Kurse. Aber woher kommt der Begriff eigentlich genau und was ist die Intention von Tantra? Im folgenden Beitrag erfährst du alles, was du zu Tantra für Einsteiger wissen musst.

Tantra – Wortherkunft

Das Wort kommt aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet so viel wie „weben“. Damit soll die Verbindung der zahlreichen, oft gegensätzlichen Aspekte im Menschen zu einem vollständigen Ganzen beschrieben werden. Alles soll miteinander verknüpft werden und im Ganzen seinen Höhepunkt erreichen, auch im Hinblick auf sexuelle Erfahrungen. Im Gegensatz zu anderen spirituellen Wegen ehrt das Konzept des Tantra auch die Begierde und sexuelle Lust. Und versteht sie als Tor zu Ekstase und Erleuchtung. Es geht um das Fühlen und Spüren in deinem Körper, den die Lehre des Tantra als Tempel ansieht. Als Weg dorthin dienen auch die Kanalisierung und Verfeinerung der sexuellen Energie.

Beim Tantra für Einsteiger muss sich der Praktizierende auch mit den Schattenseiten seiner Persönlichkeit auseinandersetzen, die es anzuschauen und zu integrieren gilt. Insofern kannst du Tantra als einen Weg zur Persönlichkeitsentwicklung verstehen. Zu den Zielen gehört es beim Tantra deshalb auch, dein sexuelles Potenzial zu wecken und zu integrieren. Daher ist die Lehre des Tantra schon immer eine antikonformistische und rebellische Disziplin gewesen, die sich gegen die oft festgefahrenen Glaubenssysteme der Religionen und der Gesellschaft auflehnte. Die vor allem von konservativen Glaubensgemeinschaften verbreitete These, dass Sexualität schlecht und Spiritualität gut sei, soll durch die Erkenntnis überwunden werden, dass beide Pole zusammengehören, wenn du Lebensqualität und Glück dauerhaft genießen willst. Nicht zu verwechseln ist Tantra mit Kamasutra, der indischen Kunst der Verführung. Während das Kamasutra den Geschlechtsakt explizit als Bestandteil sieht, kann er beim Tantra für Einsteiger dazugehören, muss aber nicht.

Tantra im Gay-Bereich

Gleichgeschlechtliche Sexualität stellte für Tantra nie ein Problem dar, die Gesellschaft steckt hingegen noch immer in den Kinderschuhen, wenn es darum geht, homosexuelle Liebe als gleichberechtigte Spielart auch des sexuellen Lebens zu akzeptieren. Auch Gay-Tantra ist eine noch nicht so lange bekannte Form des Tantra. Als seine Grundlage gilt das Konzept des sogenannten „SkyDancing“-Tantra. Entwickelt wurde es von der Französin Margot Anand in den Neunzehnhundertachtziger Jahren und verbreitete sich rasch im westlichen Kulturkreis. SkyDancing wurde von Anand übersetzt als „Leben und Liebe, die sein kann wie ein leichter Tanz über den Wolken“.

SkyDancing-Tantra

Das Konzept des SkyDancing Tantra gilt als einzigartiger Weg, der Elemente aus verschiedensten Therapien beinhaltet und sie verknüpft, etwa aus der Sexologie, dem Yoga, der Musik und der Metaphysik. Diese werden kombiniert mit der Arbeit am menschlichen Energiesystem, wobei der Einsatz von Licht, Musik, Bewegung, Visualisierung und insbesondere die Energiearbeit mit den Chakren im Mittelpunkt stehen. Das System der tantrischen Chakren ist die perfekte Landkarte hinsichtlich der Transformation von Energie und Bewusstsein. Rohe sexuelle Lust wandelt sich in Liebe, wird zu visionärer Kraft und soll letztlich zum ganzheitlichen Erwachen führen.

SkyDancing Tantra greift zudem auf moderne Techniken wie Psychologie, Bioenergetik, Neurolinguistisches Programmieren (NLP), Visualisierung und effektive Kommunikationsfähigkeiten (inklusive Meditation, heilige Rituale, sexuelle Magie, Massage und andere Praktiken) zurück. All diese Methoden und Techniken dienen dazu, ganz im Hier und Jetzt zu sein, eine Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen, deinen Körper zu entspannen, dein Herz zu öffnen und deinen Geist freizumachen. Dann, so sagt Margot Anand, bist du bereit für neue sexuelle Erfahrungen und körperliches Vergnügen, die zur Freude deines Herzens und zur geistigen Ekstase führen.

Das Prinzip der „SkyDancer“ reicht aber eigentlich bis ins ursprüngliche Tibet zurück, wo Yeshi Tsogyal, der erleuchtete Gefährte des Buddha Padmasambhava, als „großer SkyDancer“ bezeichnet wurde. Beide gemeinsam entwickelten den tantrischen Buddhismus. Die buddhistische Tradition sah „SkyDancer“ als besonders leidenschaftliche Menschen, die sich besonders tief der spirituellen Erweckung und Erleuchtung hingaben. Im Tantra für gleichgeschlechtlich Liebende geht es um möglichst ganzheitliche Hingabe, die dich zu einem intensiven sexuellen Erlebnis und Orgasmus führen kann.

Was ist und was beabsichtigt Gay-Tantra?

Tantra für Einsteiger und als Gay ist die Übersetzung des Konzepts in den Bereich der gleichgeschlechtlich liebenden Männer. Es gibt keinerlei Gegensätze zum Umfeld. Vielmehr geht es darum, Ekstase und Erleuchtung jenseits sexueller Präferenzen, die nicht selten einschränkend wirken, zu erfahren.

Als Ziel von Tantra für Gays gilt deshalb die Verknüpfung von Sexualität und Spiritualität, von Energie und Bewusstsein sowie von Ekstase und Erleuchtung. Gerade in diesen Bereichen ist im menschlichen Denken ein tiefer Graben vorhanden, den Tantra überwinden möchte. Tantra kann dir dabei helfen, die Wurzeln deiner sexuellen Lust und Erleuchtung zu erkennen und eine Brücke zwischen Sexualität und Spiritualität zu schaffen.

Massage & Tantra-BDSM

Zwei besonders beliebte Formen des Tantra für Einsteiger sind die Tantra-Massage und das Tantra-BDSM. Eine Tantra Massage kann als eine Art von Slow-Sex bezeichnet werden und du kannst sie dir zum Beispiel durch einen professionellen Masseur geben lassen. Aber auch eine private, von dir oder (d)einem Partner ausgeführte Massage ist möglich. Egal, welche Form du wählst, es geht immer um dich/euch als ganze Person. Bei der Tantra-Massage wird dein gesamter Körper inklusive Penis und Hoden sowie weitere, erogene Zonen mit einbezogen und zärtlich massiert. Sexuelle Erregung und auch ein Orgasmus sind möglich, stehen aber nicht im Mittelpunkt. Wenn du dich massieren lässt, sollst du dich fallenlassen und der sinnlichen Berührung ganz hingeben.

Im Idealfall baut eine Tantra-Massage bei dir und deinem Partner eine intensive sexuelle Erregung auf und bestimmte Sexstellungen steigern eure Lust noch. Versucht Stellungen zu finden, bei denen ihr euch in die Augen schauen könnt, denn es geht um eine gemeinsame, geteilte Erfahrung. Hier ist etwa die Missionarsstellung hervorragend geeignet, die Doggystyle-Position weniger.

Die Vermischung von Tantra-Massage und erregenden BDSM-Praktiken bezeichnet man als Tantra-BDSM. Wenn dich diese Kombination interessiert und du sie selbst ausprobieren möchtest, kannst du sie bei einem professionellen Tantra-Coach kennenlernen. Den tantrischen Praktiken kommt dabei die Funktion zu, Körper und Geist zu vereinen, die BDSM-Praktiken dienen dazu, dich die Berührungen intensiver wahrnehmen zu lassen und dich vollkommen auf den Augenblick zu konzentrieren. Der Effekt kann ein mega geiler Höhepunkt mit einem intensiven Orgasmus sein.

Für wen ist Tantra geeignet?

Tantra für Einsteiger eignet sich für frisch Verliebte ebenso, wie für Paare, die schon lange in einer Beziehung leben. Tantra-Sex dient dazu, die Verbindung zu deinem Partner aufzubauen, zu stärken, zu erneuern oder auch neu zu intensivieren. Auf jeden Fall aber kann sie euer Sexleben auf ein neues Level heben. Die Tatsache, dass du durch Tantra deine Sexualität noch einmal ganz neu erlebst, sorgt für erotische Höhepunkte, die deinen Geist und deinen Körper in bisher ungeahnter Weise verbinden.

Beim tantrischen Sex nimmst du dir bewusst Zeit für deinen Partner, das ist im schnelllebigen und stressigen Alltag selten, aber wichtig, wenn du eine Partnerschaft lebendig halten willst. Tantra-Massagen beziehungsweise Tantra-Sex sind aber viel mehr als nur ein intensives Ritual, mit dem die Vereinigung zwischen zwei Menschen gefeiert wird. Das Praktizieren von Tantra wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus, nicht nur, was deinen Orgasmus angeht.

Tantrischer Sex fördert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern ist auch in der Lage, sich positiv auf Orgasmus-Störungen auszuwirken. Wenn du dich auf Tantra einlässt, sind dir/euch nicht nur ein ganz neues Körpergefühl, sondern auch intensive Orgasmen so gut wie sicher.

 

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