Häufige Beziehungsprobleme schwule Paare: Ursachen und Lösungsansätze

Beziehungsprobleme schwule Paare. Symbolbild: Zwei Männer liegen im Bett und schauen gemeinsam in den Laptop. Englisch: Relationship problems of gay couples. Symbolic image: Two men lying in bed and looking at a laptop together.
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Beziehungsprobleme schwule Paare: Das Thema ist leider nichts Außergewöhnliches. Denn wenn es um Beziehungen geht, gilt immer, dass es dort, wo Freude und Glück existieren, auch Krise und Drama lauern. Eine spannende Frage ist, welche Ursachen es für Schwierigkeiten in schwulen Beziehungen gibt und wie Lösungen für Beziehungsprobleme unter schwulen Männern aussehen könnten.

Beziehungen: Aufeinandertreffen unterschiedlicher Persönlichkeiten

Jeder Mensch hat seine ganz eigene, von der Familie, dem Umfeld und der Gesellschaft geformte Persönlichkeit. Diese zeigt sich in unterschiedlichsten Denkmustern, Verhaltensweisen und vertretenen Standpunkten. Eine Person ist beispielsweise eher zurückhaltend und tut sich mit sozialer Interaktion schwer, während eine andere extrovertiert ist und sehr einfach mit Menschen in Kontakt kommt. Wann immer zwei Menschen eine Beziehung eingehen, treffen ihre Persönlichkeiten aufeinander, was fast automatisch zu Reibungspunkten führt und Konflikte auslösen kann.

Spannenderweise finden sehr oft vollkommen gegensätzliche Charaktere zueinander und führen trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten harmonische schwule Beziehungen. Wenn es dann aber Konflikte gibt, kann das zu tiefgreifenden Problemen führen, weil eben absolut unterschiedliche Denk-, Verhaltens- oder sogar Lebensweisen aufeinandertreffen. Ein Lösungsansatz besteht in solchen Fällen darin, dass sich beide Partner bemühen, den anderen mit seiner Persönlichkeit zu akzeptieren und eben nicht versuchen, ihn zu verändern. Es ist sicherlich eine Herausforderung, die Marotten und Eigenheiten des Partners anzunehmen, wenn es aber gelingt, ist zumindest ein Konfliktfeld entschärft.

Beziehungsprobleme schwule Paare: Kommunikation

Eine Hauptursache für Beziehungskrisen bei schwulen Paaren ist eine nicht funktionierende Kommunikation. Ein altes Sprichwort besagt ja, dass mangelhafte oder gar nicht mehr stattfindende Kommunikation immer der Beginn vom Ende einer Beziehung ist (was übrigens auch für heterosexuelle Partnerschaften gilt). Für eine dauerhaft funktionierende Partnerschaft ist der Austausch zwischen den Partnern existenziell. Klare und offene Kommunikation sind Rückgrat und Fundament jeder Beziehung.

Genau an dieser Stelle kann es zu Problemen kommen. Wenn zum Beispiel Kommunikationshürden auftauchen, etwa aufgrund unterschiedlicher Kommunikationsstile oder weil ein Partner Angst hat, seinen Partner durch Worte zu verletzen. Hier braucht es einen geschützten Raum, in dem ihr beide euch frei ausdrücken könnt. Es gibt keine bessere Konfliktbewältigung in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften als regelmäßige Gespräche über eure Bedürfnisse, Wünsche und Ängste. Eine offene Kommunikation kann euch helfen, Missverständnisse zu vermeiden und euer gegenseitiges Vertrauen zu stärken.

Umgang mit der eigenen Homosexualität – Beziehung mit ungeoutetem Partner

Jeder muss seinen Weg finden, den eigenen Coming-out-Prozess zu gestalten. Während der eine schnell akzeptiert, dass er schwul ist, braucht der andere vielleicht sehr viel länger, sich als die Person zu akzeptieren, die er im Blick auf seine sexuelle Orientierung ist. Es kann also Konflikte in Beziehungen nach sich ziehen, dass sich die Partner mit ihrer jeweiligen homosexuellen Identität unterschiedlich wohlfühlen. Besonders herausfordernd ist es, wenn sich dein Partner nicht outet und sich deshalb in Schwulenbars oder bei LGBTQIA-Veranstaltungen nicht wohlfühlt. Die unterschiedliche Akzeptanz der eigenen Homosexualität kann zu Problemen führen.

Hier spielt auch der familiäre Hintergrund der Partner eine wichtige Rolle. Wer in einer schwulen Partnerschaft lebt, muss sich immer auch mit der Herkunft seines Partners beschäftigen und sich mit seiner Familie auseinandersetzen. Es können Konflikte auftauchen, wenn dich etwa die Familie deines Partners aufgrund kultureller oder religiöser Ansichten nicht akzeptiert oder gar nicht weiß, dass ihr Sohn schwul ist. Im Alltag mag das kein Problem darstellen. Das ändert sich spätestens, wenn wichtige Familienereignisse anstehen, die du oder dein Partner besuchen musst. Wie verhält man sich bei Feiertagsvisiten, Besuchen von Familientreffen beziehungsweise bei der Teilnahme an Lebensereignissen wie einem Geburtstag oder Schulabschluss?

Hier einen gemeinsamen Nenner für einen gemeinsamen Umgang mit solch potenziellen Konfliktsituationen zu finden, kann eine große Herausforderung für eine schwule Partnerschaft sein. Eine perfekte Lösung für solche Situationen gibt es leider nicht. Hilfreich sein kann ein hohes Maß an Verständnis auf Seiten des Partners, dessen Familienhintergrund weniger kompliziert ist. Kontraproduktiv wäre ein Drängen zur Konfrontation, was einem Zwangsouting gleichkommen würde. Erst, wenn beide Partner wirklich bereit sind, sollte man vollendete Tatsachen schaffen. Im „Worst Case“, wenn also die Familie des Partners ablehnend reagiert, kann man als Lebensgefährte sozusagen als „emotionales Sicherheitsnetz“ fungieren und den Partner auffangen.

Eifersucht als Konfliktfeld in homosexuellen Beziehungen

Eifersucht in schwulen Beziehungen ist ein weit verbreitetes Thema. Sie hat (nicht nur bei Homosexuellen) eine negative Konnotation, gilt sie doch als Gefühl, das einen Menschen vollkommen beherrschen kann und dem man völlig hilflos gegenübersteht. Eifersucht ist eine Emotion, die dir körperlich wie seelisch zusetzen kann. Sie ist in der Lage, sich wie eine scharfe Rasierklinge in die Seele hineinzuschneiden oder wie Säure unaufhaltsam sämtliche guten Gefühle wegzuätzen. Eifersucht kann eine Beziehung mühelos zerstören. Viele

Beziehungstipps für schwule Paare befassen sich daher mit der Eifersucht und mit Lösungsansätzen.

Ein erster Schritt besteht darin, die Eifersucht als Emotion, die in einem arbeitet und die das eigene Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst, zu akzeptieren. Es gilt, zu klären, welche Ursachen sie hat. Ein geringes Selbstwertgefühl kann ebenso ursächlich sein, wie schlechte Erfahrungen mit Partnern in der Vergangenheit. Aber auch von außen kommende Ursachen sind denkbar, beispielsweise eine Dritte Person, die durch ihr Verhalten die eigenen „Besitzansprüche“ am Partner infrage stellt. Die Ursachen einfach zu ignorieren und wegzuschieben, wäre kontraproduktiv, da dies den Druck nur erhöht. Wenn sich beide Partner mit ihrer Eifersucht auseinandersetzen, ist die ein wichtiger Schritt, daraus entstehende Konflikte auf konstruktive Weise und vor allem gemeinsam zu lösen.

Beziehungsprobleme schwule Paare: Nachlassende Intimität und Nähe

Zu den häufigen Ursachen für Schwierigkeiten in schwulen Beziehungen gehört die Tatsache, dass im Laufe der Zeit die Intimität und die emotionale Nähe in der Partnerschaft nachlassen können. Das ist eigentlich völlig normal, erfordert aber das Bemühen von beiden Partnern, die Beziehung am Leben zu erhalten. Eine Lösung für dieses Problem ist eine regelmäßige „Quality Time“. Nehmt euch die Zeit, euch ganz bewusst aufeinander zu konzentrieren und eure Beziehung wieder neu zu vertiefen. Dazu können romantische Gesten, offene Gespräche über eure Gefühle oder sonstige gemeinsame Erfahrungen gehören. „Quality Time“ ist ein hilfreiches Werkzeug, um den Beziehungsfunken am Leben zu erhalten oder ihn ganz neu zu entfachen.

Sexuelle Vorlieben als Ursache von Beziehungsprobleme schwule Paare

Wenn sich zwei Menschen in einer Beziehung zusammenfinden, bedeutet das nicht automatisch, dass sie in sexueller Hinsicht absolut „deckungsgleich“ sind. Vielleicht mag der eine von beiden vor allem Oralsex, während der andere eher auf Analverkehr steht. Eventuell ist ein Partner auch ein Fan von Fetisch und BDSM, der andere hingegen mag lieber Plüsch und sehnt sich nach Blümchensex. Bei solchen Konstellationen sind Konflikte sehr oft vorprogrammiert. Bei diesen geht es vor allem darum, dass sich einer der Partner mit seinen Wünschen vernachlässigt oder nicht ernst genommen fühlt, wenn sein Gegenüber nur widerwillig oder gar nicht gewillt ist, Wünsche zu erfüllen. Hier braucht es viel Kommunikation zwischen den Partnern und das gemeinsame Suchen nach Lösungen.

Ein ähnlich gelagertes und konfliktgeladenes Thema ist das Rollenverständnis innerhalb einer Beziehung. Besteht nämlich Uneinigkeit, wer von den Partnern wann und wie beim Sex aktiv und passiv ist, kann sich daraus ein ausgewachsener Beziehungskiller entwickeln. Das Rollenverständnis in einer schwulen Partnerschaft muss offen und konstruktiv besprochen werden. Dabei können neue Ideen, Fantasien und Vorschläge zum Vorschein kommen, in denen sich beide Partner wiederfinden können. Sozusagen ein „Nebenschlachtfeld“ kann sich hier bei der Frage ergeben, ob man eine offene schwule Partnerschaft möchte oder lieber in einer monogamen Beziehung leben will. Wenn die Partner bei dieser sehr grundsätzlichen Frage entgegengesetzte Vorstellungen haben, ist guter Rat teuer. Da hilft wiederum nur offene und ehrliche Kommunikation.

 

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