Bondagetape – Klebeband als Sextoy

Bondagetape Symbolbild: eine Rolle mit rotem und eine Rolle mit schwarzem Bondagetape. Englisch: Bondage tape symbol image: a roll of red and a roll of black bondage tape.
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Du stehst auf heiße Fesselspiele und lässt dich gerne selbst in deiner Bewegungsfreiheit einschränken beziehungsweise fesselst deinen Partner gerne mal an Bett, Stuhl oder Andreaskreuz? Dann kannst du, wie es viele Bandage-Fans tun, mit Stricken oder Handschellen arbeiten oder du verwendest einfach ein spezielles Bondagetape. Was es mit diesem Tape auf sich hat und worauf du achten musst, wenn du es benutzt, das erfährst du in diesem Beitrag.

Bondagetape ist mehr als klassisches Klebeband

Wenn du jetzt denkst, du brauchst nur in den Baumarkt zu gehen und dir Gaffer- oder Panzertape zu kaufen, bist du auf dem Holzweg. Bondagetape sieht zwar aus, wie normales Klebeband, besitzt aber ganz andere Eigenschaften. Was ihm fehlt, ist nämlich die Klebeschicht. Diese wäre beim erotischen Fesselspiel kontraproduktiv, denn sie lässt sich nur mit viel Aufwand wieder entfernen, kann die Haut reizen und die Haare an Armen, Beinen oder Kopf ausreißen, was meist sehr schmerzhaft ist.

Das Bondage-Tape hingegen besteht aus dünnem Kunststoff oder auch PVC und besitzt eine sehr glatte Oberfläche, wodurch es ausschließlich an sich selbst haftet. Diesen Effekt kennst du vielleicht von Frischhaltefolie. Er erlaubt es, dass du deinem Sexpartner mit dem Tape sogar den Mund oder die Nase (BITTE NIEMALS BEIDE ZUSAMMEN!!!) sowie die Augen verbinden kannst. Durch den Selbstklebeeffekt kannst du das Bondagetape sehr schnell und einfach wieder entfernen. Nutzt du Fuß- oder Handschellen beziehungsweise Seile, ist etwas mehr Aufwand bei der Befreiung notwendig.

Materialeigenschaften von Bondage-Tape

Das Tape ist normalerweise zwischen 5 und 7 Zentimeter breit, wodurch es großflächig auf der Haut aufliegt und angenehmer ist als zum Beispiel ein Seil. Durch seine glatte Oberfläche auf beiden Seiten verursacht es normalerweise keine reibungsbedingten Verletzungen. Schwitzt die fixierte Person, kann das Bondagetape allerdings verrutschen. Verdreht es sich, kann es bei sehr fester Fixierung in die Haut einschneiden. Wird es zu eng angelegt, ist es möglich, dass der Gefesselte ein Taubheitsgefühl entwickelt. Aufgrund der fehlenden Klebeschicht und glatten Oberfläche hinterlässt das Tape beim Entfernen keinerlei Klebstoffrückstände.

Eine Eigenschaft von Bondage-Tape ist seine absolute Luftundurchlässigkeit, was vor allem wichtig ist, wenn du mit deinem Partner sogenanntes Edge Play betreibst, beispielsweise Atemreduktionsspiele durch den Verschluss der Atemwege. Auch beim Knebeln mit Bondagetape musst du unbedingt darauf achten, dass dem Geknebelten genügend Luft zum Atmen bleibt.

Übrigens kannst du deinen Partner mit dem Bondagetape auch an Möbeln wie Betten, Tischen oder Stühlen fixieren, ohne ihre Oberflächen zu beschädigen. Auch hier zeigt sich der Vorteil der glatten Tape-Oberfläche. Das Gleiche gilt auch in Verbindung mit spannenden Sextoys, auch bei ihnen ist ein gemeinsamer Einsatz möglich. Stell dir beispielsweise vor, du möchtest einen Dildo im Allerwertesten deines Partners fixieren und hältst ihn mithilfe von Bondagetape dort, wo er hingehört. Die Materialien von Dildo und Tape vertragen sich ohne Probleme. Auch ein Stück Tuch oder eine Socke zum Knebeln kannst du, nachdem du sie im Mund deines Partners platziert hast, mit dem Bondagetape fixieren, indem du es einfach sorgfältig um den Kopf wickelst. Achte dabei aber immer darauf, dass der Knebel nicht zu groß ist und deinem Partner eventuell unbeabsichtigt die Atemwege versperrt.

Welche Fesselspiele mit Bondagetape gehen?

Prinzipiell kannst du das Bondagetape für alle nur denkbaren Fesselspiele benutzen. Es eignet sich zum einfachen Fixieren von Händen und Füßen, du kannst es aber auch verwenden, um deinem Partner die Augen zu verbinden. Auch Freunde erotischer Grenzerfahrungen, zum Beispiel von Edge Play, leistet Bondagetape gute Dienste. Dabei sollte aber immer die physische und psychische Gesundheit des Partners im Fokus stehen. Gerade, weil das Tape keinerlei Luft durchlässt, solltest du den Geknebelten oder Gefesselten niemals alleine lassen und das Bondagetape sofort entfernen, wenn dein Gegenüber irgendwelche Anzeichen gesundheitlicher Beeinträchtigungen zeigt.

Grundsätzlich sollte auch beim Edge Play immer die Nase dessen frei bleiben oder schnell freizumachen sein, bei dem du die Atemkontrolle übernimmst. Obwohl sich das Bondagetape sehr leicht entfernen lässt, sollte immer eine Schere bereitliegen, mit der du im Notfall das Tape durchschneiden kannst. Trotz aller Risikobereitschaft und der Lust auf „Spiele am Abgrund“, wie Edge Play auch gerne bezeichnet wird, bleibt die Unversehrtheit der Teilnehmenden an diesen erotischen Abenteuern immer oberste Priorität.

Was mit Bondagetape nicht geht

Viele Bondage-Freunde stehen auf das sogenannte Suspension Bondage, also das Fixieren des Gefesselten an einem einzigen oder an mehreren Aufhängepunkten über seinem Kopf. Für diese Spielart ist der Klebeeffekt des Tapes schlicht zu schwach und könnte das Körpergewicht des Fixierten nicht tragen. Alle Spielarten, bei denen das Tape also ein größeres Gewicht tragen müsste, funktionieren nicht. Aber es gibt ja noch viele andere erotische Spiele.

Bondagetape ist wiederverwendbar

Normales Klebeband kann man nach dem Gebrauch wegwerfen, weil die Klebeschicht ihre klebende Eigenschaft verloren hat. Beim Bondagetape sieht das anders aus. Weil es keine solche Klebeschicht besitzt, kannst du es immer wieder für deine heißen Spiele verwenden. Einzige Voraussetzung ist eine gründliche Reinigung, zum Beispiel mit einem Sextoyreiniger nach der Benutzung. Außerdem musst du das Tape wieder ordentlich aufwickeln. Dann kannst du es mehrfach einsetzen und sparst dadurch jede Menge Geld.

Die Verwechslung von Bondagetape und Gaffer- oder Panzertape kann für den, der damit fixiert wird, eine sehr schmerzhafte Erfahrung sein, spätestens bei der Entfernung des Tapes. Deshalb bewahre das Bondagetape für deine erotischen Spiele niemals zusammen mit Klebematerialien auf, die du im Haushalt verwendest.

Gesundheit ist oberstes Gebot

Auch beim Thema Bondagetape möchte die Redaktion darauf hinweisen, dass es allen Beteiligten immer darum gehen muss, die körperliche und mentale Gesundheit aller „Spielenden“ nicht zu gefährden. Zugegeben, Edge Play ist ein sexuell grenzwertiges Spiel, bei dem es darum geht, seine Grenzen auszukundschaften. Das Fixieren mit Fesseln, Knebeln oder eben Bondagetape muss deshalb immer so gestaltet sein, dass niemand zu Schaden kommt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, alle nur denkbaren Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit Bondage-Spiele für die Teilnehmenden zu erotischen Erlebnissen werden und nicht zu einem Albtraum mit Folgeschäden für Leib und Seele. Ein Grundgebot bei Fessel- und Knebelspielen lautet, dass die fixierte Person nie aus den Augen gelassen werden darf. Verlasse also niemals den Raum, nachdem du deinen Partner gefesselt oder geknebelt hast.

Vergewissere dich auch immer wieder, dass das Bondagetape nicht verrutscht ist und vielleicht die Atemwege (vor allem die Nase) blockiert. Manche Menschen, so eine Erfahrung des Verfassers, bekommen aufgrund von anatomischen oder gesundheitlichen Ursachen, alleine durch die Nase nicht genügend Luft und müssen zusätzlich durch den Mund atmen, um ihren Sauerstoffbedarf auf Dauer zu decken. Für solche Personen kann eine Blockade von Nase und Mund sehr schnell zu einem Risiko werden.

Bondagetape als spannendes Toy für sexuelle Fantasien

Obwohl es ein paar Risiken gibt (Stichwort Luftundurchlässigkeit und Verwechslungsgefahr mit Panzer- oder Gaffertape), ist Bondagetape ein überaus spannendes Toy, mit dem sich so manch sexuelle Fantasie erfüllen lässt, gerade im Bondage- und BDSM-Bereich. Die Materialeigenschaften und seine sehr einfache Handhabung machen es vor allem für Einsteiger in die Welt des Bondage zu einem Toy, mit dem man in Sachen Fesseln und Knebeln unkompliziert experimentieren kann. Auch die Tatsache, dass es sich einfach reinigen und mehrmals verwenden lässt, ist für Bondage-Fans wichtig. Denn gerade in diesem Bereich kann die Anschaffung von Sextoys, notwendigen Utensilien und Bekleidung schon mal ordentlich ins Geld gehen. Da ist ein nicht ganz so kostenintensives Toy wie Bondagetape gleich doppelt willkommen.

 

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