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Die Nutzung von Dating-Apps liegt im Trend. Sie bieten dir eine einfache, schnelle, bequeme Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen oder vielleicht sogar deiner großen Liebe zu begegnen. Aus der einfachen Partnersuche via Dating-App kann aber auch schnell ein Albtraum werden, denn die Onlinesuche birgt auch Fallstricke. Vor allem durch Phänomene wie Ghosting, Catfishing oder falsche Erwartungen und Illusionen kann deine Psyche schnell an ihre Grenzen geraten. Deshalb lautet die Frage, wie eine gesunde Nutzung von Tinder & Co. aussehen sollte. Wir geben dir ein paar Tipps, wie du das Online-Dating auf „gesunde“ Art genießen kannst.
Wahl der richtigen Dating-App
Bei der Wahl der passenden App gilt inzwischen das Sprichwort, dass du die „Qual der Wahl“ hast. Dir stehen heute unzählige Dating Apps zur Verfügung, die aber natürlich nicht alle zu dem passen, was du suchst. Hältst du Ausschau nach einer ernsthaften Beziehung, solltest du eine seriöse Plattform auswählen. Da kann zwar bedeuten, dass du für die Dienstleistungen bezahlen musst, dafür ziehen solche Dating Apps aber meistens Nutzer an, die ernsthaft auf der Suche nach einer Partnerschaft sind. Willst du lediglich ein unverbindliches heißes Date für eine reine Sexsession, bei dem es um Ficken oder ein leidenschaftliches Spiel mit Dildos oder anderen Sextoys geht, tun es normalerweise auch Apps wie Grindr, Gayromeo oder Scruff.
„Dealbreaker“ festlegen
Schon bevor du dich auf einer Online-Dating-Plattform anmeldest, solltest du dir überlegen, was deine absoluten Dealbreaker, also nicht tolerierbare Charakterzüge und Verhaltensweisen sind. Lege fest, welches Verhalten du nicht tolerieren willst, z. B. respektloses Verhalten, rassistische Äußerungen oder Drogenkonsum. Verhält sich ein Kontakt in dieser Weise, melde es direkt an die Plattform.
So unterstützt du die Betreiber dabei, Online-Dating auch für andere sicherer zu machen. Lege auch fest, wie du mit Ghosting umgehen willst? Es kann für dich ziemlich nervenaufreibend sein und auch dein Selbstbild negativ beeinflussen, wenn dich jemand plötzlich überhaupt nicht mehr beachtet, nicht antwortet, sich nicht meldet und jeden deiner Versuche, Kontakt aufzunehmen, vollkommen ignoriert. Setze dir selbst ein Zeitlimit für den Versuch, eine Person zu kontaktieren, bevor du den Kontakt löschst.
Authentizität beim Profil
Hast du die Dating-App gefunden, die deine Anforderungen erfüllt, lege dir ein Profil zu. Wenn du das Profil erstellst, sei bei den Angaben ehrlich und schreibe auch so, wie du normalerweise schreibst. Vermeide zudem unbedingt, alte Bilder von dir hochzuladen oder gar Fotos zu verwenden, die gar nicht dich zeigen. Falsche Angaben oder veraltete Bilder fallen dir spätestens beim ersten realen Date auf die Füße, wenn dein Gegenüber erkennt, dass du gemogelt hast.
Das macht nicht nur einen schlechten Eindruck, sondern führt auch zu großer Enttäuschung und Misstrauen auf der anderen Seite. Bleibe immer ehrlich, dir selbst und deinen Kontakten gegenüber. Gib in der Profilbeschreibung ein paar Infos zu deiner Person preis, lege aber keinen zu ausführlichen Seelenstriptease hin. Du brauchst ja noch Gesprächsstoff für später.
Andere Profile genau ansehen
Was für dein eigenes Profil gilt, sollte auch bei den Profilen deiner Kontakte selbstverständlich sein. Schreibt dich jemand an oder möchtest du mit jemandem Kontakt aufnehmen, schaue dir auf jeden Fall zuerst das entsprechende Profil an. In der Regel erkennt man schnell, ob sich derjenige beim Ausfüllen und bei der Bilderwahl Mühe gegeben hat oder ob es sich eventuell sogar um Catfishing (also eine gefälschte Online-Identität) handelt.
Ein einfaches Beispiel: Du liebst es, im Urlaub am Strand zu relaxen, hörst gerne klassische Musik und kochst für dein Leben gerne. Im Profil eines Kandidaten liest du, dass er ein absoluter Trekkingfreak ist, der im Urlaub gerne umherreist, auf Hardrock steht und leidenschaftlich Fastfood verzehrt. Das klingt eher nicht nach einem Dating-„Match“. Klar, Gegensätze können sich auch anziehen, aber es sollte sich schon die eine oder andere gemeinsame Leidenschaft in euren Profilen finden.
Dem eigenen Bauchgefühl vertrauen
Wann immer du auf einer Dating-App Profile anschaust, höre vor allem auf dein Bauchgefühl und frage dich, ob du ein gutes Gefühl bei der Person hast, ob sie dich anspricht und dir positive Signale sendet. Gibt es irgendetwas, das dich an demjenigen abschreckt, nimm lieber keinen Kontakt auf oder sei zumindest vorsichtig. Nimm dir immer die Freiheit, Pausen zu machen, wenn dich ein Kontakt irgendwie überfordert. Du darfst beim Online-Dating immer in deinem Tempo vorgehen und musst nicht das Tempo deines Gegenübers mitgehen. Lass dich beispielsweise nicht von der versuchten Manipulation durch sogenanntes Love Bombing beeindrucken. Es gilt immer, ehrlich und klar zu kommunizieren, was du möchtest und brauchst.
Das richtige Mindset fürs Online-Dating zulegen
Mache dir schon vor dem Start deines Dating-Abenteuers klar, dass Online-Dating immer auch zu Missverständnissen führen kann. Deshalb solltest du erst gar nicht versuchen, in alles etwas hineinzuinterpretieren. Außerdem ist es sinnvoll, wenn du von Beginn an damit rechnest, auch mal auf Ablehnung zu stoßen. Ablehnung heißt nicht automatisch, dass mit dir etwas nicht stimmt, es kann auch einfach bedeuten, dass du mit dem anderen schlicht nicht zusammenpasst. An dir ist nichts falsch, nur eure Chemie hat nicht gestimmt. Schließlich kann nicht jeder jedem gefallen. Das ist bei der Zahl derer, die sich auf einer Dating-App versammeln, vollkommen normal. Ghostet dich jemand, denke daran, dass das letztlich mehr über dein Gegenüber aussagt als über dich.
Was du nicht versuchen solltest, ist eine Art Selbstoptimierung, um dich vor Abwertung oder Ablehnung durch andere User der Dating-App zu schützen. Kein Date ist es wert, dass du dich selbst ablehnst oder in eine Essstörung rutschst. Lass dich von irgendwelchen Idealbildern (viele Bilder sind ganz gefakt oder zumindest mittels Fotobearbeitung geschönt) nicht mitreißen.
Dating-Apps und Einsamkeit
Das Internet und soziale Netzwerke haben dafür gesorgt, dass viele unserer Aktivitäten inzwischen nicht mehr in der realen Welt stattfinden, sondern in der virtuellen Realität. Dating-Apps bieten die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und uns weniger einsam zu fühlen, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. Darin liegt auch ein Risiko. Denn in der Realität unterwegs zu sein, ein Date zu haben, Freunde zu treffen, unseren Hobbys nachzugehen oder einfach die Natur zu genießen, das alles weckt in uns Gefühle, die das Leben in einer virtuellen Welt nie hervorrufen könnte, weil sie, auf unsere Sinne bezogen, eben nur „zweidimensional“ ist (visuell und akustisch).
Das Fühlen einer Umarmung, das Riechen eines guten Parfums oder das Schmecken eines fantastischen Menüs fallen weg und begrenzen unsere Wahrnehmung. Nach einer langen Chat-Session im Internet werden wir meistens nicht das Gefühl haben, dass wir uns selbst etwas Gutes getan haben.
Kann man süchtig nach Dating-Apps sein?
Das ist eine berechtigte Frage, denn auch Dating-Apps legen es darauf an, dass die Nutzer möglichst lange auf ihnen verweilen. Dadurch kann es durchaus zu suchtartigem Verhalten kommen. Wenn du merkst, dass du mehr Geld als gewollt in die App investierst, dir das Swipen auf deiner Dating-App zum Beispiel wichtiger wird als der Gang ins Fitnessstudio oder der Anruf bei deinen Eltern, solltest du hellhörig werden und einen Selbsttest machen.
Lösche am Montag die App und verzichte vier Wochen auf sie. Gelingt dir das ohne Probleme, ist alles gut. Hast du sie aber spätestens am Freitag wieder auf deinem Handy, hast du vielleicht ein Problem. Um dem Risiko einer Sucht zu entgehen, schlagen Experten eine ganz bewusste Verwendung einer Dating-App vor, nach dem Motto: Vertrauen in dich selbst ist gut, Kontrolle ist besser. So bleibt dein Gebrauch von Dating-Apps gesund.
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