Filzläuse sind seit Jahrhunderten bekannt und wurden sogar in der Bibel erwähnt. Es wird angenommen, dass sie sich in der Antike und im Mittelalter weit verbreitet haben. Insbesondere in Städten und unter unhygienischen Bedingungen. Im 16. Jahrhundert war die sie sogar als “Morbus pedicularis” bekannt und galt als häufige Krankheit.
Was krabbelt denn da!?
Im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Behandlungsmethoden für Filzläuse entwickelt, darunter Kräuter, Chemikalien und sogar das Abschneiden der Haare. In der modernen Medizin sind spezielle Medikamente zur Behandlung erhältlich.
Während Filzläuse früher oft als Zeichen von mangelnder Hygiene angesehen wurden, ist es heute bekannt, dass sie durch engen Körperkontakt, insbesondere durch sexuellen Kontakt, übertragen werden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie sie übertragen werden und wie man sich davor schützen kann, um eine Infektion zu vermeiden.
Dieser Artikel befasst sich mit den Symptomen, Ursachen, der Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Filzläusen. Dabei soll er nicht als professionelle Beratung verstanden werden. Wir sind keine Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter etc. und können lediglich die Begriffe und den Kontext erklären und auf Hilfsangebote verweisen. Für fachkundige Behandlung usw. wende dich bitte an eine Hilfsangebotsstelle in deiner Nähe.
Ursachen von Filzläusen
Filzläuse, auch bekannt als Pthiriasis pubis oder “Schamlaus”, sind winzige, parasitäre Insekten, die sich von menschlichem Blut ernähren und in der Schambehaarung, Achselhöhlen, Brusthaaren und Bartbereich leben. Sie legen ihre Eier in den Haaren ab und die Nissen (Eier) haften fest an selbigen. Aus den Nissen schlüpfen nach etwa einer Woche die Larven, die drei Wachstumsstadien durchlaufen, eher sie zu ausgewachsenen Läusen werden.
Die Übertragung erfolgt dabei von einem infizierten Wirt auf einen nicht infizierten Wirt. Der häufigste Übertragungsweg ist durch engen körperlichen Kontakt, insbesondere sexuellen Kontakt, mit einer befallenen Person. Die Läuse können auch durch Kontakt mit infizierten Kleidungsstücken, Bettwäsche oder Handtüchern übertragen werden.
Interessanterweise werden Filzläuse nicht durch Tiere oder Haustiere auf den Menschen übertragen, sondern ausschließlich zwischen Menschen. Da sie durch engen körperlichen Kontakt übertragen werden, sind sie häufig mit sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) verbunden und können ein Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion sein.
Anzeichen für Filzläuse
Die Symptome von Filzläusen können variieren, aber typische Anzeichen können sein:
- Juckreiz im Bereich der Schamhaare, Achselhöhlen, Brusthaare oder Bartbereich (sogar Wimpern können befallen sein).
- sichtbare Läuse oder Nissen in den Haaren oder auf der Haut. Die Läuse sind kleine, graue oder braune Insekten. Die sich schnell bewegen, während die Nissen (Eier) klein und oval sind und auf den Haaren haften bleiben.
- Hautausschläge oder Infektionen im Bereich der Bissstellen, durch Kratzen kann es zu Hautirritationen und Infektionen kommen.
Da Filzläuse durch sexuellen Kontakt übertragen werden, können sie auch ein Anzeichen für eine andere/weitere sexuell übertragbare Infektion (STI) sein. Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome hast oder glaubst, dass du möglicherweise einer Infektionsgefahr ausgesetzt warst, solltest du dich umgehend von einem ärztlichen Fachpersonal untersuchen lassen. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die Ausbreitung der Infektion auf Sexualpartner zu verhindern.
Lass dich testen!
In der Regel reicht eine visuelle Untersuchung der betroffenen Haut- und Haarbereiche, um Filzläuse zu diagnostizieren. Da es manchmal schwierig sein kann, Filzläuse zu erkennen, da sie sehr klein sind und sich schnell bewegen können, kann im Falle kann eine Lupe oder ein Mikroskop verwendet werden, um eine sichere Diagnose zu erstellen.
Behandlung von Filzläusen
Die allgemeine Behandlung umfasst:
- Entfernung der Läuse und Nissen durch gründliches Waschen der betroffenen Haar- und Hautbereiche mit einem speziellen Shampoo oder einer Lotion, die Permethrin, Malathion oder andere Insektizide enthält
- Entfernung der Nissen mit einem feinzahnigen Kamm oder Pinzette. Es ist wichtig, alle Nissen aus den Haaren zu entfernen, da sie sonst weiter schlüpfen und sich neue Läuse entwickeln können
- bei starkem Juckreiz oder Hautausschlägen können antiallergische Medikamente wie Antihistaminika oder topische Steroidcremes verschrieben werden, um die Symptome zu lindern
- eine gründliche Reinigung von Kleidung, Bettwäsche und Handtüchern mit heißem Wasser und Trocknen bei hoher Temperatur, um Läuse und Nissen abzutöten
- alle Sexualpartner sollten ebenfalls auf Filzläuse und andere sexuell übertragbare Infektionen untersucht und bei Bedarf behandelt werden, um eine erneute Infektion zu verhindern
Es ist wichtig, die Anweisungen des ärztlichen Fachpersonals genau zu befolgen, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten. In einigen Fällen kann eine erneute Behandlung erforderlich sein, wenn nicht alle Läuse und Nissen beim ersten Mal entfernt wurden.
Präventivmaßnahmen
Es gibt mehrere Schritte, die du ergreifen kannst, um einen Filzlausbefall vorzubeugen:
- halte dich von sexuellem Kontakt mit einer infizierten Person fern
- vermeide den Austausch von Kleidung, Bettwäsche und Handtüchern mit anderen Personen, insbesondere mit denen, die bekanntermaßen von Filzläusen betroffen sind
- wechsle deine Kleidung und untersuche dich nach einem Kontakt oder Aufenthalt, der Dir vermuten lässt, dass du dich infiziert haben könntest
- reinige regelmäßig deine Kleidung, Bettwäsche und Handtücher mit heißem Wasser und trockne sie bei hoher Temperatur, um Läuse und Nissen abzutöten
- verwende keine persönlichen Gegenstände, wie Kämme, Bürsten oder Hüte, die von infizierten Personen verwendet wurden
- wenn du in Kontakt mit einer infizierten Person gekommen sind oder Anzeichen einer Infektion bemerken, solltest du dich umgehend untersuchen lassen
- regelmäßige STI-Untersuchungen durchführen zu lassen ist ebenfalls wichtig, um das Risiko von Infektionen zu minimieren und frühzeitig behandelt zu werden
Durch die Einhaltung dieser Präventionsmaßnahmen kannst du das Risiko einer Filzlausinfektion minimieren und dazu beitragen, ihre Ausbreitung auf Sexualpartner oder andere Personen zu verhindern.
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