Table of Contents
Der Begriff Gagging sagt dir nichts? Kein Problem, da geht es dir, wie vielen anderen auch. Wenn du ihn schon mal gehört hast, dann vermutlich im Zusammenhang mit Pornofilmen oder wenn du ein Date mit jemandem hattest, der auf Blowjobs und Deep Throat steht. Gagging ist nämlich eine Variante der Spielart Deep Throat. In diesem Beitrag erfährst du alle wichtigen Fakten zu dieser besonderen Form des Oralsex.
Was versteht man unter Gagging?
Am einfachsten lässt sich der Begriff erklären, wenn man vom Wort ausgeht. Dazu musst du wissen, dass „to gag“ übersetzt würgen heißt. Damit wird allerdings nicht das Würgen beschrieben, das du empfindest, wenn dir jemand den Hals zudrückt. Vielmehr geht es um den Würgereiz, den du empfindest, wenn dir dein Partner seinen Penis ohne oder mit Kondom tief in den Hals schiebt. Gagging kennt man vor allem in der BDSM-Szene. Mit diesem Wissen ausgestattet, kannst du die fünf folgenden Fakten zum Thema Gagging besser verstehen.
Fakt 1: Gagging ist nicht gleich Deep Throat
Unter Deep Throat versteht man eine Blowjob-Technik, bei der der Schwanz deines Partners tief in deinen Rachen wandert. Beim Deep Throat bleibt dein Gegenüber allerdings eher passiv und lässt sich verwöhnen, während du selbst die aktive Rolle übernimmst. Gut, es gibt auch Männer, die es lieben, ihren Penis selbst im Hals ihres Partners zu versenken, aber oft ist Deep Throat ein Teil des Blowjobs und wird von Blasenden gelenkt.
Beim Gagging hingegen übernimmt dein Partner die aktive Rolle und penetriert deinen Rachen bis zum Würgen so hart und tief, als würde er dich anal rannehmen. Du bleibst dabei als submissiver Partner weitgehend passiv und wirst benutzt. Gagging dient oft als Möglichkeit der Bestrafung oder Erniedrigung des Partners.
Ein wichtiger Unterschied zwischen Deep Throat und Gagging besteht auch darin, dass der Würgereiz beim Deep Throat in der Regel unerwünscht ist. Das Gagging legt es hingegen oft darauf an, ihn auszulösen. Dies ist Teil der Bestrafung des meistens bewegungsunfähigen, passiven Parts.
Fakt 2: Lust bis zum Erbrechen
Beim Gagging geht der aktive Partner meist nicht zimperlich mit dir als passivem Part um. Durch die rücksichtslose Benutzung deiner Kehle als Arschersatz kann es passieren, dass du nicht nur würgen, sondern dich auch übergeben musst. Das kann versehentlich geschehen oder aber Absicht deines Partners sein. In diesem Fall ist das Erbrechen eine Form der Erniedrigung und Demütigung und wird in der SM-Community auch als Saliromanie bezeichnet. Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn Erbrochenes in die Luftröhre gelangt. Dadurch droht Erstickungsgefahr. Wenn es versehentlich zum Erbrechen kommt, mach dir nichts draus. Nach der Entfernung des Malheurs, einem kurzen Zähneputzen und einem Schluck Wasser ist die Sache vergessen und ihr könnt weiterspielen.
Fakt 3: Den Würgereiz kann man trainieren
„Übung macht den Meister“ und „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, diese beiden Sprichwörter sind für das Gagging wichtig. Denn die gute Nachricht lautet, dass du den Würgereiz, den die orale Penetration auslöst, in gewissem Rahmen trainieren kannst. Mit regelmäßigem Training und durch bestimmte Atemtechniken (beispielsweise durch tiefe Bauchatmung) lässt sich der Würgereiz nämlich unterdrücken. Trainierst du ihn längere Zeit nicht, kehrt der Würgereiz irgendwann zurück. Ihn ganz zu beseitigen, ist normalerweise nicht möglich und wäre auch kontraproduktiv, denn er ist letztlich ein Schutzmechanismus unseres Körpers. Er dient ja dazu, das Eindringen von Fremdkörpern (etwa verschluckte Gegenstände oder Speiseteile) in deine Atemwege zu verhindern.
Fakt 4: Gagging birgt Verletzungsrisiko
Wenn dein Partner dich beim Gagging mit seinem Penis oral penetriert und dabei tief in deine Kehle vordringt, kommt sein bestes Stück natürlich mit deiner Rachenschleimhaut in Kontakt. Das birgt das Risiko von Verletzungen. Vor allem bei sehr harten und unkontrollierten Stößen kann die Schleimhaut verletzt werden, was eventuell zu Blutungen führt. Auf gar keinen Fall sollte dein Partner beim Gagging Penis-Piercings wie ein Prinz Albert Piercing tragen. Hier solltest du selbst aktiv Grenzen setzen und dafür sorgen, dass dein Gegenüber Vorsicht walten lässt. Diese wird in der aktiven Gagging-Szene leider zu oft vernachlässigt.
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko besteht im Mangel an Atemluft für dich als passiven Gagging-Partner. Immerhin penetriert dich dein Gegenüber mit seinem Penis extrem tief, was dich am Atmen hindern kann. Der aktive Part sollte trotz aller Dominanz immer darauf achten, dass sein Partner genügend Luft bekommt. Ist dies nicht der Fall, sollte er sein bestes Stück im wahrsten Sinne zurückziehen und sein Gegenüber wieder zu Atem kommen lassen.
Fakt 5: Gagging dient der Bestrafung
In der BDSM-Szene dreht sich viel um Dominanz und Unterwerfung, um die Beziehung zwischen Master und Slave. Gagging wird hier, ähnlich wie Spanking, Paddling oder Bondage, gerne als Bestrafungsmaßnahme verwendet. Das Beziehungsgefälle zeigt sich beim Gagging oft daran, dass der passive Part normalerweise fixiert und/oder gefesselt ist und sich nicht gegen die orale Penetration wehren kann. Glaubt man Erzählungen, wurde schon vor Jahrhunderten Gagging auf öffentlichen Plätzen praktiziert, ebenfalls als Bestrafung für Verbrechen. Ob dies wirklich so geschehen ist und für welche Verbrechen, lässt sich wohl nicht hundertprozentig verifizieren. Wenn es so war, wird es sicher den einen oder anderen Zuschauer mächtig erregt haben.
Fakt 6: Spielen nur mit beiderseitigem Einverständnis
Was braucht man, damit ein Spiel Spaß macht? Richtig, alle müssen mitspielen wollen. Deshalb muss auch beim Gagging eine Grundvoraussetzung immer sein, dass beide Seiten diese Spielart praktizieren wollen. Gib deine Einwilligung nur, wenn du dir sicher bist, dass du in dieser Weise oral penetriert werden möchtest. Alles andere wäre Zwang, was erstens strafbar wäre und zweitens dir als passivem Partner sicherlich keinen Spaß machen würde. Sprecht euch vor dem Gagging genau ab, was geht und was nicht gewünscht ist, dann klappt’s auch mit der lustvollen oralen Penetration.
Fakt 7: Safeword oder Geste sind Pflicht
Beim Gagging bekommt das Sprichwort „Ich habe die Schnauze voll“ eine ganz neue Bedeutung. Weil tief in deinem Mund und Rachen ein Schwanz steckt, kannst du beim Gagging nicht wirklich viel reden. Umso wichtiger ist es, dass du mit deinem Partner ein kurzes Safeword oder eine Geste vereinbarst, die ihm anzeigen, dass irgendetwas nicht stimmt, du dich unwohl fühlst oder einfach eine Pause brauchst. Dein Partner sollte sofort auf das Wort oder die Geste reagieren und nicht einfach weitermachen. Damit das klappt und du als passiver Partner jederzeit sicher bist, ist größtmögliches Vertrauen zwischen euch unerlässlich.
Fazit: Übung macht den Meister
Gagging gilt als Spielart, die von Paaren nicht so oft praktiziert wird. Dabei hat sie durchaus ihren Reiz, denn das Gefühl, einen Schwanz tief in der eigenen Kehle zu haben, ist heiß. Auch die Vorstellung, wie die warme Liebessahne beim Orgasmus aus dem zuckenden Lümmel direkt in die Kehle spritzt, sorgt bei vielen Männern mit Sicherheit für harte Beulen in der Hose. Zugegeben, diese Oral-Variante zählt zu den härteren Gangarten, aber gerade deshalb ist Rücksichtnahme auf den passiven Part eine Grundvoraussetzung. Wer schon mal nicht richtig atmen konnte, weil die Kehle blockiert ist, weiß, wie wichtig hier Rücksicht ist. Falls du als passiver Partner Unwohlsein, Schmerzen oder Panik spürst, solltest du sofort aufhören und etwas anderes probieren. Schließlich gibt es viele andere Spielarten, die auch sehr erregend sind.
|