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Beim Sex kann es schon mal heiß hergehen und viele Männer lieben es, ihr bestes Stück mit Nachdruck einzusetzen und ihr Gegenüber ordentlich hart ranzunehmen. Was in den allermeisten Fällen problemlos klappt, kann in manchen Fällen aber sehr schmerzhaft enden, nämlich mit einem Penisbruch. Was das genau ist und wie du dann reagieren solltest, das erfährst du in diesem Beitrag.
Der Penis – sehr widerstandsfähig, aber nicht unkaputtbar
Der männliche Penis ist ein Wunderwerk der Natur. Ist man erregt, füllen sich die Schwellkörper mit Blut und er wird steif. Auf diese Weise wirst du in die Lage versetzt, deinen Partner anal zu befriedigen oder mit dir selbst Spaß zu haben. Dabei kann er große Belastungen aushalten und bleibt auch bei langem Einsatz und starken Stößen hart. Aber er ist eben nicht unzerstörbar und kann bei plötzlichem Stauchen oder Biegen verletzt werden und abknicken. In diesem Zusammenhang von einem Penisbruch zu sprechen, ist eigentlich nicht korrekt, denn bei einem solchen handelt es sich im Grunde um einen Riss. Trotzdem wird der Penisbruch umgangssprachlich auch als Penisruptur oder Penisfraktur bezeichnet.
Die zwei Schwellkörper im Penis (Corpora Cavernosa) sind von einer dünnen Haut (Tunica Albuginea) als Bindegewebe umgeben und bei den oben beschriebenen Szenarien kann eben diese Haut (oder auch die Schwellkörper selbst) einreißen. Das geht meist mit verschiedenen Symptomen einher, auf die du sofort mit einem Besuch beim Arzt reagieren solltest.
Wie erkennt man einen Penisbruch?
Hast du dein bestes Stück zu heftig benutzt, sodass der Penis stark gestaucht oder gebogen wird, hörst du normalerweise ein Knackgeräusch, gefolgt von heftigen Schmerzen an der Stelle, wo die Haut der Schwellkörper oder sie selbst eingerissen sind. Dein Penis wird schlaff werden und es wird zu Blutergüssen und heftigen Schwellungen kommen, die unter Umständen bis zu den Hoden reichen. Die dunkle, rote oder bläuliche Verfärbung des Penis lässt viele Männer erschrecken. Zu den genannten Symptomen gesellt sich nicht selten noch eine normalerweise nicht vorhandene Peniskrümmung, deren Ursache Einblutungen sind. Tritt zudem Blut aus der Harnröhre aus, kann dies ein Hinweis auf ihre Verletzung sein.
Was im Falle eines Penisbruchs zu tun ist
Hast du den Verdacht, dass du dir einen Penisbruch zugezogen hast, solltest du dein bestes Stück zunächst mithilfe eines Kühlkissens gut kühlen und es dabei möglichst fest zusammendrücken. Kühlen ja, einfrieren nein! Wickle das Kühlkissen in ein Tuch, bevor du es um deinen Penis legst. So ersparst du dir Erfrierungen. Das Kühlen kann auf dem Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses (ein Penisbruch ist ein echter Notfall) eine Herausforderung sein, aber es gibt heute schon extrem dünne Kühlpads, die sich leicht in der Underwear verstecken lassen. Auf die Einnahme von Schmerzmitteln mit dem Wirkstoff ASS solltest du unbedingt verzichten, bevor du von einem Arzt untersucht wirst. ASS hat blutverdünnende Eigenschaften, was den Bluterguss vergrößern könnte.
Das Aufsuchen einer Notaufnahme ist bei einem Penisbruch unbedingt erforderlich. Denn bleibt er unbehandelt, besteht das Risiko einer nicht korrekten Abheilung. Es können sich Entzündungen bilden oder Vernarbungen entstehen. Dies wiederum kann zu einer Penisverkrümmung (Induratio penis plastica), zu Erektionsstörungen oder gar zur Unfruchtbarkeit führen. Auch eine dauerhafte Harnröhrenverengung ist möglich, die dann Blasen- und Nierenprobleme nach sich ziehen könnte. Diese möglichen Komplikationen bei einer ausbleibenden Behandlung zeigen, wie schwerwiegend eine solche Verletzung ist und wie wichtig der Gang in die Notaufnahme eines Krankenhauses ist.
Wie ein Penisbruch diagnostiziert wird
Einen Penisbruch kannst du selbst schon durch die beschriebenen Symptome diagnostizieren. Für eine adäquate Behandlung braucht der Arzt aber eine exakte Diagnose. Um diese stellen zu können, muss er klären, ob neben dem Einriss von Schwellkörper oder Membran vielleicht sogar zu einem Veneneinriss gekommen ist. Die Penisfraktur sowie die Hämatome an Penis und Hoden müssen genau lokalisiert und vermessen werden, was durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) geschieht.
Bestehen Zweifel oder ist der Penisbruch besonders ausgeprägt, wird eine Röntgenuntersuchung (Cavernosgrafie) der Schwellkörper durchgeführt, bei der vor der Untersuchung ein Kontrastmittel in den Penis verabreicht wird. Die exaktesten Ergebnisse hinsichtlich Lokalisation und Ausmaß der Verletzung bietet eine Magnetresonanztomografie (MRT). Sie kann detaillierte Bilder der sehr faserreichen Bindegewebsschichten liefern.
Penisbruch-Behandlung: Konservativ oder operativ
Bei nicht sehr starken Verletzungen kann es sein, dass du um einen operativen Eingriff herumkommst. In diesen, zugegebenermaßen seltenen Fällen musst du dich körperlich schonen, Verbände tragen, den „Ort des Geschehens“ gut kühlen und Medikamente nehmen, die eine Erektion unterdrücken und Infektionen verhindern. Diese konservative, nicht invasive Behandlung ist allerdings eher die Ausnahme.
Bei der operativen Behandlung werden vorhandene Risse in Schwellkörper oder Membran durch Nähte verschlossen. Die Blutergüsse und Schwellungen erhalten Drainagen, durch die Blut und Wundsekret abgeleitet werden. Ist die Harnröhre betroffen, setzt der Chirurg einen Blasenkatheter, der so lange verbleibt, bis die Harnröhre vollständig verheilt ist. Im Anschluss an die Operation trägt man für einige Tage einen Verband, der Schwellungen unterdrückt. Zusätzlich nimmt man schmerzlindernde und Erektionen verhindernde Medikamente. Die Naht ist nach maximal sieben Tagen verheilt und der Penisbruch überstanden. Dennoch kann es ein paar Wochen dauern, bis dein Penis wieder erigiert und du ihn wie früher einsetzen kannst.
Mögliche Nebenwirkungen, Komplikationen und Folgen beim Penisbruch
Die Medizin ist sich einig, dass es bei der konservativen Behandlung eher zu Komplikationen kommen kann als bei der operativen Versorgung. Als häufigste Komplikationen werden größer werdende Hämatome und Divertikel (Schwellkörper-Ausstülpungen) genannt. Wird nicht operativ korrigiert, kann eine Harnröhrenverengung (Striktur) die Folge sein. Sie zieht nicht selten Probleme mit der Blase oder Niere nach sich. Auch mentale Probleme können eine Folge des erlittenen Traumas sein. Immer wieder kommt es zu Erektionsstörungen, die bei konservativer und operativer Therapie auftauchen können.
Oft ist bei konservativer Therapie ein stärkerer venöser Blutrückfluss aufgrund nicht gefundener oder nicht verschließbarer Risse die Ursache. Dadurch fließt zwar bei sexueller Erregung genug Blut in die Schwellkörper, kann dort aber nicht lange genug gehalten werden. Folge ist eine zu schwache oder zu kurze Erektion, was eine Penetration von vornherein völlig unmöglich macht oder während dem Geschlechtsverkehr zu einem erschlaffenden Penis führt (Rigiditätsverlust). Diesem lässt sich mit gezieltem Schwellkörpertraining sehr effektiv begegnen. Hilft dieses Training nach einem Penisbruch nicht, kann eine korrigierende Operation notwendig sein.
Penisbruch vorbeugen
Im Eifer des Gefechts und vor allem, wenn sich Lust und Erregung ihrem Höhepunkt nähern, werden manche Männer unvorsichtig und geben sich allzu stark dem Drang hin, es ihrem Gegenüber möglichst eindrücklich zu besorgen. Genau in solchen Situationen kommt es zu einem Penisbruch. Um einen solchen zu vermeiden, solltest du trotz aller Lust darauf achten, dass du deinen erigierten Penis nicht zu stark biegst oder abschnürst.
Beispielsweise kann es für dich sehr unangenehm enden, wenn dein Partner beim Analverkehr plötzlich seinen Allerwertesten heftig zusammenpresst (weil er vielleicht einen Krampf bekommt) oder ihn ruckartig seitwärts bewegt, während du ihn gerade – vielleicht zusätzlich mit Penisring – penetrierst.
Bist du alleine zugange, solltest du dein bestes Stück auch nicht in enge, harte Gegenstände, etwa irgendwelche Rohre oder zwischen sehr harte Sitzkissen stecken, um sie als Ersatz für einen Hintern zu nutzen. Was immer du also mit deinem Penis tust, tue es mit der gebotenen Vorsicht. Das erspart dir all die Unannehmlichkeiten, die mit einem Penisbruch einhergehen. Lieber einmal nicht ganz so heftig vergnügt als sich in der Notaufnahme oder im Operationssaal wiederzufinden. Ohne Penisbruch lebt und liebt es sich auf jeden Fall sehr viel angenehmer!
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