Koprophilie: Lustgewinn durch Exkremente

Koprophilie: Exkrementen-Fetisch. Symbolbild: braune Croissants. Englisch: Coprophilia: excrement fetish. Symbolic image: brown croissants
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Es gibt ja bekanntermaßen nichts, was es nicht gibt, das gilt auch mit Blick auf den Lustgewinn. Wurdest du beim Chat auf einem Dating-Portal schonmal gefragt, ob du auch auf Kaviar (KV), Nutella, Nougat oder Schokolade stehst? Dann wollte dein Chatpartner nicht deine Essgewohnheiten kennenlernen, sondern checken, ob du einen Koprophilie-Fetisch hast und Exkremente dich sexuell erregen. Das Gleiche gilt übrigens, wenn dich jemand fragt, ob du auf Dirty- oder Scat-Sex stehst. Was aber muss man sich unter Koprophilie genau vorstellen?

Koprophilie beziehungsweise Exkrementenfetisch

Mit dem Begriff Koprophilie (vom altgriechischen κόπρος = Mist, Dünger, Kot) wird der sexuelle Lustgewinn durch menschlichen Kot beschrieben. Das bedeutet, dass dich beispielsweise das Beobachten des Ausscheidungsvorgangs (Stuhlgang), der Anblick von Kot oder auch der direkte Körperkontakt mit Exkrementen sexuell erregt. Der Lustgewinn kann allerdings auch durch die Gefühle entstehen, die du hast, wenn du den Stuhlgang bis zum Kontrollverlust aufhältst. Solche Kotspiele kannst du rein auto-erotisch oder mit einem Partner praktizieren. Oft wird auch der eigene oder fremde Kot auf dem eigenen Körper oder auf dem des Partners verschmiert.

Manche überschreiten beim Ausleben ihres Koprophilie-Fetischs die Grenze zur sogenannten Koprophagie, die sich durch das Essen von Exkrementen zeigt. Da im Stuhl normalerweise eine hohe Konzentration von Bakterien und Pilzen vorhanden ist, bringt diese Sexualpraktik ein erhöhtes Gesundheitsrisiko mit sich, vor allem für Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Obwohl aufgrund der Vorliebe für Körperausscheidungen eine gewisse Verbindung zu Urin-Spielen besteht, muss eine Person mit Koprophilie-Fetisch nicht zwangsläufig auch eine Neigung zur Urophilie haben. Umgekehrt haben Leute mit Urophilie-Fetisch nicht automatisch einen Kotfetisch.

Koprophilie gilt unter Experten als ein von der Norm abweichendes Sexualverhalten. Es gibt aber kaum wissenschaftliche Daten zur Häufigkeit koprophiler Neigungen. Der Koprophilie-Porno, auch unter der Bezeichnung Scat Porn bekannt, hat sich zu einer eigenen Marktnische im Pornografie-Bereich entwickelt.

Hinweis zum Begriff Dirty: Der Begriff „Dirty“ wird oft verwendet, um verschiedene Sexpraktiken, bestimmte Stellungen oder Toys als „schmutzig“ zu beschreiben. Allerding ist festzuhalten, dass man eine Sexpraktik nur dann als „Dirty“ bezeichnet werden sollte, wenn bei ihr tatsächlich mit Kot und/oder Urin gespielt wird.

Koprophilie & Koprophagie im BDSM

Den Exkrementenfetisch findet man häufig im Bereich der BDSM-Szene, wo die Aufnahme von Exkrementen durch den devoten Partner als ein Beweis der vollkommenen Unterwerfung und Hingebung an den Top verstanden wird. Aber auch das „Geben“ von Kot durch den Top hat Bedeutung, denn es ist ein sehr intimer Akt, der ein hohes Maß an Verbundenheit und Vertrauen gegenüber dem devoten Partner voraussetzt.

Im BDSM werden Kaviar-Spiele gerne als Erziehung zum „Toilettensklaven“ genutzt und zu diesem Zweck in verschiedene Stufen unterteilt, wobei koprophages Verhalten, also die orale Aufnahme und das Herunterschlucken, das eigentliche Ziel von Kaviar-Spielen darstellt. Dabei spendet der Top sein Kaviar auf ganz unterschiedliche Art. Er kann es seinem Partner auf einem Teller vorsetzen, ihm aber die direkte Teilnahme am Ausscheidungsprozess verweigern.

Eine durchaus gängige Methode besteht darin, den devoten Partner an den Geruch und Geschmack des Naturkaviars heranzuführen, indem man ihn nach dem Toilettengang die Rosette reinigen lässt. Hat sich der Partner daran gewöhnt, lässt sich der dominante Part vom devoten Partner durch Lecken des Afters verwöhnen, entspannt währenddessen seinen Schließmuskel und scheidet seinen Kaviar schließlich direkt in den Mund des Devoten aus.

Als extreme Form der Kaviar-Erziehung gilt die Objektifizierung des passiven Partners. Er wird sozusagen „Human toilet“, also zur menschlichen Toilette erzogen. Zu diesem Zweck nutzen echte Scat-Fetischisten eigens hergestellte Möbelstücke, etwa den sogenannten Toilettenstuhl. Der Top sitzt also auf einer Art Toilettenstuhl, während seine „Human toilet“ mit dem Kopf unter seinem Gesäß liegt und darauf wartet, die Exkremente empfangen zu dürfen.

Den passenden Partner für deinen Exkrementenfetisch finden

Die Vorliebe für Scat oder Koprophilie ist eindeutig ein sehr spezieller Fetisch, der von vielen Menschen nicht verstanden und abgelehnt wird. Wenn du also deine Leidenschaft für Kaviar Sex ausleben möchtest und nach einem passenden Partner suchst, kannst du dir mit Scat Pornos aushelfen, bis du einen adäquaten Partner gefunden hast. Um fündig zu werden, solltest du dich in Chats auf die Suche nach Gleichgesinnten machen.

Bist du in Chatrooms unterwegs, denke daran, dass viele unter „Dirty Sex“ nicht die ursprüngliche Variante verstehen und eben nicht nach Sex mit Kot und/oder Urin suchen. Hier ist es sinnvoll, von Beginn an mit offenen Karten zu spielen und dem Chatpartner klarzumachen, was dein Begehr ist. So lassen sich Missverständnisse vermeiden. Hast du einen passenden Partner für deine Koprophilie gefunden, solltet ihr euch beide an diese Praxis herantasten. Das gilt vor allem, wenn du oder ihr beide sie erst ganz neu für euch entdeckt habt. Geht langsam vor und experimentiert, was euch beiden am besten gefällt beziehungsweise was ihr nicht möchtet. Auch hier ist eine offene Kommunikation der Schlüssel zu erregenden Spielen.

Der Exkrementenfetisch lässt sich nur wirklich ausleben, wenn du und dein Partner euch sehr gut kennt und vertraut. Es geht beim Scat-Fetisch schließlich darum, einen sehr persönlichen, intimen Akt miteinander zu teilen. Im „normalen“ Leben lassen sich die allermeisten Menschen nur sehr ungern beim Toilettengang beobachten. Sehr häufig wird der Exkrementen-Fetisch in eigenen BDSM-Gruppen ausgelebt, und Fans dieser besonderen Spielart leben oft in offenen Partnerschaften oder verzichten ganz auf feste Partnerschaften zu Personen, die ihren Fetisch nicht teilen.

Erwachender Scat-Fetisch in einer Partnerschaft

Manchmal verändern sich sexuelle Wünsche während einer Partnerschaft. Bemerkst du, dass sich bei dir eine Koprophilie entwickelt, ist es sinnvoll, dies deinem Partner offen mitzuteilen. So habt ihr die Möglichkeit, nach Lösungen zu suchen, die für euch beide zufriedenstellend sind. Vermutlich wird dein Partner deine neue Leidenschaft eher nicht teilen, will dich deshalb aber auch nicht verlieren. Sprecht ehrlich über das Thema und holt Informationen ein und sprecht eventuell mit einem Experten.

Im Idealfall ist dein Partner offen dafür, dass du diesen Fetisch ohne ihn, also außerhalb eurer Beziehung, auslebst. Eventuell hat ja auch er eine Vorliebe, die du nicht teilst. Dann könntest du beispielsweise im Gegenzug damit einverstanden sein, dass auch er seinen Fetisch woanders auslebt. Für eine solche Regelung braucht es aber eine sehr starke Liebe und ein extrem hohes Maß an Vertrauen.

Auf keinen Fall solltest du deinen Scat-Fetisch ohne das Wissen deines Partners ausleben. Gerade aufgrund der möglichen Gesundheitsrisiken durch Keime oder Bakterien könnte es bei ihm durch dich als Überträger vielleicht zu einer Infektion mit Krankheitserregern kommen. Das gilt natürlich vor allem, wenn du beim Ausleben des Fetischs die devote Rolle des Empfangenden übernimmst und nicht nur Hautkontakt zu den Exkrementen hast, sondern sie auch isst. Hat er beispielsweise ein schwaches Immunsystem, zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen (etwa HIV oder andere Autoimmunerkrankungen), kann dies für ihn sehr gefährlich sein.

 

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