Ob es sich um wirkliche, echte, wahre Liebe handelt, das haben wir uns sicherlich alle schon mehr als einmal gefragt und sind doch meistens ratlos geblieben. Fragen wir Shakespeare, der muss es wissen; schließlich kommt das Wort „Liebe“ über 2000 Mal in seinen Werken vor. Warum sollte man also so viel davon schwafeln, wenn man keine Ahnung hat?
Was würde denn Shakespeare sagen?
Doch erstmal eine kurze Abhandlung davon, wer Shakespeare nochmal war: William Shakespeare war einer der bekanntesten Schriftsteller der Weltliteratur. Seine Werke haben bis heute einen großen Einfluss auf die Literatur, Kunst und Kultur. Shakespeare wurde im 16. Jahrhundert in Stratford-upon-Avon, England, geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er schrieb während seiner Karriere zahlreiche Stücke und Sonette, die noch heute weltweit bekannt und beliebt sind. Sein Werk umfasst tragische, komödiantische und historische Werke und behandelt Themen wie Liebe, Eifersucht, Macht, Politik und menschliche Natur. Shakespeare wird oft als der größte Schriftsteller in der englischen Sprache angesehen und seine Werke werden immer noch in Theatern auf der ganzen Welt aufgeführt und in verschiedenen Medien adaptiert.
Schade, dass wir ihn nicht mehr persönlich fragen können, um mehr von ihm zur heiß diskutierten Thematik der heißen Liebe erfahren zu können. Doch da seine Werke schon seit über 400 Jahren bestand und ihre Themen kein Bisschen an Bedeutung verloren haben, muss der alte Meister ja schwer Ahnung haben, womit seine Werke jedenfalls nachträglich viele Antworten auf die Frage liefern können, was denn nun richtige Liebe ausmacht, wie sie sich anfühlt und wie sie einem den Geist umnebelt.
‘What is it else? A madness most discreet,
A choking gall and a preserving sweet.’
(Romeo and Juliet, Act 1)’
Bitter wie Galle und doch gleichzeitig süß wie Honig, so wird die Liebe beschrieben. Und da hat der alte William absolut recht. Man spürt es nicht nur im Herzen, wenn man verliebt ist, sondern auch physisch im ganzen Körper. Wir alle kennen die Symptome, die mit Verliebtsein einhergehen. Da gibt es die schönen: Das Kribbeln in der Hose, die Schmetterlinge im Bauch, dieses ständige Gefühl, einfach „high“ zu sein. Und dann die weniger schönen – schweißnasse Hände, Appetit- und Schlaflosigkeit – die wir aber irgendwie gar nicht so realisieren, solange wir glücklich verliebt sind, … bis der Liebeskummer kommt und einen diese negativen Begleiterscheinungen wie eine Flutwelle überrollen und man sich einfach nur hundeelend fühlt. Nicht umsonst sagt man im englischsprachigen Raum schließlich, man sei „lovesick“. Und da ist definitiv was dran!
‘Love is like a child, that longs for everything it can come by’
(The Two Gentlemen of Verona, Act 3)
Liebe macht uns wieder zu einem gierigen Kind, das im wahrsten Wortsinn einfach alles anfassen und in den Mund stecken will. 😉 Wir können unsere Finger einfach nicht vom Angebeteten lassen und wollen einfach nur ständig wie eine Klette an ihm dranhängen. Auf der anderen Seite leidet man dann auch wie ein kleines Kind, wenn der Geliebte dann mal nicht da ist. Und man fühlt sich einfach mies, wenn er nicht bei einem, sondern mit jemand anderem unterwegs ist. Genau wie ein Kind, dem im Sandkasten das liebste Förmchen weggenommen wurde. Mann will es dann erst recht einfach haben!
‘Love looks not with the eyes, but with the mind,
And therefore is winged Cupid painted blind’
(A Midsummer Night’s Dream – Act 1, Scene 1)
Wie oft haben einen früher die Macken des anderen zur Weißglut getrieben! Zu lautes Kauen mit offenem Mund, sonderbare Kleiderwahl, komische röchelnde Geräusche, wenn er nachts neben einem seelig schlummert, während man selbst kein Auge zumacht, weil man mit jedem erneuten Schnorchler einen Schritt weiter an den Rand des Wahnsinns (gefolgt von einem Amoklauf) getrieben wird. Und dann ist ER plötzlich da! Irgendwie ist seine Hose zu kurz und dieses verwaschene Backstreet-Boys-T-Shirt ist auch irgendwie grässlich; egal, man glotzt ihn trotzdem die ganze Zeit mit Herzchen in den Augen an. Und dann diese kleinen Seufzer und Schmatzer in der Nacht, wenn er schläft, findet man einfach nur unglaublich niedlich … DANN siehst du deinen Lover nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen!
‘I do love nothing in the world so well as you—is not that strange?’
(Much Ado About Nothing, Act 4)
Du bist unterwegs und dieser absolut umwerfende Typ, dem du früher sofort an den Hals gesprungen wärst, macht dir Avancen und es juckt dich nicht die Bohne, weil du weißt, du hast den allerbesten schon zu Hause. Und auf irgendwelchen Dating-Apps wischst du schon lange nicht mehr nach rechts – wenn du sie nicht eh schon längst gelöscht hast. Glückwunsch, deine Suche ist beendet und du kannst dich zu den wenigen überglücklichen Menschen auf dieser Welt zählen, für die der Traummann wirklich Realität geworden ist. Und er ist es auch immer noch, nachdem die rosarote Brille schon längst verblasst ist. Halte ihn fest!
Somit gilt Shakespeare als einer der besten Dichter der Liebespoesie. Seine Sonette, wie “Shall I compare thee to a summer’s day?” und “Let me not to the marriage of true minds”, sind Klassiker der Liebesgedichte. <3
Andere berühmte Schriftsteller und Dichter, die viel über die Liebe geschrieben haben – nicht nur Shakespeare
Hier sind einige Beispiele:
- Johann Wolfgang von Goethe – Goethe ist ein bekannter deutscher Schriftsteller und Dichter, der sich in seinen Werken oft mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt hat. Sein bekanntestes Werk über Liebe ist “Die Leiden des jungen Werthers”.
- William Wordsworth – Wordsworth war ein englischer Dichter, der vor allem für seine Naturgedichte bekannt ist. In einigen seiner Werke hat er jedoch auch über die Liebe geschrieben, wie zum Beispiel in dem Gedicht “She Dwelt Among the Untrodden Ways”.
- Jane Austen – Austen war eine englische Schriftstellerin, die in ihren Romanen oft die Themen Liebe und Ehe behandelt hat. Ihre bekanntesten Werke sind “Stolz und Vorurteil” und “Emma”.
- Pablo Neruda – Neruda war ein chilenischer Dichter, der für seine Liebesgedichte bekannt ist. Seine Gedichtsammlung “100 Love Sonnets” ist ein Klassiker der Liebespoesie.
- Emily Dickinson – Dickinson war eine amerikanische Dichterin, die oft über die Liebe und das Leben geschrieben hat. Einige ihrer bekanntesten Gedichte über Liebe sind “I cannot live with You” und “Wild Nights – Wild Nights!”.
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