Was ist ein Polykül? Tauche ein in die Welt der Polyamorie  

Polykül / Polycule
4 Min. Lesezeit

Von Polyamorie haben die meisten von euch schon einmal gehört, aber wisst ihr auch, was hinter einer polykülen Beziehungskiste steckt? Falls nicht, seid ihr damit nicht alleine. Polyküle sind der Oberbegriff für Geflechte innerhalb der polyamoren Beziehungsführung und können sehr komplex sein. Es gibt Polyküle, die du von außen kaum überblicken kannst und bei denen selbst die Beteiligten manchmal gar nicht mehr wissen, wie sie ihre Beziehung beschreiben sollen. Macht auch nichts, solange alles für alle okay ist und jeder geiles Vergnügen hat. Wir möchten dir trotzdem einen tieferen Einblick geben und stellen dir einige Polyküle vor.  

Woher kommt die Bezeichnung?  

Wir alle haben schon einmal von Molekülen gehört, aber was sind denn nun bitte Polyküle? Der Begriff setzt sich aus Molekül und Polyamorie zusammen. Beschrieben wird dabei eine (Liebes)-Verbindung, die nicht typisch monogam ist, sondern aus mehreren Personen besteht. Sie gibt es in unterschiedlichen Varianten, sie alle aufzuzählen ist faktisch unmöglich. So manches Mitglied eines Polyküls hat selbst Schwierigkeiten, die eigene Beziehung zu definieren und zu erklären.  

Es gibt ein ganz einfaches Motto: Solange du Liebe fühlst und Saft in den Lenden hast, kannst du Polyküle bis ins Unendliche erweitern!  

Polyamorie vs. Polykül – was sind die Unterschiede?  

Obwohl Polyamorie und Polyküle in enger Verwandtschaft zueinander stehen, sind sie nicht identisch. Du kannst polyamor sein, ohne dass du Teil eines Polyküls bist. Du kannst aber kein Teil eines Polyküls werden, ohne gleichzeitig polyamor zu sein.  

Als polyamoröse Person hast du die Möglichkeit, mehrere Beziehungen einzugehen, die sich untereinander nicht kennen. Das funktioniert in einem Polykül nicht, denn hier stehen alle miteinander in Verbindung, selbst wenn es nur entfernt ist. Es müssen nicht zwingend alle miteinander vögeln, sie wissen aber über ihre Existenz Bescheid und stehen in irgendeiner Form zueinander.  

Zwei simple Beispiele einfacher Polyküle  

Fangen wir mit etwas Einfachem an und beschäftigen uns mit zwein, die geil und überschaubar sind.  

  • Polygamie: Dieses liegt vor, wenn eine Person mehrere Beziehungen zu monogamen Menschen unterhält. Stell dir vor, du bist mit vier geilen Kerlen in einer Partnerschaft, die jeweils aber exklusiv für dich sind. Deine Partner ficken nicht mit anderen und sind auch in keiner Liebesbeziehung. Das gilt als Polygamie und ist ein Polykül.  
  • Dreiecksbeziehung oder Triade: Wenn drei Gays miteinander eine Beziehung führen, wird von einer Triade gesprochen. Auch das ist ein Polykül. Stell dir vor, du bist mit zwei Männern in einer Beziehung, die aber jeweils auch miteinander in Verbindung stehen. Ihr drei habt die gleichen Rechte und den gleichen Stellenwert in eurer Beziehung, seid untereinander aber exklusiv. Das heißt, es kommt kein vierter Kerl ins Spiel, weil eure Beziehung in sich geschlossen ist.  

Diese beiden Polyküle sind in der polyamoren Szene häufig anzutreffen und lassen sich einfach überblicken.  

Komplexere Typen und spannende Strukturen  

Das war noch einfach, oder? Jetzt schauen wir uns doch mal an, wie komplexere Strukturen aussehen können. Wir begrenzen uns auf jene Typen, denen du in freier Wildbahn realistisch begegnen kannst. Wenn wir nun jegliche Struktur hier auflisten würden, wärst du vermutlich noch in fünf Wochen am Knobeln und Entwirren.  

Das V als Gegenstück zur Triade  

Bei einem V-Polykül bist du als Hauptakteur mit zwei Menschen in einer Beziehung. Diese beiden Menschen wissen voneinander, haben selbst aber keine Beziehung miteinander. Du erkennst die Parallele zur Triade? Der Unterschied ist, dass deine beiden Partner nicht miteinander verkehren oder höchstens freundschaftlich miteinander verbunden sind.  

Das Quad ist die Steigerung der Triade  

Drei ist dir einer zu wenig? Dann versuche es doch mit einem Quad. Wie der Name schon sagt, hast du es hier mit vier Hauptpersonen zu tun bzw. mit dir und noch drei anderen. Alle stehen in Beziehung miteinander, ihr vögelt zu viert, ihr macht gleiche Sperma-Partys zu viert und seid wie ein Pärchen, nur eben zu viert.  

Das platonische Polykül  

Ein solches Polykül geht über Freundschaft hinaus, beinhaltet aber keine romantische Liebe und auch keinen Sex. Viele Gays bezeichnen solche Verknüpfungen als „Familie“, denn ihr habt gemeinsame Interessen und seid ein Stück Queer-Family, die immer zusammenhält. Platonische können aus zwei, drei, vier oder unendlichen Personen bestehen. Wichtig ist, dass die Abgrenzung da ist. Es kann nicht jeder Gay einfach zu eurem Polykül dazustoßen, denn die Verbindung ist etwas Besonderes.  

Das polyfidelitäre Polykül  

Klingt kompliziert? Ist es aber gar nicht. Polyfidelity gehört zur Polyamorie und sieht vor, dass die Partnerschaften exklusiv sind. Bei einer solchen Vereinbarung ficken die Mitglieder nicht außer Haus, sondern unterhalten sexuelle und romantische Beziehungen nur untereinander. Diese Exklusivität ist nicht erzwungen, sondern freiwillig und von allen Beteiligten gewollt.  

Gibt es eine Hierarchie?  

Jahrelang haben Männer (und auch Frauen) für Beziehungen auf Augenhöhe gekämpft. Selbst beim BDSM bezieht sich die Hierarchie fast immer nur aufs Bett, in der Partnerschaft sind beide Partner ebenbürtig. So sieht es auch bei Polykülen aus.  

In den meisten Fällen gibt es keine Beziehungshierarchie, es wird Anarchie gelebt. Das heißt, dass jeder die gleichen Regeln befolgt und den gleichen Stellenwert innerhalb des Geflechts hat. Wenn du mit vier Partnern in einer Beziehung bist und bevorzugst einen bzw. siehst ihn als deinen „Hauptpartner“, dann gibt es eine Hierarchie. Sind dir hingegen alle vier Männer gleich wichtig und du bevorzugst niemanden, dann lebt, liebt und vögelt ihr in Anarchie.  

Wann eine Hierarchie hilfreich ist  

Es gibt Situationen, bei denen es Sinn macht, eine Hierarchie aufzubauen. Ein gutes Beispiel ist, wenn zwei (oder mehr) Partner miteinander in häuslicher Gemeinschaft leben, Kinder haben oder finanziell miteinander verwoben sind. Hier ist es üblich, dass solche Partnerschaften den höchsten Stellenwert haben.  

Häufig bleibt auch eine Primärpartnerschaft bestehen, wenn sich zwei Männer in monogamer Partnerschaft entscheiden, ihre Beziehung zu öffnen und eine dritte Person ins Boot zu holen. Das Primärpaar bleibt das Ursprungspaar, die dritte Person nimmt eine untergestellte Rolle ein, ohne dabei aber weniger wert zu sein. Es geht bei Hierarchien darum, die Verbindungen klar zu strukturieren und zu erklären, wo Grenzen sind.  

So lebst und liebst du in einem Polykül  

Du bist neu in der Welt der Polyamorie und hast die Möglichkeit, einem Polykül beizutreten? Du hast Angst vor Stress, Eifersucht und Ärger? Erstaunlicherweise sind solche Probleme in monogamen Beziehungen eher präsent als in einem Polykül. Dennoch möchten wir dir einige Tipps geben, wie du in einem komplexen Geflecht wirklich glücklich wirst:  

  • Sei ehrlich und sage deinen Partnern das, was dich bewegt. Deine Gefühle sind keine Geheimnisse und müssen nicht verschlossen werden.  
  • Ziehe Grenzen für dich und sprich darüber. Ein Polykül ist nur dann gut, wenn sich alle Beteiligten rundum wohlfühlen.  
  • Hab Kontakt mit den Mitgliedern des Polyküls, auch wenn ihr nicht miteinander vögelt. Es ist schön, zu wissen, wer Teil eures Netzwerks ist.  
  • Trefft euch regelmäßig zusammen und sprecht darüber, ob ihr noch glücklich miteinander seid und was ihr verbessern könntet.  

Fazit: Polyküle sind spannend, aufregend und auch ein bisschen geil  

Du weißt, wie geil eine Partnerschaft mit regelmäßigen Blowjobs, Arschficks und vielem mehr sein kann. Stell dir vor, du hast nicht nur eine solche Partnerschaft, sondern gleich zwei oder drei? Mitglieder eines Polyküls können sich über eines im Klaren sein: Gefickt wird immer, irgendwie und irgendwo! Um Teil eines erfolgreichen Polyküls zu sein, vergiss deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht. Eine solche Verbindung kann wunderbar funktionieren, wenn jeder an sich, aber auch an die anderen denkt.  

 

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