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Klar, Pornofilme hat vermutlich jeder schon mal geschaut. Immerhin haben sie das Zeug, dich sexuell zu erregen und dich zu inspirieren. Gelingt es dir aber nur noch, dich durch das Schauen von pornografischen Inhalten sexuell zu stimulieren, könnte man dich als pornosexuell beschreiben. Der Begriff „pornosexuell“ findet sich nur selten in der wissenschaftlichen Literatur. Außerdem gibt es nur vereinzelte Studien zu diesem Themenfeld. Wenn dich das Thema interessiert, lies einfach weiter. Wir haben alle wichtigen Informationen für dich gesammelt.
Wen beschreibt der Begriff „pornosexuell“?
In der Regel bezieht sich der Begriff „pornosexuell“ auf Personen, die eine starke sexuelle Erregung beim Konsum von Pornos verspüren oder eine starke Präferenz für Pornografie besitzen. Natürlich gibt es viele verschiedene, ganz individuelle sexuelle Vorlieben und Verhaltensweisen. Jede einzelne von ihnen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Das bedeutet einmal, dass jede Vorliebe ihre Berechtigung hat, zum anderen, dass innere und äußere Einflüsse mitverantwortlich dafür sind, welche Präferenz du hast.
Eine Besonderheit besteht darin, dass Personen, die man als pornosexuell beschreiben kann, weniger oder sogar überhaupt kein Interesse an realen sexuellen Erlebnissen haben, sondern mit ihren sexuellen Wünschen und Fantasien voll und ganz in der Welt pornografischer Inhalte aufgehen. Sie brauchen keinen realen Partner, um erotische Momente und geile Höhepunkte zu erleben. Die Rolle des Gegenübers nimmt der jeweilige Darsteller in den konsumierten Pornofilmen ein.
Verabschiedung aus realen Beziehungen
Sicher erkennst du schon beim Lesen dieser ersten Zeilen die Gefahr, die sich hinter dieser Form des sexuellen Auslebens verbirgt. Für den, der sich ausschließlich in der Welt pornografischer Filme bewegt und seine Sehnsüchte nur noch dort auslebt, besteht zumindest ein erhöhtes Risiko, sich aus der realen Welt mehr und mehr zu verabschieden. Im schlimmsten Fall schränkt derjenige seine sozialen Kontakte immer stärker ein und verwendet seine Zeit für den Konsum von Pornofilmen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema
Ein Forschungsgebiet untersucht in diesem Zusammenhang die Auswirkungen des Pornografiekonsums auf das Sexualverhalten und die sexuelle Gesundheit insgesamt. Einige Studien haben beispielsweise untersucht, ob häufiger Konsum von Pornografie und Veränderungen in den sexuellen Präferenzen, Erwartungen und Beziehungen zusammenhängen könnten.
Zum Thema „Auswirkungen von Internet-Pornografie auf die psychosexuelle Entwicklung“ gab es beispielsweise im Jahr 2019 einen Artikel vom Männerbüro Zürich, der analysierte, wie der Konsum von Internet-Pornografie die psychosexuelle Entwicklung beeinflusst. Es wurde diskutiert, ob der häufige Konsum von Pornografie zu sexuell freizügigeren Einstellungen und Verhaltensweisen oder auch zu einer geringeren sexuellen Zufriedenheit führen könnte.
Eine wichtige Untersuchung war die zum Thema „Die potenziellen Auswirkungen des Konsums von Pornografie auf die Entwicklung Jugendlicher“, die als Bachelor-Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften eingereicht wurde. Diese Arbeit ging der Frage nach, welche verschiedenen potenziellen Auswirkungen durch Pornografiekonsum auf die Entwicklung Jugendlicher angenommen werden können und bei welchen eine Bestätigung durch verschiedene Studien möglich ist.
Der Frage nach den „Auswirkungen von Online-Sexualität auf das sexuelle Verhalten und die sexuelle Gesundheit“ ging eine Untersuchung nach, deren Ergebnisse in PiD – Psychotherapie im Dialog veröffentlicht wurden. Diese Studie befasst sich mit der Verbindung zwischen Pornografiekonsum und sexuellen Einstellungen sowie Verhaltensweisen. Es zeigten sich auch in dieser Untersuchung Hinweise, dass intensiverer Konsum von Pornografie mit freizügigeren sexuellen Einstellungen, entsprechenden Verhaltensweisen sowie möglicherweise mit geringerer sexueller Zufriedenheit einhergeht.
Insgesamt waren die Ergebnisse der einzelnen Studien und Untersuchungen allerdings eher uneinheitlich. Deshalb besteht weiterhin ein großer Bedarf an weiteren Studien, um ein noch besseres und umfassenderes Verständnis zu den Voraussetzungen und zur Situation pornosexueller Personen zu erlangen.
Wie zeigt sich eine pornosexuelle Neigung im konkreten Alltag?
Die Auswirkungen von häufigem Pornografiekonsum auf den Alltag und Beziehungen können enorm sein.
Vertrauensbruch und Kommunikationsstörungen
In vielen Beziehungen nimmt der Partner den exzessiven Konsum von Pornografie als Form des Betrugs wahr, was mitunter zu schwerwiegenden Vertrauensproblemen zwischen den Partnern führen kann. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass ein hoher Konsum von Pornos zu unrealistischen Erwartungen gegenüber dem Partner und mit Blick auf das gemeinsame Sexualleben führen kann. Die Folge ist nicht selten eine emotionale Distanzierung. Weil die natürlichen Reize ihrer Sexualpartner die pornosexuelle Person weniger oder gar nicht mehr ansprechen, sind Probleme im Bett in fast allen Fällen vorprogrammiert.
Problem des einseitigen Bildes von Sexualität
Pornografische Darstellungen vermitteln dir als Zuschauer immer ein einseitiges und verzerrtes Bild von Sexualität. Männliche Darsteller in der Rolle des Bottoms werden erniedrigt und spielen eine unterwürfige Rolle, während die harten Master als allzeit bereite Machos gezeigt werden. Hier besteht die Gefahr, dass du bei exzessivem Konsum alle anderen „Spielarten“ ausblendest und dich zu stark auf das in den Pornos gesehene Rollenverständnis fokussierst.
Risiko der Abhängigkeit
Das Anschauen von pornografischen Bildern oder Filmen ist nichts Schlimmes und an sich nicht schädlich. Bei zu intensivem Konsum können aber Risiken entstehen. Wenn nämlich die Pornografie in deinem Leben eine zu große Bedeutung erhält und du dadurch andere Aktivitäten vernachlässigst, besteht die Gefahr einer Abhängigkeit.
Kontrollverlust beim Pornokonsum
Betroffene berichten immer wieder, dass sie immer mehr Zeit mit dem Konsum von Pornografie verbringen und feststellen, dass es ihnen schwerfällt, den Konsum zu reduzieren oder ganz zu stoppen. Wenn dies der Fall ist, wurde der Schritt hin zum Kontrollverlust bereits gemacht. In diesem Fall kann professionelle Unterstützung sinnvoll sein.
Negative Auswirkungen auf das alltägliche Leben
Unkontrollierter Pornografiekonsum beziehungsweise eine pornosexuelle Tendenz kann das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen. Es hat Auswirkungen auf das tägliche Leben, bestehende intime oder freundschaftliche Beziehungen und sogar auf die Leistungen in der Schule beziehungsweise am Arbeitsplatz. Betroffene ziehen sich möglicherweise sozial zurück oder haben Schwierigkeiten, neue intime Beziehungen zu beginnen oder bereits vorhandene Partnerschaften aufrechtzuerhalten.
Realer Sex ist intensiver als der beste Porno
Ein guter Porno regt die Fantasie an und es ist vollkommen in Ordnung, pornografische Inhalte zu konsumieren. Aber kein noch so geiler Porno kann mit realem Sex mithalten. Warum? Weil er alle Sinne anspricht. Wir Menschen haben neben unseren Augen und Ohren nicht umsonst auch einen Tast-, Riech- und Geschmackssinn. Nur im echten Leben spürst du, wenn dein Partner dich zärtlich streichelt oder dir in den Nacken atmet. Du fühlst, wenn er deinem steifen Schwanz einen leidenschaftlichen Blowjob verpasst oder dich heftig mit seinem besten Stück oder einem Riesendildo ordentlich rannimmt. Natürlich kannst du dir das alles auch in einem Sexfilm anschauen, aber es am eigenen, schweißgebadeten Leib zu erfahren, den Partner zu spüren, ihn zu riechen, zu schmecken und zu spüren, ist sehr viel intensiver, leidenschaftlicher und erotischer.
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