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Macht es dich an, dir vorzustellen, wie dich jemand fesselt und so beherrscht? Dann bist du vielleicht ein sogenannter Rope Bunny oder Rope Bottom. Was von beiden du bist, hängt davon ab, ob dir bei dieser BDSM-Spielart der sexuelle Aspekt wichtig ist oder du schlicht die Fesselästhetik und den Fesselungsvorgang genießt. In unserem Beitrag gehen wir den wichtigsten Fragen zum Thema Rope Bunny (und Rope Bottom) nach.
Rope Bunny versus Rope Bottom
Das Wichtigste vorweg: Die Begriffe Rope (deutsch für Seil), Bunny (Hase) und Bottom (unten) sind vor allem im Bereich des BDSM beheimatet und werden bei den Spielarten des Rope-Bondage und Shibari (einer japanischen, aus dem militärischen Bereich stammenden Knoten- und Fesselungstechnik) verwendet. Während der Rope Bunny (Seilhase) nicht automatisch devot ist und sich trotzdem als passiver Part einvernehmlich fesseln lässt, nimmt der Rope Bottom (Seil-Untergebener) von Natur aus die unterlegene Position bei Fesselspielen ein. Damit du dich und deine Leidenschaft besser einordnen kannst, ist es also sinnvoll, diesen Unterschied zwischen einem Rope Bunny und einem Rope Bottom auf dich selbst anzuwenden. Grundsätzlich hast du eine Leidenschaft in dieser Richtung, wenn du: beispielsweise:
- beim Anblick von Seilen unruhig wirst
- ohne Seile Entzugserscheinungen bekommst
- nur Pornos konsumierst, in denen Bondage das Hauptthema ist
- die japanische Knotenkunst Shibari beruhigend findest
- in gefesseltem und verschnürten Zustand abschalten und entspannen kannst
- einen Kick dabei empfindest, vollkommen bewegungsunfähig zu sein
Der Rope Bunny
Als Rope Bunny bezeichnest du dich, wenn du nicht zwangsläufig eine devote Ader hast, sondern einfach den Vorgang der Fesselung genießt und die Ästhetik der Fesselung als Kunstform betrachtest. Das Gefesselt-Werden erlebst du als nahezu meditativen Akt, bei dem du entspannen und dich fallenlassen kannst. Aus diesem Grund ist es dir vermutlich lieber, wenn du als „Modell“ betrachtet wirst und nicht mit dem klassischen Begriff Bunny.
Die Rolle als Rope Bottom
Bevorzugst du hingegen die Selbstbezeichnung Rope Bottom, magst du es wahrscheinlich, beim Sex und auch beim Fesseln, in der unterwürfigen Rolle zu sein, den passiven Part einzunehmen und dem, der dich fesselt oder mit dir Sex hat, die Kontrolle zu überlassen. Für dich als Rope Bottom hat also auch bei Fesselspielen der sexuelle Aspekt einen großen Stellenwert. Einen Orgasmus während oder nach dem Fesselvorgang gehört für dich bei einer Session meist dazu. Weil Fesselspiele für viele Bottoms extrem reizvoll und anregend ist, braucht ein aktiver Partner nicht unbedingt einen Bunny oder ein Bondage-Modell. Er kann seine Leidenschaft auch mit unterwürfigen Subs, Serfs (Leibeigene), Bottoms oder Brats ausleben, weil diese zumeist ebenfalls Gefallen an Fesselspielen finden.
Rope Bunny oder Rope Bottom: Wer „spielt“ mit dir?
Suchst du als Rope Bunny oder Rope Bottom dein passendes Gegenstück für deine Leidenschaften? Dann musst du natürlich nach jemandem Ausschau halten, der Gefallen daran hat, (s)einen Partner zu fesseln, wofür er vorzugsweise Seile, aber auch Hand- und Fußfesseln oder Halsbänder und Leinen verwendet. Im Idealfall findest du einen Rigger oder Rope-Top. Es kommen aber auch normale Tops, Doms oder sogenannte Brat-Tamer (ein Zähmer oder Görenbändiger) infrage.
Ein wesentlicher Aspekt beim Fesseln ist für viele Akteure der Grad der Fesselung. Von leichten Bewegungseinschränkungen bis zur totalen Fixierung ist alles möglich. Genügen vielen Rope Bunnies bereits auf dem Rücken gefesselte Hände, brauchen andere eine Ganzkörperfixierung, um überhaupt in Fahrt zu kommen. Hier erweist es wieder mal, dass BDSM eben nicht gleich BDSM und Bondage nicht gleich Bondage ist. Es gibt so viele Varianten, wie es BDSM-Freunde gibt. Jede Spielart darf sein, alle Ausprägungen dürfen praktiziert werden und sämtliche Formen haben ihre Berechtigung.
Auch die Unterwerfung spielt als Teil einer Bondage BDSM-Session eine wichtige Rolle. Die Unterwerfung mittels Einschränkung der Bewegungsfreiheit bildet nicht selten nur die „Startlinie“, denn dein Partner kann dich als Rope Bunny nach der Fesselung mit weiteren Spielen auf sehr lustvolle Art quälen, etwa durch Kitzeln, Spanking oder Berührungsentzug. Die einzige Grenze ist hier deine/eure Fantasie, und Fantasie hat bekanntermaßen keine Grenzen. Bei all diesen Möglichkeiten vergiss aber nie: Safety First!
Worauf du als Rope Bunny achten solltest
Übernimmst du bei Fesselspielen die Rolle als Rope Bunny (oder Rope Bottom), dann sorge stets selbst für deine Sicherheit und verlasse dich nicht ausschließlich auf deinen dominanten Partner. Dir muss es darum gehen, Unfälle oder Verletzungen weitestgehend auszuschließen. Werden Fesseltechniken falsch eingesetzt, sind schmerzhafte Striemen ebenso möglich, wie lebensgefährliche Strangulierungen. Aus diesem Grund sei vorsichtig, wenn du dich als Rope Bunny in die Hand von jemandem begibst, bei dem du vielleicht sadistische Veranlagungen vermutest. Andersherum sollten auch Rigger BDSM die Fesselwünsche von masochistisch veranlagten Rope Bunnies oder Rope Bottoms nur so weit erfüllen, wie diese nicht zu schweren oder gar lebensbedrohlichen Verletzungen fu2hren.
Um dich im Notfall besser befreien zu können, solltest du auch als Bunny oder Bottom mit den verschiedenen Fesseltechniken vertraut sein, die bei einer Session zur Anwendung kommen. Gerade für Einsteiger, aber auch für Fortgeschrittene stehen jede Menge Lehrmaterialien (Bücher, Online-Kurse oder YouTube-Kanäle) zur Verfügung. Schon bevor es mit der Fessel-Session losgeht, sollten alle Beteiligten die Rahmenbedingungen festlegen. Eine funktionierende Kommunikation untereinander ist das A und O für heiße und sichere Fesselspiele, vor allem für dich als Rope Bunny beziehungsweise Rope Bottom.
Für eine befriedigende Fesselsession ist nicht nur ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen notwendig. Zu den Rahmenbedingungen gehören immer auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Neben einer Sicherheitsschere sollte zwischen den Akteuren zusätzlich ein Safeword vereinbart werden, mit dem alle gerade stattfindenden Aktivitäten abgebrochen werden können. Außerdem solltet ihr festlegen, was erlaubt ist und was nicht geht (Do’s und Dont’s). Bist du neu in der Rolle als Bunny, dann lasse es langsam angehen.
Das bedeutet, dass du dich zum Beispiel nicht gleich bei der ersten Erfahrung vollkommen bewegungsunfähig machen lässt. Auch komplexe Fesseltechniken, die ein Aufhängen an entsprechenden Vorrichtungen beinhalten, sollten zunächst tabu sein. Starte deine Fesselungen mit festem Boden unter den Füßen, deinem Hintern oder deinem Rücken. So minimierst du das Risiko beim Fesseln im Stehen, Sitzen oder Liegen.
Fazit: Einvernehmliche Fesselspiele sorgen für Genuss
Worum es bei Fesselspielen letztlich immer geht, ist die Befriedigung der verschiedenen Wünsche. Lustgewinn sollte für jeden, egal ob Top oder Bottom, im Mittelpunkt stehen. Wie der Rigger oder Dom es befriedigend findet, jemanden zu fesseln, bringt es dir als Rope Bunny oder Rope Bottom Spaß, dich in die fesselnden Hände des aktiven Partners zu begeben. Solange alles in beiderseitigen Einvernehmen und unter größtmöglicher Sicherheit vonstattengeht, kann eine Fessel-Session für euch alle zu einem im wahrsten Sinne fesselnden Erlebnis werden.
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