Shibari oder auch – die Kunst des achtsamen Fesselns

Shibari oder auch – die Kunst des achtsamen Fesselns Shibari – The Art of Mindful Bondage
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Shiba-was? Keine Sorge, wenn du von Shibari noch nie etwas gehört hast, bist du damit nicht allein. Es ist ein Begriff aus der BDSM-Szene, den aber nur absolute Kenner und Experten richtig einordnen können. Andere sind noch nie damit in Berührung gekommen und das ist völlig okay. Entwickelt wurde diese Form der Fesselung aus einer militärischen Fesseltechnik Japans, genannt Hojojutsu. Lustigerweise wird der Begriff Shibari zwar bei uns in Europa genutzt, nicht aber in Japan. Dort ist die Bezeichnung für die gleiche Fesselkunst Kinbaku. Du siehst also – viele Begriffe und eine Technik, die wir dir nachfolgend näherbringen möchten.

Was macht Shibari so besonders?

Wenn du deinen Lover fesseln willst, gibt es jede Menge geiler Hilfsmittel, von der Handschelle bis zum Seil. In vielen BDSM-Sessions dient das Fesseln der Ruhigstellung und ist dazu gedacht, den submissiven Part auszuliefern.

Bist du der Dom, hast du volle Kontrolle über dein gefesseltes Fickpaket und entscheidest selbst, was als nächstes passiert. Für deinen Sklaven ist die Situation der Auslieferung zwar geil und intensiv, die Fesseln werden aber oft als unangenehm und mitunter schmerzhaft empfunden.

Bei Shibari geht es nicht darum dein Gegenüber zu quälen oder deine Macht auszuüben. Viel interessiert ist die Positionierung und das Gesamtbild, was durch die Fesselkunst entsteht. Bevor du nun aber abwinkst und denkst, du hättest es hier mit einer Vanilla-Variante zu tun – bleib lieber dran! Shibari ist durchaus dafür bekannt, auf asymmetrische und unbequeme Stellungen zu setzen. Dein Gegenüber wird also sicher nicht nur einmal schmerzverzerrt schauen.

Obwohl Shibari übersetzt nichts anderes bedeutet, wie „Festbinden“ ist es deutlich mehr als das. Der Impuls bei dieser Technik ist ganz klar sexuell, es geht um geile Fesselkunst, die du am lebenden Objekt ausübst. Dafür nutzt du primär ein einfaches, dünnes Seil, das du in mehrere Stücke teilst. Optimale Maße sind sieben bis acht Meter Länge und eine Dicke von sechs Millimetern.

Suspensions sind den Profis unter dem BDSM-Künstlern vorbehalten

Es gibt noch eine Steigerung beim Shibari, die sogenannten Suspensions. Auf Deutsch übersetzt sprechen wir hier von Hängebondage. So geil es klingt, so gefährlich ist es auch. Im Shibari wird der Körper der submissiven Person an mehreren Punkten oder sogar nur an einem Punkt an der Decke oder der Wand aufgehängt.

Einsteiger lassen eine Fuß oder eine Hand frei, damit sich der Sub abstützen kann. Es gibt aber auch Shibari-Stellungen, bei denen der Gefesselte komplett in der Luft schwebt. Schnüre und Seile um die Hüfte und die Brust balancieren das Gewicht aus.

Warnhinweis: Solche Techniken sind gefährlich und können selbst bei viel Erfahrung zu Unfällen führen. Bevor du dich an eine solche Variante der Rope-Bondage ranwagst, eigne dir Profiwissen über die einzelnen Fesselschritte und die Anatomie deines Gegenübers an. Ganz wichtig ist, dass du deinen Lover in hängender oder auch gefesselter Position niemals allein lassen darfst, sodass du im Ernstfall immer einschreiten kannst.

So kannst du Shibari lernen und sicher praktizieren

Bei allen Praktiken des BDSMs ist Vorsicht immer wichtiger als Geilheit. Wenn dein Sub und du aufeinander eingespielt seid, laufen eure Sessions sicher oft nach Schema F ab. Ihr wisst, dass ihr einander vertrauen könnt und kennt eure Grenzen. Entscheidet ihr euch nun für eine neue Technik wie Shibari, seid ihr wieder Anfänger.

Mit den folgenden fünf Tipps wird Shibari zu einer bereichernden Erfahrung mit viel Freude:

  1. Besorgt euch Informationen: Schaut euch verschiedene Muster der Shibari-Fesselung an und informiert euch über die benötigten Hilfsmittel. Je mehr Grundkenntnisse du über Körper, Seile und mögliche Knoten hast, desto sicherer wird die Fesselnummer.
  2. Achtsamkeit ist die Basis: Beim Shibari geht es nicht darum, aus deinem Lover so schnell wie möglich ein bewegungsunfähiges Fickpaket zu machen. Bei dieser Technik ist der Weg das Ziel. Du musst Spaß am Fesseln haben und die Momente genießen, wenn du Schlinge für Schlinge fester ziehst.
  3. Safeword festlegen: Je weiter deine Fesselkünste fortschreiten, desto bewegungsloser wird dein Lover. In einigen Positionen kann er sich gar nicht mehr bewegen, ohne sich dabei selbst zu verletzen. Vereinbart ein Safeword, egal wie lange ihr schon miteinander spielt. Dein Gegenüber muss jederzeit in der Lage sein, den Kontrollverlust zu beenden.
  4. Durchblutung beachten: Fesseln heißt nicht Abschnüren – das müsst ihr beim Shibari von Anfang an beachten. Du wirst die Seile zwar straff um seinen Körper schlingen, das Blut muss aber zirkulieren können. Verfärbt sich die Haut blau oder bekommt er Schmerzen, löse die Knoten sofort.
  5. Zusammen bleiben: Beim Shibari gilt das ungeschriebene Gesetz, dass du deinen Partner niemals alleine lässt, egal wie lange die Session dauert. Seid ihr mehr als zwei Personen achtet darauf, dass immer zwei von euch in einem Raum sind. Unbedachte Bewegungen oder Zwischenfälle können im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich dein Lover stranguliert.

Shibari wie ein Profi lernen

Eine tolle Möglichkeit Shibari zu lernen, sind Workshops von echten Profis. Die kannst du online, aber auch offline vor Ort besuchen. Du kannst gemeinsam mit deinem Partner teilnehmen oder allein. Es gibt aber auch einige gute Bücher, die dir diese Fesseltechnik näherbringen. Achte darauf, dass die Anleitungen bebildert sind, denn sonst ist es äußerst schwierig, die Seilführung nachzuahmen.

Tipp: Für lange und ausdauernde Sessions sind hochwertige Seile Pflicht. Verzichte auf Nylons aus dem Baumarkt, sondern kaufe lieber gleich im Spezialbedarf. Für Einsteiger sind Jute- und Hanfseile gut geeignet, da sie sich leichter wieder lösen lassen. Hast du schon Fesselerfahrung, kannst du dich auch für Baumwolle entscheiden. Diese Seile sind besonders weich und biegsam, die Knoten sitzen aber sehr fest.

 

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