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Die intrakavernöse Injektionstherapie ist für Männer gemacht und beinhaltet präsexuelle Injektionen in den Penis – also eine Spritze in den Penis. Halt, Stop! Eine Spritze? Ins beste Stück? Wahrscheinlich kneifst du schon beim Lesen die Beine zusammen, denn das klingt erstmal ziemlich schmerzhaft. Diese Behandlungsform hat aber durchaus Sinn, denn sie ermöglicht Männern ein erfülltes Sexualleben, die unter einer erektilen Dysfunktion oder Impotenz in Kombination mit einer Viagra-Unverträglichkeit leiden. Was wirklich dahinter steckt und wie die Behandlung funktioniert, erfährst du bei uns.
Was ist die intrakavernöse Injektionstherapie und wo kommt sie zum Einsatz?
Hinter der intrakavernösen Injektionstherapie oder auch Spritze in den Penis oder Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) steckt eine medizinische Behandlungsmethode bei erektiler Dysfunktion. Anstatt Medikamente wie Viagra einzunehmen, injizierst du dir selbst ein potenzsteigerndes Medikament in den Schwellkörper des Penis. Es gelangt also genau dorthin, wo es gebraucht wird. Das Ziel besteht darin, eine langanhaltende und starke Erektion auszulösen, die für den Geschlechtsverkehr ausreicht. Eine Besonderheit ist, dass sexuelle Stimulation nicht erforderlich ist, das Medikament wirkt unabhängig davon.
Eingesetzt wird die Spritze in den Penis bislang nur dann, wenn andere Behandlungsformen wie Viagra und Co. nicht wirksam sind oder du sie nicht verträgst. Gerade bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen medikamentösen Kontraindikationen kann SKAT eine sichere und wirksame Alternative sein.
Die Injektion erfolgt mit sehr feinen Nadeln und soll so gut wie schmerzfrei sein. Für viele Männer ist die Angst vor der Spritze größer als das eigentliche Gefühl beim Einstechen. Diese Therapie ist kein Lifestyle-Gadget für einen härteren Penis beim Sex, sondern eine medizinische Maßnahme, die Männern zu einem aktiven und selbstbestimmten Sexualleben verhilft. Es gibt zwar andere Möglichkeiten, wie gut sitzende Penishüllen, aber für viele Männer ist die eigene Rektion durch nichts zu ersetzen.
Wie funktioniert die Spritze in den Penis?
Bevor die erste Injektion überhaupt gesetzt wird, gibt es ein ausführliches Gespräch und eine Untersuchung beim Arzt. Dabei wird abgeklärt, warum es zu Problemen bei der Erektion kommt und ob die intrakavernöse Injektionstherapie eine Lösung sein könnte. In vielen Fällen führen Ärzte eine Testinjektion unter Aufsicht durch, um deine Reaktion auf die Spritze zu beobachten.
Sitzt alles, beginnt der praktische Teil der Behandlung. Als Patient lernst du in einer kurzen Einweisung, wie du dir die Spritze selbst setzt. Dazu nutzt du eine hauchdünne Nadel, die seitlich in den Schwellkörper eingeführt wird. Der befindet sich etwa in der Mitte deines besten Stücks. Wichtig ist, dass der Stich exakt erfolgt und nicht versehentlich in die Harnröhre oder in die Vene erfolgt.
Gespritzt wird im schlaffen Zustand, bevor die körperlich sichtbare Erregung einsetzt. Die Wirkung entfaltet sich wenige Minuten nach dem Einspritzen und sorgt für eine Erektion, die zum Sex geeignet ist. Es ist wichtig, dass du die richtige Dosis wählst, denn sonst kann es als Nebenwirkung zu einer schmerzhaften Dauererektion kommen. Um die Standfestigkeit zu unterstützen, kannst du mit Toys wie einem Cockring nachhelfen, nötig ist das aber nicht!
Nach dem Sex klingt deine Erektion wieder ab, meist dauert es länger als ohne Spritze. Zwischen 30 und 90 Minuten hält die Wirkung in Abhängigkeit von der Dosis an. Mit ein wenig Übung hilft diese Form der Therapie dabei, ein erfülltes Sexleben trotz erektiler Dysfunktion zu genießen.
Welche Medikamente kommen bei der Spritze in den Penis zum Einsatz?
Die genutzten Medikamente haben das Ziel, die Blutgefäße im Penis zu erweitern und den Blutfluss zu steigern. So ist es möglich eine Erektion auszulösen, ohne dass dabei Nervenblockaden eine Rolle spielen. Am häufigsten wird der Wirkstoff Alprostadil eingesetzt. Er ist dem körpereigenen Gewebehormon Prostaglandin E1 nachempfunden. Durch die Wirkung wird die glatte Muskulatur in deinen Schwellkörpern entspannt, die Blutgefäße erweitern sich. Das Blut fließt in deinen Penis und die Erektion entsteht. Trägst du einen Penisring sorgst du zusätzlich dafür, dass das Blut nicht wieder zurückfließen kann.
Alprostadil wird oft alleine, manchmal aber auch in Kombination mit anderen Medikamenten genutzt. Manche Patienten erhalten Kombinationen aus Wirkstoffen wie Phentolamin und Papaverin. Phentolamin blockiert Nervenimpulse, die eine Gefäßverengung auslösen und so den Einstrom von Blut verhindern. Papaverin sorgt parallel dazu für eine Gefäßerweiterung. Die Doppelbehandlung (in einer Spritze) kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn ein einzelnes Medikament keine optimale Wirkung zeigt.
Welches Medikament genutzt wird, hängt von vielen Faktoren ab:
- Alter des Patienten
- Schweregrad der Erektionsstörung
- Gesundheitszustand und eventuelle Kontraindikationen
Wichtig ist, dass die Medikation genau auf dich und deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. So erzielst du das bestmögliche Ergebnis und hältst die Gefahr von Nebenwirkungen gering.
Für welche Männer ist die Injektionstherapie in den Penis geeignet?
Grundsätzlich sind die Patienten Männer mit einer ausgeprägten erektilen Dysfunktion. Meist erfolgt zunächst ein Behandlungsversuch mit Viagra und ähnlichen Medikamenten. Funktioniert das nicht oder werden die Arzneien nicht vertragen, bietet die intrakavernöse Injektionstherapie eine echte Alternative.
Geeignet ist die Behandlung zum Beispiel für Männer, die unter:
- Diabetes
- neurologischen Erkrankungen
- Gefäßverengungen
leiden und deshalb keine ausreichende Erektion erzielen können. Auch nach operativen Eingriffen an der Prostata kann die Spritze helfen, die sexuelle Funktion wieder herzustellen.
Voraussetzung ist, dass eine ausreichende anatomische Struktur der Schwellkörper vorherrscht. Schwere Gewebeveränderungen, starke Penisverformungen oder Vernarbungen können die Therapie erschweren oder unmöglich machen. Auch bei aktiven Infektionskrankheiten oder Blutgerinnungsstörungen kann der Arzt die Verordnung der Spritze ablehnen.
Und dann kommt es noch auf die Psyche an. Für viele Männer ist der Gedanke beängstigend, vor dem Sex eine Spritze zu verabreichen. Spontaner Sex ist damit quasi unmöglich, denn ohne Spritze läuft es nicht. Mit etwas Routine zeigt sich aber schnell, dass der Vorgang die sexuelle Vorfreude kaum beeinflusst. Geübte Männer injizieren sich ihre Medikamente in wenigen Minuten und sind kurz darauf einsatzbereit.
Mögliche Nebenwirkungen und der Umgang damit
Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der intrakavernösen Injektionstherapie Nebenwirkungen auftreten. Meist sind sie harmloser Natur und gut behandelbar. Wichtig ist, dass dein Arzt sie rechtzeitig erkennt – weil du ihn darüber informierst.
Zu den häufigsten Reaktionen gehören:
- leichte Schmerzen oder ein Brennen an der Einstichstelle
- kleine Blutergüsse bei empfindlicher Haut
- langes Andauern der Erektion nach dem Orgasmus
Die gefährlichste Nebenwirkung ist der Priapismus. Er zeigt sich durch eine Erektion, die länger als vier Stunden anhält und schmerzhaft ist. In diesem Fall brauchst du ärztliche Hilfe, um Schäden an den Schwellkörpern zu verhindern. Mit der richtigen Medikamentendosis ist die Gefahr für solche Nebenwirkungen aber gering.
In einigen Fällen wurde über Verhärtungen oder Narben im Bereich der Schwellkörper gesprochen. Viele Urologen empfehlen daher, die Einstichstelle zu variieren und nicht immer in die gleiche Stelle zu stechen. Wichtig ist, dass du bewusst mit deiner Therapie umgehst. Wenn du dich genau beobachtest und auf Warnzeichen achtest, erkennst du Nebenwirkungen und kannst entsprechend handeln.
Fazit: Die Spritze in den Penis ist eine moderne Hilfe für Männer
Die intrakavernöse Injektionstherapie ist keine kurzfristige Lösung, sondern ein wichtiger medizinischer Ansatz, um Männern mit erektiler Dysfunktion zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Sie ist wertvoll, wenn andere Mittel nicht wirken oder nicht infrage kommen und die Ergebnisse überzeugen. Anfangs wirkt es abschreckend, in der Praxis lässt sich die Autoinjektion gut handhaben, ist sicher und wirkungsvoll. Es geht bei der Behandlung nicht nur um körperliche Funktionen, sondern auch um emotionale Nähe und Partnerschaft. Eine erfüllte Sexualität spielt für viele Männer eine wichtige Rolle.
Die Möglichkeit, wieder gemeinsame intime Momente zu erleben, steigert das Selbstwertgefühl, baut Unsicherheiten ab und bringt die Nähe zwischen zwei Menschen wieder zurück. Wenn du selbst glaubst, dass die Spritze in den Penis Therapie für dich infrage kommt, sprich mit dem Arzt deines Vertrauens.
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