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Als Anhänger der BDSM-Szene hast du sicher schon einmal vom Begriff Subspace gehört. Das ist kein physischer Raum für Subs, sondern ein Bewusstseinszustand, den Subs während aktiver Sessions mit ihrem Dom erreichen können. Für den Sub ist dieser Zustand voller Entspannung und Tiefe, manche Gays beschreiben eine Art Separierung vom eigentlichen „ich“. Wie du den Zustand erreichst und wie sich der Subspace anfühlen kann, wollen wir dir näherbringen.
Voraussetzungen, um den Subspace zu erreichen
Bist du Sportler, hast du eventuell schon mal von einem Läuferhoch gehört oder es selbst erlebt. Es ist der Moment, wenn du plötzlich alle Schmerzen vergisst, dich stark und unbesiegbar fühlst und immer weiter machen möchtest.
So oder so ähnlich fühlt sich der Subspace für den devoten Part einer Session an. Es gibt eine ganz entscheidende Grundvoraussetzung, um den Subspace zu erreichen und das ist Vertrauen.
Wenn du dich einer anderen Person unterwirfst und dich ihr hingibst, musst du ihr zu 100 % vertrauen können. Was auch immer er mit dir tut, du brauchst die Gewissheit, dass du jederzeit „Stop“ sagen kannst. Nur dann kannst du dich so sehr fallen lassen, dass du den Zustand der Trance überhaupt erreichst.
So kommst du in den Subspace
Gleich vorweg: Nicht bei jeder Session kannst und wirst du den Subspace erleben, manchen Gays passiert es nie. Wenn es zu diesem besonderen Zustand kommt, spielen körpereigene Hormone eine wichtige Rolle. Besonders relevant sind Endocannabinoide, die von deinem Körper bzw. deinem Gehirn produziert werden. Du liegst richtig, wenn du bei Cannabinoiden an CBD und THC denkst.
Dein Körper ist in der Lage, ähnliche Botenstoffe selbst zu produzieren. Darüber hinaus benötigst du Dopamin, denn dieser Neurotransmitter wirkt sich auf dein Belohnungszentrum aus. Nur wenn dein Gehirn die richtige Mischung aus Endorphinen, Dopamin und Cannabinoiden produzierst, kommst du in den Subspace.
Tipp: Einige Gays berichten, dass ihnen die Nutzung von Poppers hilft, um in den Zustand absoluter Trance zu gelangen. Wenn du dich bei deinem Dom sicher fühlst, könnte das eine Möglichkeit sein.
Wie führt sich der Subspace an?
Es gibt keine Zustandsbeschreibung, die auf jeden Mann zutrifft. Manche Subs fühlen sich wie in einer Art Rausch, vergleichen das Erlebnis mit einer sehr guten Cannabissorte. Andere wiederum haben das Gefühl, dass sie sich von ihrem Körper lösen und den Moment von außen beobachten. Es gibt eine ganze Menge Beschreibungen, deine eigenen Erfahrungen werden sie aber nicht widerspiegeln. Wie du einen Moment wahrnimmst und empfindest, ist Sache deiner Psyche.
Bist du affin für Meditation oder kennst das Gefühl eines Läuferhochs schon, hast du eine etwaige Vorstellung, was dich erwartet. Wenn du dich noch nie in einem Zustand der Trance befunden hast, wirst du mit keiner Erklärung der Welt etwas anfangen können, da du das Erlebnis einzigartig und besonders wahrnehmen wirst.
Am besten lässt sich der Subspace mit dem Zustand tiefgehender Entspannung beschreiben. Deine alltäglichen Gedanken und Sorgen sind verschwunden, du erlebst nur noch den Moment. Für viele Gays ist es eine tiefgehende spirituelle Erfahrung. Wenn du schon einmal hypnotisiert wurdest, wirst du eventuell einen ähnlichen Moment erleben.
Häufig wird eine Vermischung von Wahrnehmung und Realität beschrieben. Obwohl dein Dom dir Schmerzen zufügt (gewollt), nimmst du diese nicht mehr als solches wahr. Stattdessen fühlt sich jede Berührung wie ein Lustrausch an. Sprich dich vorher mit ihm ab, welche Spiele okay sind und welche nicht. Kommen Sextoys zum Einsatz muss klar sein, wie und wie lange diese benutzt werden dürfen.
Fünf Tipps, um den Subspace zu erreichen
Wenn es dir nicht gelingt, den Subspace zu erreichen, ärgere dich nicht. Es gibt viele Gays, die sich während der Session komplett entspannen und trotzdem keinen gigantischen Rausch erleben. Dafür kann es viele Gründe geben. Deine innere Einstellung spielt eine sehr große Rolle. Wer zum Beispiel nicht an Hypnose, Meditation und deren Wirkung glaubt, wird selbst beim besten Hypnotiseur nicht abtauchen können. Nur wenn du wirklich bereit bist, kann es dir gelingen, dich in den Zustand völliger Entspannung zu bringen.
Wir haben fünf Tipps von erfahrenen Gays, die sich auch für dich lohnen können:
- Meditiere vorher: Befasse dich mit dem Thema Meditation und erlerne Techniken, um in dich selbst einzukehren und Ruhe zu empfinden. Eine Meditation oder Gedankenreise vor der Session kann den Eintritt in den Subspace fördern.
- Fasse Vertrauen: Nur wenn du deinem Dom komplett vertraust und dich bei ihm sicher fühlst, kann dein Unterbewusstsein loslassen und sich vollkommen entspannen. Oft passiert das erst nach vielen Monaten oder gar Jahren des gemeinsamen Spiels, gib dem Ganzen also Zeit.
- Schaffe Ruhe: Die Umgebung in der du dich befindest, muss sich für völliges Loslassen eignen. Wenn du unterbewusst ständig mit der Türklingel oder einer neuen WhatsApp-Nachricht rechnest, kannst du dich nicht freimachen. Schaffe einen Safespace, damit dein Geist in den Subspace eintreten kann.
- Nutze Poppers: Hast du bereits Erfahrungen mit Poppers gemacht, nutze sie zur Vorbereitung. Sie helfen dir dabei, einen lustvollen Rausch auszulösen und dich bei der Session völlig gehen zu lassen.
- Setze Grenzen: Besprich mit deinem Dom im Vorfeld, welche Spielarten erlaubt sind und wo du deine Grenzen hast. So kannst du darauf vertrauen, dass er keine roten Linien überschreitet und dir Lust statt Frust beschert. Ein Safeword ist sinnvoll, um dir Sicherheit zu geben. Selbst im Subspace bist du in der Lage, es jederzeit zu nutzen und eine Situation zu beenden.
Aftercare nach dem Subspace ist wichtig
Wenn du aus dem Subspace wieder auftauchst, fühlst du dich womöglich etwas benebelt oder benommen. Es ist wichtig, dass du dir und deinem Körper jetzt die nötige Ruhe und Aftercare gönnst. Sprich mit deinem Dom über die Situation und teile ihm mit, wie du dich gefühlt hast.
Tipp: Wenn dir der Zustand Angst gemacht hat, nimm das Gefühl wahr und ordne es ein. Schildere Momente, die du als angenehm empfunden hast und solche, die dir im Nachhinein unangenehm waren.
Der Subspace kann eine sehr überwältigende Erfahrung sein und auch hinterher zu Gefühlsausbrüchen, Tränen, Erleichterung oder einem Gefühl der Verletzlichkeit fühlen. Du allein entscheidest, wie du das mental und emotional verarbeiten kannst und möchtest. Einigen Gays ist eine Umarmung und Aftercare durch den Dom in dieser Situation wichtig. Andere benötigen Zeit für sich allein und möchten die Gefühle mit sich selbst ausmachen. Du entscheidest darüber allein, denn nur dann ist der Subspace eine Erfahrung, auf die du dich gern einlässt.
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