Trichomonaden sind einzellige Parasiten, die beim Menschen eine sexuell übertragbare Infektion (STI) namens Trichomoniasis verursachen können. Diese Parasiten kommen sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor und befallen die Schleimhäute in der Harnröhre und Scheide. Können aber auch am Gebärmutterhals, in der Blase oder selten im Enddarm vorkommen.
Noch eine weitere STI? Was sind Trichomanden genau?
Dieser Artikel befasst sich mit den Symptomen, Ursachen, der Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Trichomonaden. Du sollst ihn nicht als professionelle Beratung verstehen. Wir sind keine Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter etc. und können lediglich die Begriffe und den Kontext erklären und auf Hilfsangebote verweisen. Für fachkundige Behandlung usw. wende dich bitte an eine Hilfsangebotsstelle in deiner Nähe.
Ursachen von Trichomonaden
Eine infizierte Person überträgt den Parasiten in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr auf eine andere Person. Es ist auch möglich, sich durch indirekte Übertragung zu infizieren, z.B. durch die gemeinsame Nutzung von unzureichend gereinigten Sexspielzeugen. Auch eine hohe Anzahl von Sexualpartnern und eine frühere sexuell übertragbare Infektion erhöhen das Risiko, sich mit dem Parasiten anzustecken, welche in den betroffenen Schleimhäuten zu Entzündungen führen.
Außerhalb des menschlichen Körpers überleben Trichomonaden nicht lange. Weshalb in der Regel nur über den direkten Schleimhautkontakt beim Sex eine Infizierung möglich ist. Zwar kann eine Übertragung durch die gemeinsame Nutzung von Toilettensitzen, Handtücher oder Kleidung oder beim gemeinsamen Baden stattfinden, dies kommt aber selten vor.
Symptome von Trichomonaden
Die Symptome einer Trichomoniasis können bei manchen Menschen sehr mild oder auch völlig fehlen. Bei anderen können sie jedoch sehr unangenehm und belastend sein. Häufig treten bei Männern nur leichte bis gar keine Symptome auf, weshalb sie oft erst spät erkannt wird und unbemerkt verbreitet wird. Die Symptome können je nach Geschlecht unterschiedlich sein:
Symptome bei Frauen:
- abnormaler vaginaler Ausfluss, der dick, schaumig, gelblich-grün oder grau sein kann
- Juckreiz und Brennen in der Vagina oder am äußeren Genitalbereich
- Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr
- Rötung und Schwellung der Vagina und/oder des äußeren Genitalbereichs
- leichte vaginale Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder zwischen den Perioden
Symptome bei Männern:
- Juckreiz und Brennen in der Harnröhre (dem Röhrenkanal, der Urin aus der Blase transportiert)
- Schmerzen beim Wasserlassen oder Ejakulation
- Entzündung oder Schwellung des Penis oder des äußeren Genitalbereichs
- Ausfluss aus der Harnröhre, der wässrig oder milchig sein kann
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch durch andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) verursacht werden können. Daher ist es wichtig, eine ärztliche Fachperson aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Es ist auch möglich, dass eine Trichomoniasis keine Symptome verursacht, was das Risiko einer Weitergabe der Infektion erhöht, wenn sie nicht behandelt wird.
Lass dich testen!
Es gibt verschiedene Methoden, um auf Trichomonaden zu testen. Einige der gängigsten Tests sind:
- Vaginalabstrich: Dies ist der am häufigsten verwendete Test zur Diagnose von Trichomoniasis bei Frauen. Dabei wird ein Abstrich von der Vaginalwand oder dem Gebärmutterhals entnommen und unter dem Mikroskop auf Anzeichen einer Infektion untersucht.
- Urinprobe: Bei Männern und Frauen kann eine Urinprobe genommen werden, um auf Trichomonaden zu testen. Diese Methode ist besonders nützlich bei Männern, da sie es ermöglicht, eine Infektion zu diagnostizieren, ohne dass ein Abstrich von der Harnröhre entnommen werden muss.
- PCR-Test: Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist ein empfindlicher Test, der die DNA von Trichomonaden in einem Abstrich oder Urin nachweisen kann.
- Schnelltest: Einige Tests sind als Schnelltests erhältlich, bei denen ein Abstrich oder Urin direkt vor Ort getestet werden kann. Diese Tests sind jedoch möglicherweise nicht so zuverlässig wie andere Methoden und werden in der Regel nicht als bevorzugte Methode zur Diagnose von Trichomoniasis empfohlen.
Behandlung von Trichomonaden
Trichomonaden-Infektionen können mit Antibiotika behandelt werden. Der in der Regel empfohlene Wirkstoff ist Metronidazol, ein Antibiotikum, das direkt gegen den Erreger wirkt. Es wird in der Regel als Tablette verabreicht, die der Patient einmal täglich einnimmt, oft über einen Zeitraum von fünf bis sieben Tagen. Alternativ kann auch Tinidazol als Wirkstoff eingesetzt werden.
Bei der Behandlung von Trichomoniasis ist es wichtig, dass sowohl die infizierte Person als auch ihr/e Partner/in behandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Es wird empfohlen, während der Behandlung auf sexuelle Aktivität zu verzichten und bis zu sieben Tage nach Abschluss der Therapie zu warten, bevor man wieder Sex hat.
Es ist auch wichtig, andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) auszuschließen oder zu behandeln, die möglicherweise gleichzeitig mit Trichomoniasis auftreten können.
In seltenen Fällen kann eine Trichomoniasis resistent gegen Metronidazol sein, und andere Antibiotika können erforderlich sein. Es ist wichtig, die Anweisungen des ärztlichen Fachpersonals genau zu befolgen und alle verschriebenen Antibiotika bis zum Ende der Behandlungsdauer einzunehmen, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten.
Die Behandlung dauert bei Männern meist nur 1 Tag, bei Frauen 7 Tage.
Präventivmaßnahmen
Wie bei allen Präventionsmaßnahmen zu STIs/SÜKs hilft es, sich über die Übertragungswege und Ansteckrisiken zu informieren, sexuell übertragbaren Erkrankungen vorzubeugen und zu entscheiden, ob und welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind. Um das Risiko einer Trichomonaden-Infektion zu verringern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Verwendung von Kondomen: Verwende jedes Mal beim Geschlechtsverkehr ein Kondom, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Kondome können jedoch nicht vollständig vor Trichomonaden schützen, da die Infektion auch durch Hautkontakt oder oralen Sex übertragen werden kann.
- Monogamie: Eine monogame Beziehung, in der beide Partner nicht infiziert sind, reduziert das Risiko einer Trichomonaden-Infektion erheblich.
- Vermeidung von Duschen: Vermeide die Verwendung von Vaginalduschen, da diese das natürliche Gleichgewicht der Bakterien in der Vagina stören und das Risiko von Infektionen erhöhen können.
- Regelmäßige STI-Tests: Lasse dich regelmäßig auf sexuell übertragbare Infektionen (STIs) testen, insbesondere wenn du sexuell aktiv bist und häufig Partner wechselst.
- Aufklärung des Partners: Wenn du eine Trichomonaden-Infektion hast, informieren deine Partner, um sich ebenfalls auf STIs testen zu lassen und gegebenenfalls behandelt zu werden.
- Persönliche Hygiene: Eine gute persönliche Hygiene, einschließlich regelmäßigem Waschen der Genitalbereiche, kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionen zu reduzieren.
Vorzubeugen heißt auch, andere zu schützen: Wenn man eine Trichomonaden-Infektion hat, ist es wichtig, auf Sex zu verzichten, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Dasselbe gilt für gemeinsames Baden, den Tausch getragener Wäsche oder benutzter Sexspielzeuge. Wichtig ist außerdem, alle Personen zu informieren, die man angesteckt haben könnte. Feste Sexpartner werden in der Regel gleich mitbehandelt, um eine gegenseitige Ansteckung („Ping-Pong-Effekt“) zu vermeiden. Da es bei Männern zu keinen Symptomen kommen kann, ist es am besten, regelmäßig getestet zu werden, um eine Infektion zu diagnostizieren und zu behandeln, bevor es zu Komplikationen und Weitergabe kommt.
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