Warum kein Sex vor dem Sport?

Warum kein Sex vor dem Sport? Symbolbild: Mann im Wasser. Englisch: Why no sex before sport? Symbolic image: Man in the water.
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Die Frage, warum kein Sex vor dem Sport erlaubt sein sollte, beschäftigt Laien und Wissenschaftler schon seit Jahrtausenden. Immerhin stammt die These, dass Sex die Beine beim Sport schlapp macht, aus der Antike. Wie ist das jetzt aber? Hat Sex irgendwelche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit beim Sport? Gibt es andere Faktoren, die die sportliche Leistung beeinflussen? Lies weiter und du erfährst, ob du vor dem Sport lieber abstinent bleiben solltest, oder ob du durch heißen Sex deine sportliche Leistungsfähigkeit sogar steigern kannst.

Warum kein Sex vor dem Sport? Muhamed Ali versus Joe Namath

Bevor wir zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen kommen, sollen zwei Sportstars zu Wort kommen. Der für viele Fans weltbeste Boxer aller Zeiten, Muhammad Ali, verzichtete vor Kämpfen sechs Wochen lang auf sexuelle Betätigung, weil er der Überzeugung war, dass er nur so alle seine Fähigkeiten im Ring abrufen konnte.

Der US-amerikanische Footballstar Joe Namath dagegen hatte vor seinen Spielen nach eigener Aussage jede Menge Sex, weil er glaubte, in Spielen nur so seine Leistungsfähigkeit zu 100 Prozent abrufen zu können. Auch andere Sportler waren beziehungsweise sind vor Sportereignissen sexuell aktiv und geben an, dadurch entspannter und konzentrierter zu sein.

Die Wissenschaft und der männliche Energielevel

Zumindest der Energielevel des Mannes bleibt nach Meinung vieler Wissenschaftler unverändert, egal ob er vor einem Workout Sex hat oder nicht. Die interessantere Frage betrifft aber den Testosteronspiegel, denn seine Rolle konnte noch nicht vollständig geklärt werden. Es fehlen hier vor allem Erkenntnisse darüber, wie er sich bei sexueller Betätigung und Abstinenz verhält. Steigt er, fällt er oder bleibt er sogar unverändert? Also warum kein Sex vor dem Sport oder lieber doch?

Eine andere spannende Frage konzentriert sich auf die Herzfrequenz. Hat sexuelle Aktivität wenige Stunden vor einem Sportevent vielleicht bestimmte Auswirkungen auf diese? Wenn sie nämlich nach dem Sex längere Zeit braucht, um sich zu stabilisieren, kann dies negative Auswirkungen auf die Fitness haben. Bei einem Fußballer könnte sich das etwa in Form von schneller auftretenden Ermüdungserscheinungen zeigen, was bei einem Spiel über 90 oder gar 120 Minuten fatal sein kann.

Untersuchungen durch Experten: Warum kein Sex vor dem Sport

Inzwischen gibt es Studien zum Zusammenhang von sexueller Betätigung und bestimmten Sportarten. Die von Professor Frank Sommer durchgeführten Untersuchungen konnten die Einflüsse von Sex auf Sportarten wie Boxen, Taekwondo sowie andere Kampfsportarten zeigen. Auch für die Leichtathletik und die unterschiedlichen Schießsportarten (etwa Pistolen- oder Bogenschießen) wurden Erkenntnisse gesammelt.

Ein Ergebnis bestand zum Beispiel darin, dass sich ein Orgasmus wenige Stunden vor einem Wettkampf vor allem bei Boxern, Taekwondo-Kämpfern und auch anderen Kampfsportlern negativ auswirkte, weil ihre Aggressivität und Konzentration nicht zu 100 Prozent abrufen konnten. Bei Sprintern und Kugelstoßern gab es vergleichbare Ergebnisse, weshalb eine 36 Stunden vor dem Wettkampf beginnende sexuelle Abstinenz sinnvoll ist.

Das könnte also eine Antwort auf die Frage “Warum kein Sex vor dem Sport” sein. Aber ist es so einfach? Denn zu einem ganz anderen Ergebnis kamen die Studien von Professor Sommer bei Konzentrationssportarten. Bogen- und Pistolenschützen zeigten nach sexueller Aktivität vor dem Wettkampf bessere Leistungen.

Trainingslagerverbot für Partner/Partnerinnen nicht förderlich

Erinnerst du dich noch an die Fußballweltmeisterschaft 1994? Der damalige Bundestrainer erteilte den Spielerfrauen Trainingslagerverbot, und die Mannschaft schied prompt im Viertelfinale aus. Professor Sommers Studien haben auch hier gezeigt, dass bei einer 48-stündigen Abstinenz vor Spielen maximale Leistungen möglich sind. Das Beispiel der WM zeigt, dass längere Enthaltsamkeit sogar negative Auswirkungen auf die Spielerleistung haben kann.

Das bedeutet aber auch, dass sich bei Spielern, die sich nicht an die 48 Stunden halten, eventuell mit einer eingeschränkten Ausdauerleistung rechnen müssen. Wer seiner Lust auf Sex 36 Stunden vor einem Spiel nachgibt, riskiert ein Nachlassen seiner Sprintfähigkeiten. Hat ein Spieler noch vier Stunden vor Anpfiff Sex, kann sich seine Zweikampfstärke verringern.

Erhöhen bestimmte Sportarten die Lust auf Sex?

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine erhöhte Ausschüttung von Testosteron die Libido anregt und Lust auf Sex macht. Deshalb können also alle Sportarten, die zu einer erhöhten Testosteron-Ausschüttung führen, die Lust am Sex steigern. Dazu gehören hauptsächlich Sportarten mit kurzen und intensiven Work-outs, also etwa ein kurzes, mit Eigengewicht betriebenes Krafttraining, knackiges Sprinttraining von maximal 40 Minuten sowie Intervalleinheiten beim Laufen, die den Testosteronspiegel erhöhen.

Auch Yoga und Pilates steigern die Lust

Bei Sportarten, die Entspannung zum Ziel haben, kann es ebenfalls zu größerer Lust auf Sex kommen. Verantwortlich sind die sogenannten „Kuschelhormone“ Serotonin und Oxytocin.  Zudem haben diese Sportarten Einfluss auf den Beckenboden, steigern die Durchblutung und sorgen für ein gutes Körpergefühl. All das regt die Libido an.

Zu viel und zu wenig Sport: Beides kann schlecht sein

Vor allem bei gut trainierten Ausdauersportlern, etwa Marathonläufern, Triathleten oder Radrennfahrern, haben Studien gezeigt, dass ihre kopfgesteuerte Hormonproduktion aufgrund teils extremer Belastungen Schäden davontragen kann. Die Folge ist ein zu niedriger Testosteronwert, der zu reduzierter Libido führen kann. Wer nicht nur beim Sport, sondern auch im Hinblick auf Sex volle Leistung bringen möchte, sollte auf sehr lange, über Wochen oder Monate praktizierte Extremeinheiten lieber verzichten.

Prinzipiell gilt, dass regelmäßige sportliche Betätigung, die Rede ist von drei bis vier Workouts pro Woche, das Risiko für Erektionsstörungen reduzieren kann. Dabei spielt die gewählte Sportart keine große Rolle. Allerdings ist erwiesen, dass etwa beim Fahrradfahren perinealer Druck auf das beste Stück ausgeübt wird. Dadurch können Nerven und Blutgefäße abgeklemmt werden, wodurch sich die Durchblutung und Empfindungsfähigkeit verschlechtern. Eine Folge können Erektionsstörungen sein.

Sex als Ursache für bessere Leistung im Sport?

Tatsächlich können kurzzeitige, sehr intensive sexuelle Aktivitäten einen Anstieg des Testosteronwertes bewirken. Dies wiederum verbessert den anabolen Aufbauprozess. Außerdem kann eine verbesserte Regenerationsfähigkeit nach großen physischen Belastungen die Folge sein. Zwar sind zu diesem Thema noch keine konkreten Ergebnisse verfügbar, es zeigen sich aber Tendenzen in dieser Richtung.

Nicht nur Sex beeinflusst die sportliche Leistung

Internationale Studien haben übrigens gezeigt, dass es Faktoren gibt, die sehr viel stärkeren Einfluss auf die sportliche Leistung haben als Sex. Zu den wichtigsten Faktoren gehört die Schlafqualität. Wer lange aufbleibt und schlecht oder zu kurz schläft, ist am nächsten Tag ausgepowert und kann dann beim Sport seine maximale Leistung nicht abrufen.

Auch die Ernährung spielt hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Um beim Sport Höchstleistungen vollbringen zu können, muss man seinem Organismus alle Stoffe zuführen, die er dafür benötigt. Das funktioniert nur mithilfe einer ausgewogenen Ernährung und, falls notwendig, durch die Nutzung bestimmter Nahrungsergänzungsmittel.

Was sich nicht nur auf die sportliche Leistung, sondern auch auf den Sex negativ auswirken kann, ist übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und der Konsum von Drogen. Alle drei sorgen meistens dafür, dass man seine Maximalleistung nicht erbringen kann.

Warum kein Sex vor dem Sport – warum dann kostenlose Kondome und Tinder Gold bei Olympia

Es hat sich scheinbar herumgesprochen, dass die Lust am Sex und ihr Ausleben wahrscheinlich keinen großen Einfluss auf die Leistung beim Sport haben. Und wie sonst ist zu erklären, dass die Organisatoren der Olympischen Winterspiele 2018 schätzungsweise 110.000 Gratis-Kondome zur Verfügung gestellt haben und alle Bewohner des Olympischen Dorfes Tinder Gold geschenkt bekamen. Vermutlich ist es mit Sex und Sport genauso wie mit vielen anderen Dingen: Sex mit einem Partner/einer Partnerin oder mit Sextoys hat wohl keine signifikant negativen Auswirkungen auf die sportliche Leistung, wenn man es nicht übertreibt. Letztlich darf und muss aber jeder für sich herausfinden, was bei ihm am besten funktioniert. Um hier den idealen Weg zu finden, heißt es ordentlich experimentieren und schon das macht ja großen Spaß.

Damit wäre die Frage “Warum kein Sex vor dem Sport” also soweit geklärt. Vor allem wenn man kein Leistungssportler ist, braucht man nicht auf die schönste Nebensache der Welt zu verzichten.

 

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