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Viele Männer masturbieren regelmäßig. Aber wie oft wichsen Schwule, öfter, seltener oder gleich oft? Glaubt man den verschiedenen internationalen Studien aus den Jahren 2012 bis 2018, scheint es so zu sein, dass die Wichs-Gewohnheiten schwuler Männer, zumindest mit Blick auf die Häufigkeit, tatsächlich von den Gewohnheiten heterosexueller Männer unterscheiden. Was wir für dich zu dem Thema herausgefunden haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Erste Studie überhaupt zur Selbstbefriedigung von Kinsey
Es war der Zoologe Alfred C. Kinsey, der dank seiner eigenen Hochzeitsnacht erkannte, dass er sämtliche Infos zum Paarungsverhalten der Gallwespen hatte, aber ohne jede Ahnung war, was beim Homo sapiens unterhalb der Gürtellinie geschieht. Diese Erkenntnis trieb ihn dazu, die menschliche Sexualität genauestens zu erforschen. Im Rahmen einer Studie in den 1940er-Jahren standen ihm 10 000 Amerikanerinnen und Amerikaner zum Thema Sexualität Rede und Antwort. Seine Ergebnisse veröffentlichte er 1948 unter dem Titel: „Sexual Behaviour in the Human Male“. Sein Werk schockierte die Welt, bevor es sie dann veränderte. Das Time Magazine nannte die Studie damals eine „soziale Atombombe“.
Die auch Kinsey Reports genannten Studien sind bis heute das aufwendigste Projekt in der Geschichte der Sexualwissenschaft. Im Rahmen seiner Studie konnte Kinsey statistisch belegen, wie viele Männer masturbieren (92 %) und wie viele Männer sexuelle Erlebnisse mit anderen Männern hatten (37 % der Männer gaben an, homosexuelle Erfahrungen zu haben). Eine soziale Atombombe waren die Ergebnisse von Kinsey vor allem deshalb, weil zu dieser Zeit Homosexualität vielerorts unter Strafe stand und Selbstbefriedigung als Todsünde galt.
Wichsen schwule Amerikaner oft?
Dieser Frage ging eine repräsentative Umfrage in den USA bereits im Jahre 2012 nach. In der „National Survey of Sexual Health and Behavior“ gaben immerhin 96 % der befragten homosexuellen Männer an, schon mal masturbiert zu haben. 80 % der Teilnehmer gaben zudem an, dass sie sich in den vergangenen 30 Tagen selbst befriedigt hätten. Solche Ergebnisse weisen darauf hin, dass unter schwulen Männern das Thema Masturbation weit verbreitet ist und Selbstbefriedigung betrieben wird.
Zahlen zur Masturbationshäufigkeit
Aus Belgien stammt eine Untersuchung mit der Bezeichnung The GAy MEn Sex StudieS. Diese Studie untersuchte 1.752 belgische Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Als Ergebnis konnte festgehalten werden, dass 42,5 % der befragten Männer 1–3 Mal pro Woche masturbierten. 37,7 % gaben an, dass sie sich täglich selbst befriedigten und 10,3 % masturbierten mehrmals täglich. Auffällig war, dass besonders jüngere Männer unter 26 Jahren angaben, nahezu täglich zu masturbieren. Wenn du also jung bist und oft Hand an dich selbst legst, ist das vollkommen in Ordnung.
Scheinbar wichsen Schwule öfter als Heteros
Eine spannende Frage ist ja immer, ob Schwule etwas anders machen als heterosexuelle Männer. Deshalb ist ein auf Männer-Sextoys spezialisiertes Unternehmen aus Japan im Jahr 2018 der Frage nachgegangen, wie oft schwule Männer masturbieren und hat eine internationale Studie durchgeführt (Tenga Global Self-Pleasure Report).
Diese internationale Umfrage hatte mehr als 13.000 Teilnehmer aus 18 Ländern und ergab unter anderem, dass 95 % der schwulen und bisexuellen Männer masturbieren. Das taten nach eigenen Angaben lediglich 83 % der befragten heterosexuellen Männer. Außerdem zeigte sich in den Befragungen, dass schwule und bisexuelle Männer durchschnittlich 23 % häufiger pro Woche masturbieren als heterosexuelle Männer. Diese Zahlen weisen auf eine deutlich höhere Offenheit und Häufigkeit der LGBTQIA+-Community beim Thema Masturbation hin.
Studie zu HIV-positiven MSM in Belgien
In einer ebenfalls in Belgien durchgeführten Studie mit 72 HIV-positiven MSM berichteten
42 % der Befragten von täglicher Masturbation und 88 % der Teilnehmer masturbierten mindestens einmal pro Woche. Diese Häufigkeit der Selbstbefriedigung bei den Teilnehmern könnte, so wird vermutet, mit den spezifischen Lebensumständen und Gesundheitsaspekten dieser Gruppe im Zusammenhang stehen.
Warum wichsen Schwule häufiger?
Es gibt verschiedene mögliche Erklärungen für die höhere Wichs-Frequenz bei homosexuellen Männern. Als ein Faktor, der auf diese Tatsache Einfluss hat, kommt vor allem eine offenere Sexualkultur infrage. In der LGBTQIA+-Community ist das Thema Selbstbefriedigung vermutlich sehr viel weniger stigmatisiert und wird als normaler Bestandteil der Sexualität angesehen.
Ein weiterer Faktor könnte der heute sehr einfache Zugang zu sexuellen Inhalten sein. Heute kann man relativ einfach auf pornografische Inhalte jeder Art zugreifen, die speziell auf schwule Männer zugeschnitten sind. Dies könnte die Häufigkeit der Selbstbefriedigung unter schwulen Männern beeinflussen.
Neben den schon genannten gibt es noch soziale und psychologische Faktoren. Vielleicht wichsen Schwule, um Stress abzubauen. Eventuell spielen auch die sogenannte Selbstexploration sowie der Umgang mit gesellschaftlichen Normen eine Rolle.
Wie oft wichsen Schwule – ist onanieren überhaupt gesund?
Bis heute sind viele Männer beim Thema Selbstbefriedigung unsicher. Dabei beschäftigen sie Fragen wie: „Wie oft masturbieren Männer im Schnitt?“, und „Wie häufig darf ich mich selbst befriedigen?“ Die gute Nachricht ist, dass solche Unsicherheiten gar nicht nötig sind, denn sie stammen aus Zeiten, in denen Selbstbefriedigung als Sünde galt und Wichsen als krankmachend (Wichsen führte angeblich zu Erblindung und Knochenschwund) verpönt war.
Inzwischen ist nachgewiesen, dass Onanieren in keiner Weise schädlich für deine Gesundheit ist. Im Gegenteil: Wenn du dir selbst sexuelle Lust verschaffst, setzt du neue Energien frei und erlebst auch den Sex mit deinem Partner als sehr viel erfüllender. Es gibt also keine Beschränkung, wie oft du wichsen darfst. Du kannst dich so oft selbst befriedigen, wie du willst. Es gibt Männer, die masturbieren bis zu zehnmal am Tag, andere wichsen gar nicht. Dein Bedürfnis, dich selbst zu befriedigen, kann stark variieren und hängt von Faktoren wie deinem Alter, deiner Stimmung, vorhandenen Erkrankungen und natürlich deiner individuellen Lebenssituation ab.
Wie oft wichsen Schwule im Alter?
Masturbation im Alter ist ein ebenso spannendes wie tabuisiertes Thema unter Homosexuellen. Zwar verändert sich dein Körper mit fortschreitendem Alter, das heißt aber noch lange nicht, dass du als älterer Mann keine sexuelle Lust mehr verspüren kannst oder darfst. Erfahrungsberichte und Gespräche mit reiferen Männern machen deutlich, dass auch Männer jenseits der 70 oder 80 ihre Sexualität noch spüren und sie auch ausleben möchten.
Zu diesem Thema gibt es verschiedene Beiträge, die unterschiedliche Aspekte der Sexualität im Alter beleuchten, etwa für die Erregung notwendige Hilfsmittel, und zeigen, dass Sexualität auch im Alter eine wichtige Rolle spielt. Eine amerikanische Studie konnte nachweisen, dass sich immerhin noch die Hälfte der Männer im letzten Lebensdrittel selbst befriedigt. Bei Männern in einer Ehe oder Lebenspartnerschaft waren es sogar 52 %. Du siehst also, dass man die Frage „Wichsen Schwule im Alter?“ absolut mit Ja beantworten kann. Grundsätzlich gilt, dass jeder wichsen darf, so oft und bis in welches Alter er möchte. Deshalb gibt es keine Altersbeschränkung für die Selbstbefriedigung. Selbstbefriedigung ist immer verbunden mit selbstbewusstem, liebevollem Umgang mit dem eigenen Körper. Gerade das hilft älteren Menschen dabei, sich ihre Autonomie zu bewahren und das Leben zu führen, das sie sich im Alter wünschen.
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