Analhygiene: Gespült oder nicht gespült, das ist weniger eine Frage der persönlichen Vorliebe – es geht vor allem um die Gesundheit.
Wir haben hier die besten Tipps zum Spülen zusammengefasst, weil wir davon überzeugt sind, dass ein sauberer Darm nicht nur eine Frage der Hygiene ist, sondern vor allem, weil eine Spülung hilft, deine Gesundheit zu bewahren. Gutes Spülen sorgt nämlich dafür, dass schwerverdauliche oder gar unverdaute Darminhalte, z.B. Mohn und Nüsse (die scharfkantiger sind, als man annehmen möchte), entfernt werden, die andernfalls die Darmwand verletzen könnten.
Außerdem: Wenn man weiß, wie’s geht, ist die Angelegenheit schnell erledigt.
Analhygiene: Spülen leicht gemacht – Was ist eigentlich Kot?
Kot besteht aus den unverdaulichen Anteilen der Nahrung, den Ballaststoffen sowie unverdauten Resten wie Fett, Stärke, Bindegewebs- und Muskelfasern und jener Menge Wasser, die nicht in den oberen Dickdarmabschnitten resorbiert wurde.
An körpereigenen Substanzen sind abgestoßene Darmzellen, Rückstände von Verdauungsenzymen und Schleim enthalten. Die Gallenfarbstoffe Bilirubin und Biliverdin werden im Dickdarm von Bakterien zu Stercobilin, Bilifuscin und Mesobilifuscin abgebaut und ergeben die charakteristische gelblich-braune bis dunkelbraune Farbe. Geringe Mengen der Gallensäuren selbst sowie des zum Schutz der Darmschleimhaut von der Galle ausgeschiedenen Lezithins und anderer Phospholipide werden zusammen mit dem Kot ausgeschieden.
Der unangenehme Geruch des Kots von Allesfressern rührt von Indol und Skatol sowie von Alkanthiolen her. Diese entstehen bei der Verdauung von Proteinen. Auch Schwefelwasserstoff trägt zum Geruch bei, er wird beim Abbau der schwefelhaltigen Aminosäuren von Proteinen durch Fäulnisbakterien gebildet.
Mit etwa 30 % des Trockengewichts ist die Darmflora ein wesentlicher Bestandteil der Fäkalien. Als Normalflora besteht sie aus den im Dickdarm vorkommenden Mikroorganismen.
Funktion des Darms
Bevor wir auf Spültechniken und -prinzipien der Analhygiene eingehen, noch schnell ein Ausflug in die Physiologie, also die Funktionsweise deiner Verdauung, denn sie zu verstehen, ist wichtig, bevor man sich ans Spülen macht.
Der Darm schleust die Nahrung durch Zusammenziehen und Entspannen von ringförmigen Muskeln – und zwar vom Darmeingang bis zu seinem Ausgang. Diese Muskelringe ziehen sich vom Anfang bis zum Ende des Darms nacheinander zusammen. Ein bisschen so, als würde man einen Gartenschlauch leeren: Man drückt vom Anfang des Schlauchs und dann alle halbe Meter, bis das ganze Wasser herausgeflossen ist. In der Medizin heißt das »propulsiv« (ringförmig einschnürende Kontraktionen der glatten Muskulatur, die sich in eine Richtung fortsetzen und auf diese Weise dem Transport des Inhalts dienen, also dem Schweinebraten, den du davor gegessen hast). Diese Darmbewegungen beruhen auf dem Eigenrhythmus der Muskulatur und auf den lokalen Reflexen im Darm. Dein Darm bewegt sich also nur dann, wenn er einen Grund dafür hat: Darminhalt. Wenn es nichts zu befördern gibt, erholt er sich von den Mühen nach den Mahlzeiten.
Diese Reflexe werden aber nicht nur durch den Inhalt ausgelöst, sondern auch einfach durch Nahrungsaufnahme über den Mund. Sobald du dir einen Schokoriegel zwischen die Kiemen steckst, kommt es über einen Reflexbogen zu einer Hormonausschüttung, und bei Magen und Darm klingelt der Wecker.
Dies ist der Grund, warum manche Bottoms am Tag vor dem Sex fasten. Wir sagen: nicht nötig. Man sollte vielleicht nicht unbedingt ein von Hand erlegtes Spanferkel komplett mit Fell und Knochen roh verschlingen, damit wäre die Verdauung in der Tat eine Weile beschäftigt. Aber leicht Verdauliches ist in wenigen Stunden durch. Wichtig ist, eben zwei Stunden vor der Spülerei die Zähnchen schön aufeinandergebissen zu lassen.
Übrigens fördert auch Koffein die Peristaltik (Darmbewegung) erheblich. Am Abend noch schnell ’ne Cola zu zischen, damit man in der Nacht länger durchhält, regt die Verdauung an, und die Konsequenzen kannst du dir ausmalen. Aber den Effekt von Koffein kannst du dir also im Vorfeld vorm Ficken zunutze machen, nämlich um Stuhlgang zu provozieren – denn nichts bereitet besser auf das Spiel mit dem Enddarm vor als eine natürliche Entleerung desselben.
Aus dem eben Gelernten wird schnell klar, dass einem die Peristaltik auch beim Spülen einen gehörigen Streich spielen kann. Wer sich den Darm bis zum Anschlag füllt, wird Stunden damit beschäftigt sein, ihn wieder leer zu kriegen.
Stellungen für Analhygiene
Bevor wir auf die Reinigungsnotwendigkeiten dieser drei Bedürfnisse genauer eingehen, ein Wort zu den Stellungen, das für alle Spülungen gilt: Als hygienebetonte Schwulette liegt es nahe, den Spülvorgang unter laufender Dusche vorzunehmen. Duschkopf abgeschraubt, Spülstab angeschraubt, auf die Rosette gesetzt, und los geht’s.
Das klingt nicht nur nach einer sauberen Lösung, es schont auch die Geruchsknospen vor allzu starker Belästigung. Aber! Rufen wir uns noch einmal die Anatomie in Erinnerung. Das Sigmoid fällt hinter der Ampulle erst mal ab, bevor es in den Dickdarm übergeht. In der siphonartigen Aussackung bleibt das Wasser stehen, bis es mit der nächsten peristaltischen Bewegung ausgetrieben wird. Aber wann kommt die?
Da du dich brav an unseren Rat gehalten hast, den Tag über nichts Schweres zu essen, und auch schon zwei Stunden vor dem Spülen die Finger von jeglicher Nascherei gelassen hast, wird die Peristaltik auf sich warten lassen – und dich mit etwas Pech erst überkommen, wenn du deinen Hintern erwartungsvoll beim Date in die Höhe streckst.
Besser ist es daher, sich den Einlauf nicht im Stehen, sondern im Liegen zu geben, und zwar in der linken Seitenlage. Zumindest für die meisten von uns. Bei ein paar wenigen liegt der Enddarm vielleicht genau so, dass die linke Seitenlage nicht funktioniert. Das wirst du nach ein paar Versuchen herausfinden.
Wassermenge
Reiseanalduschen fassen Füllmengen von 100 ml bis vielleicht 300 ml. Damit kommst du nicht besonders tief. Um den unteren Bereich deines Enddarms ordentlich zu reinigen, brauchst du vermutlich zwei Spülgänge (einen fürs Grobe und einen zum Nachspülen) mit je maximal einem halben Liter Flüssigkeit – und das ist schon großzügig.
Spülflüssigkeit
Apropos Flüssigkeit. In der Szene werden gerne allerlei Zusätze für Einläufe in der Analhygiene hochgehalten. Von diversen Drogen mal abgesehen, auch gerne Kaffee, alkoholhaltiges oder Aspirin. Überlass das den Erfahrenen. Für den Einlauf sollte die Flüssigkeit immer körperwarm sein. Körperwarm heißt, dass du keinen Temperaturunterschied spürst, wenn du die Finger reinsteckst. Zu kaltes oder zu heißes Spülwasser reizt den Darm, führt eventuell sogar zu Unterkühlungen oder Verbrennungen und macht die sensible Schleimhaut empfänglicher für Verletzungen und das Eindringen von Erregern. Und weil wir gerade von Erregern spreche: Füge bloß nichts Keimtötendes hinzu (Sagrotan, Antibiotika, Domestos).
Die Spülung
- verwende maximal einen halben Liter körperwarmes Wasser
- achte darauf, dass der Einfüllstutzen keine scharfen Kanten hat!
- führe den Einfüllstutzen vorsichtig ein, um Verletzungen zu vermeiden
- auch hier kann eine kleine Menge Gleitmittel Wunder bewirken
- lass das Wasser 10 Minuten wirken
- entleere dich
- wiederhole den Vorgang
- warte eine halbe Stunde, bevor du mit dir spielst, um zu prüfen, ob »etwas« nachrutscht. Fertig!
Zusätze für die Analhygiene
Um eine Reizung des Darms zu vermeiden, kann man dem Spülwasser einen Teelöffel Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) zusetzen. Alles andere ist grober Unfug.
Wer in ferne Länder reist und auf seine Lieblingspraktik nicht verzichten will, sollte sich einen entsprechenden Satz Adapter für die verschiedenen Anschlüsse zulegen.
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