Jeder hat es sicherlich schon einmal gehört: “Oh, das ist bedenklich. Das würde ich als ‘Red Flag’ sehen.” Red Flags (rote Flaggen), also Warnsignale sind eine metaphorische Bezeichnung für bestimmte Verhaltensweisen, Aussagen und Einstellungen, auf die du bei potenziellem Lovern achten sollte. Es dient dem Schutz vor Manipulation, toxischen Beziehungen, ernsthaften Verletzungen und mehr. Manchmal wird im BDSM, bei dominanten Typen auch von “Dummdom” gesprochen.
In unserer Gemeinschaft gibt es eine faszinierende Vielfalt an wunderbaren Menschen. Wir sind ein buntes Sammelsurium an individuellen Unterschieden, was diese Welt so reizvoll macht. Leider gibt es auch schwarze Schafe unter uns. Jeder gerät irgendwann einmal an solchen Banausen. Es sind Menschen, von denen man sich fernhalten sollte, da sie ein ungesundes Verständnis von BDSM haben oder einfach nicht zu einem passen. Um diese roten Flaggen möglichst frühzeitig zu erkennen, möchten wir heute ein paar dieser Warnsignale BDSM oder Verhaltensweisen vorstellen, auf die du insbesondere in der Dating-Phase oder am Anfang einer Beziehung stoßen könntest.
Neue Zeiten, neue Sitten?
Viele Verhaltensweisen, die heutzutage als problematisch angesehen werden, waren früher akzeptiert oder weniger verurteilt. Das Verständnis für alle Seiten, ob Dom, Top, Switch, Bottom, Sub oder Serf, ist heute viel umfassender geworden. Daher mögen einige unserer Ratschläge für manche etwas übervorsichtig klingen. Vielleicht bieten wir jedoch auch neue Denkanstöße. Und selbst wenn nicht, schadet es nicht, sich diese noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
1. Schon in seiner Vorstellung, ohne Deine Zustimmung
In der heutigen digitalen Welt werden wir oft auf Basis von Oberflächlichkeiten und Titeln beurteilt, die wir uns selbst gegeben haben. Wir geben unsere Vorlieben und Rollen in Formulare ein und egal wie gut unser Profiltext auch sein mag, manche Menschen überlesen ihn einfach. Es kommt häufig vor, dass uns eine Rolle oder Eigenschaft zugeschrieben wird, die wir ablehnen oder die nicht unserer Vorstellung von uns selbst entspricht. Selbst wenn wir uns in dieser Rolle wohlfühlen, haben wir nicht zugestimmt, dass andere uns so behandeln dürfen. Uns werden Szenarien aufgezwungen, die nicht unseren eigenen Vorstellungen entsprechen.
Ob wir nun angeschrieben werden mit “Na geiler Kerl, ich will dir dienen und dir zu Füßen liegen. Ich kann es kaum erwarten, in deinem Käfig zu wohnen und jeden Tag deinen geilen Körper zu verwöhnen” oder ob uns eine Nachricht erreicht, mit “Ich will, dass du nackend, kniend und mit verbundenen Augen in einem Zimmer auf mich wartest. Ich werde dich an deine Grenzen bringen und dich in Welten führen, die du dir nicht vorstellen kannst.“
Wer ein Gespräch so beginnt, hat zuvor nicht unsere Zustimmung eingeholt. Sie haben uns in ihrem Kopf bereits in eine bestimmte Rolle gesteckt und ohne uns zu kennen festgelegt, was wir für sie sein sollen. Diese Männer haben auch das Potenzial, von uns etwas zu verlangen oder etwas mit uns zu machen und dann zu sagen: “Wie, ich dachte, darauf stehst du?“
2. No-Go: Ablehnung des Safewords
“Ich spiele ohne Safeword. Ich kenne meinen Lover und kann anhand seiner Augen erkennen, wenn es zu viel für ihn wird.“
Dein Safeword ist ein entscheidender Sicherheitsmechanismus. Es dient als klares Signal für einen Stopp, wenn es nicht weitergehen soll. Jemand, der dies nicht anerkennt, hat ausschließlich seine eigenen Bedürfnisse im Blick. Ein Mann, der glaubt, immer zu wissen, was in dir vorgeht, ist arrogant. Gerade wenn ihr euch noch nicht gut kennt oder gerade erst mit dem Spielen beginnt, kann dein Gegenüber unmöglich wissen, was in dir vorgeht. Ihr könntet beispielsweise den Ampelcode oder ein anderes Stopp-Signal verwenden, anstatt ein eigenes Safeword festzulegen. Ein Safeword ist für jeden wichtig und anwendbar, der am Spiel beteiligt ist, unabhängig von seiner Rolle. Jemand, der die Bedeutung eines Safewords herunterspielt und dies als Einschränkung empfindet, überschätzt sich selbst. Solche Personen sind auf sich selbst fokussiert und werden sich nicht auf dich einlassen. Sie neigen häufig dazu, Gaslighting anzuwenden, eine Form psychologischer Gewalt. Bei einem Safeword könnte dies so aussehen: “Wenn du ein Safeword hast, unterstellst du mir, dass ich dir schaden will! Du willst mir nicht vertrauen!“
3. Missachtet deine persönlichen Grenzen
Das Erleben von Grenzerfahrungen kann faszinierend und intensiv sein. Sie sind ein integraler Bestandteil von BDSM: das Überwinden von Ängsten und das Eintauchen in neue Erfahrungen. Allerdings sollte man langsam an solche Erfahrungen herangeführt werden. Vertrauen und Sicherheit in deinen Partner sind entscheidend, und es ist wichtig, dass die Schritte sorgfältig erfolgen. Ein Kerl, der deine Grenzen nicht respektiert oder unachtsam darüber hinweggeht, zeigt mangelnden Respekt für deine persönliche Einschätzung. Wenn du klar kommuniziert hast, wo deine Grenzen liegen, stellt alles, was darüber hinausgeht, eine Verletzung deiner Komfortzone dar. Es gab eine Zeit, in der man sagte: “Der Sub muss gebrochen werden.” Hierbei ging es darum zu glauben, dass wahre Unterwerfung nur erreicht werden kann, indem der eigene Wille überwunden und unterdrückt wird. Heutzutage herrscht jedoch ein klarer Konsens: Echte Hingabe kann nur durch freiwillige Unterwerfung in einer machtmäßigen Gefällesituation erreicht werden.
4. Spielt unter dem Einfluss von Substanzen
“Don’t drink and kink“: Dieser Grundsatz ist mittlerweile fest in der BDSM-Szene verankert, da das Spielen unter dem Einfluss von bewusstseinsverändernden Substanzen schnell schiefgehen kann. Es gibt eine klare Warnung für Menschen, die im berauschten Zustand leichtfertig spielen oder sexuelle Handlungen vollziehen möchten. Genussmittel können die Zunge lockern, die Stimmung verändern und sind oft in sozialen Situationen weit verbreitet. Aber unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen trifft man nicht die gleichen bewussten Entscheidungen wie im nüchternen Zustand. In einem Zustand, in dem man nicht mehr sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann, sollte man auch keine riskanten Praktiken ausüben. Eine klare Kommunikation und Kontrolle über den eigenen Körper und die Wahrnehmung sollten immer gegeben sein, unabhängig von der Position im Spiel. Natürlich gilt diese Warnung nicht pauschal für jeden und zu jeder Zeit. In langjährigen, etablierten oder abgesprochenen Beziehungen kann bewusster Konsum stattfinden. Doch am Anfang, wenn man sich gerade erst kennenlernt, sollte man vorsichtig sein. Wenn dein Date also leichtfertig versucht, mit dir zu spielen, nachdem es einige Gläser Alkohol getrunken hat, Finger weg!
Übrigens gilt diese Warnung nicht nur für den Konsum von Substanzen, sondern auch für starke Stimmungen und Gefühle wie Stolz, Aufmerksamkeit und die Umgebung. Auf einer Party kann man auch ohne Alkohol oder Drogen schnell von der Umgebung, den Blicken anderer und der Aufmerksamkeit berauscht sein. Man pusht sich stärker, geht weiter und zeigt sich offener. Auch in solchen Momenten ist es wichtig, sich an die eigenen Grenzen, die Grenzen des Lovers und an Absprachen und Wünsche zu erinnern. Versucht dein Date, solch eine Stimmungssituation auszunutzen? Das ist definitiv ein Warnsignale (Red Flag)!
5. Annahme ohne explizite Absprache
“Natürlich magst du das, das weiß ich doch.“
Im Gegensatz zu Punkt Eins bezieht sich dieser Fall darauf, dass du bereits direkten Kontakt zu einem Mann hast, also ihr euch im echten Leben begegnet seid. Der Typ handelt oder konfrontiert dich mit etwas, ohne vorherige Absprache oder Zustimmung, und geht davon aus, dass es dir gefällt. Besonders im Bereich ähnlicher Vorlieben wird diese Grenze oft überschritten. Doch nur weil jemand auf Würgen steht, bedeutet das nicht automatisch, dass er auf Knebel steht. Nur weil jemand Erniedrigung mag, heißt das nicht zwangsläufig, dass er Dirty Talk bevorzugt.
Jemand, der ohne vorherige Absprache handelt und dir dann auch noch vorschreibt, wie du dich dabei fühlen sollst, überschreitet deine Grenzen. Und wenn nötig, unterbreche die Situation lieber, anstatt es zu ertragen.
6. Fehlende Grenzen, fehlende Tabus
“Ich habe keine Grenzen. Du kannst mit mir tun, was du willst!“
Anfangs mag es sich wie absolute Freiheit anhören. Eine perfekte Gelegenheit, all deine Gelüste endlich auszuleben. Doch ein Typ, der keine eigenen Grenzen setzen kann, hat sich nicht ausreichend damit auseinandergesetzt, was er wirklich möchte oder eben nicht möchte. Sei vorsichtig bei diesem Warnsignale BDSM (Red Flag), denn das Potenzial für “zu viel” oder “zu wenig” ist sehr hoch.
7. Manipulation von Emotionen
Emotionale Ausbeutung beinhaltet sowohl bewusste Manipulation als auch die Schaffung von Abhängigkeit, sei es in bestimmten Situationen oder dauerhaft. Dies kann beinhalten, dass ständig das Aussehen, die Leistung oder der Charakter kritisiert werden. Das Unterdrücken der eigenen Meinung, dass Infragestellen der Wahrnehmung und Erinnerung oder sogar die Destabilisierung des eigenen Selbst: Es gibt viele Arten der emotionalen Ausbeutung. Häufig wird das eigene Gewissen oder die Moral gegen einen selbst verwendet.
Einige dieser Dinge können unbewusst geschehen, aber sie sind äußerst schädlich, wenn sie bewusst eingesetzt werden. Natürlich kann es für einige Subs das Höchste sein, seinem Meister oder Herren rund um die Uhr zu dienen, alle Entscheidungen abzugeben und fremdbestimmt zu werden. Allerdings geschieht dies nur mit beidseitigem Einverständnis und im besten Interesse des Gegenübers. Bei emotionaler Manipulation stellt man oft sich selbst infrage: “Kann ich das? Würde mir erlaubt werden? Bin ich gut genug dafür? Ich werde es lieber lassen, da ich dafür bei der letzten Gelegenheit so stark kritisiert wurde.” Man reduziert sich selbst, entwickelt Ängste, Schamgefühle und Zweifel. Manchmal verliert man durch solches Verhalten sogar Teile der eigenen Persönlichkeit.
Die Schwierigkeit besteht darin, ein solches Verhalten zu erkennen. Oft wird man erst durch Dritte oder Außenstehende darauf aufmerksam gemacht. Denn Menschen, die solche manipulativen Taktiken anwenden, sind oft Meister der Manipulation und der Gesprächsführung.
8. Unfähigkeit, Fehler zuzugeben
BDSM beruht auf Vertrauen, da viele Spielarten von außen betrachtet als Körperverletzung, Freiheitsberaubung oder Duldung angesehen werden können. Es ist wichtig, dies immer im Hinterkopf zu behalten, wenn man sich darauf einlässt. Dieses Problem kann in allen Beziehungen auftreten. Im BDSM wird es jedoch besonders problematisch, wenn jemand nicht in der Lage ist, Fehler zuzugeben und sich zu entschuldigen, obwohl er weiß, dass etwas Falsches passiert ist und es bedauert. Manchmal macht man einfach Fehler, greift zu fest zu, geht von falschen Annahmen aus, liest Zeichen falsch, kommuniziert schlecht oder lässt sich zu sehr mitreißen. Missverständnisse, Meinungsverschiedenheiten oder Missgeschicke sind normal. Fehler passieren und können entschuldigt werden.
Aber wenn danach ein Fehler nicht anerkannt und keine Entschuldigung ausgesprochen wird, zeigt das, dass diese Situationen nicht ernst genommen werden. Selbst wenn der Schmerz nur vorübergehend und versehentlich verursacht wurde. Dein Körper, dein Geist und deine Gefühle sind wichtig, und jemand, der Verletzungen oder Überschreitungen als unwichtig empfindet, behandelt dich respektlos. Um Vertrauen aufzubauen und eine ehrliche Hingabe zu erfahren oder zu praktizieren, muss man in der Lage sein, Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen. Denn sonst wird deine Missachtung nicht anerkannt.
9. Verwendet Vergleiche als Herausforderung
“Na ja, meine letzte Sub hat das locker weggesteckt.“
Erfahrungen sind wichtig und helfen uns, das Spiel und die Zukunft zu gestalten. Vergleiche können nützlich sein, da jeder Mann und Körper unterschiedlich sind. Aber Vergleiche können auch belastend sein und dazu führen, dass sich jemand minderwertig fühlt. Aussagen wie “Du schaffst das nicht” oder “Besser als du. Mehr als du. Härter als du.” treffen Männer auf einer schmerzhaften und tiefen Ebene. Manchmal werden Vergleiche nicht einmal mit einem Typen aus der Vergangenheit gezogen, sondern mit jemandem aus dem Internet, basierend auf Bildern, Videos oder Erzählungen.
Ein Mann, der deine Leistungen oder deine Bereitschaft zu bestimmten Praktiken nicht ausreichend würdigt, der dich ständig mit anderen vergleicht und dich dadurch abwertet, zeigt mangelndes Wohlwollen dir gegenüber. Jede Leistung, die du erbringst, ist großartig und einzigartig. Du allein entscheidest, ob du dich verbessern möchtest, und niemand sonst. Aber auch das positive Vergleichen mit anderen Menschen ist definitiv ein Warnsignale BDSM (Red Flag). Denn sich als “besser” als jemand anderes zu betrachten, mag dir vielleicht in diesem Moment ein gutes Gefühl geben. Aber jemand, der schlecht über andere spricht, wird möglicherweise auch nicht zögern, dasselbe über dich zu tun.
10. Ungesunde Anstachelung
Ähnlich wie das Herausfordern durch Vergleiche, kann auch die Verwendung umgekehrter Psychologie problematisch sein:
“Das schaffst du sowieso nicht. Das hältst du nicht aus!“
Sturheit ist eine Eigenschaft, die in uns allen angelegt ist. Was auf dem Schulhof als effektives Mittel erscheinen mag, wird leider auch bei Erwachsenen angewendet, um sie dazu zu bringen, etwas zu erreichen, zu ertragen oder auszuüben. Eine Herausforderung kann in Ordnung sein, wenn sie gemeinsam angegangen und nicht zu stark vorangetrieben wird. Gemeinsame Ziele können sogar ein positives Zeichen in einer Beziehung sein. Aber hinter einer Herausforderung stehen nicht nur Erfolg und erreichte Ziele, sondern auch das Risiko zu verlieren und zu scheitern. Das negative Gefühl, das dabei entstehen kann, dient dann als Bestätigung für die Person, die zur Herausforderung angestachelt hat. Manchmal hört man von einem submissiven Mann: “… und dann hieß es ‘Das schaffst du nicht’. Ich habe es dann aus Trotz durchgehalten, schau, wie hartnäckig und stark ich bin!” Das mag zunächst gut klingen und eine Bestätigung des eigenen Willens sein, aber letztendlich hat man sich zu etwas gezwungen, das man eigentlich nicht gewollt oder ertragen hätte. Nur, weil jemand anders auf diese Form der Sturheit als Reaktion gesetzt hat.
11. Aufstellung von Verboten und willkürlichen Regeln
Alltagsregeln, Beschränkungen und Rituale können in einer BDSM-Beziehung ein Zeichen für Stabilität und Verbundenheit sein. Wenn Hingabe und das Machtgefälle stark genug sind, können feste Regeln eine schöne Ergänzung sein. Es wird jedoch kritisch, wenn diese Regeln hauptsächlich aus Verboten bestehen. Die Frage stellt sich: Sind Verbote nicht einfach stark formulierte Regeln? Ja und nein. Ein Verbot kann in gewisser Weise als Regel angesehen werden. Das Problem mit Verboten besteht jedoch darin, dass sie oft stark und wertend formuliert sind, was sich negativ anfühlen kann.
Wenn ihr zum Beispiel als Regel vereinbart, transparent über eure weiteren Kontakte zu kommunizieren, beruht das auf gegenseitigem Verständnis. Das ist eine Regel. Wenn dir jedoch verboten wird, Nachrichten ohne Überprüfung und Erlaubnis zu senden, wird deine Kommunikation fremdbestimmt. Ein Verbot kann Verunsicherung darüber stiften, was du tun darfst und was nicht, und es kann dazu führen, dass du bestimmte Nachrichten gar nicht mehr sendest, obwohl sie wichtig wären.
Das gezielte Unterbinden von Kontakten zu anderen Menschen und das Isolieren einer Person sind ernsthafte Warnzeichen (Red Flags). Eine Person, die dich dazu bringt, dass sie deine einzige Bezugsperson ist oder dass du nur noch Kontakte zu Menschen pflegst, die sie als “würdig” erachtet, ist toxisch und gefährlich. Auch ein Typ, der dir Regeln auferlegt, die deine alltägliche Funktionsfähigkeit, deine Gesundheit oder deine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen oder einschränken, greift in deine Freiheit außerhalb des BDSM-Kontextes ein. Solche Regeln sollten in langen und ausführlichen Gesprächen gemeinsam vereinbart werden, nicht aus Lust oder Willkür. Wenn du es wünschst, können Regeln ein wertvolles Instrument sein, um dein Leben zu strukturieren. Allerdings sollten sie entsprechend deinen Bedürfnissen angepasst werden und nicht den Vorstellungen einer anderen Person unterliegen.
12. Mangelnde Dankbarkeit und Anerkennung
Hingabe, Durchhaltevermögen, Leistung – Worte, die zeigen, dass etwas gegeben wird und dass man sich füreinander einsetzt. Egal auf welcher Seite du in der Dynamik stehst, du leistest Großartiges und verdienst Anerkennung. Ein Mann, der dir nie dankt, dich nicht lobt und deine Leistungen nicht anerkennt, schätzt deine Bemühungen nicht wert. Doch Anerkennung ist gerade im BDSM wichtig für dein Selbstwertgefühl und für den Wert der gemeinsamen Erfahrungen. Sie sollte niemals vernachlässigt werden.
Du bist nicht selbstverständlich. Genau wie dein Körper, dein Vertrauen und deine Leistungen. Du solltest entsprechend behandelt werden und dich nicht zufriedengeben mit weniger. Übrigens, die Aussage “Ich kann das nicht so gut” zählt hier nicht. Beziehungen sind Lernprozesse, bei denen alle Beteiligten bereit sein müssen, an sich zu arbeiten. In jeder Beziehung ist es wichtig, dass die Menschen gesehen, verstanden und wertgeschätzt werden, und dass dies auch verbal kommuniziert wird. Nicht nur körperlich, sondern auch mit Worten.
13. Mangel an Sicherheitsbarrieren
Im BDSM gibt es mehr Sicherheitsmaßnahmen als nur Safewords und das Ampelsystem. Bildung und Vorbereitung sind ebenfalls wichtige Aspekte. Die Recherche von Sicherheitsmaßnahmen, das Üben des Umgangs mit Equipment und der Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen sind wichtige Themen in eurem gemeinsamen Erleben. Es sollte niemals selbstverständlich sein, dass jemand ohne Barrieren berührt werden möchte. Stattdessen sollten Gespräche über sexuell übertragbare Infektionen und Schutz stattfinden, gefährliche Praktiken wie Breathplay außerhalb von Sessions geübt werden und Sicherheitsausrüstung wie Latex-Handschuhe und eine Sicherheitsschere bereitliegen. Für bestimmte Spielarten kann es auch sinnvoll sein, vorher an Workshops oder Schulungen teilzunehmen, die oft auch online verfügbar sind.
Egal ob Spielzeuge, Peitschen oder Knebel: Alles, was mit Schleimhäuten, Schweiß oder ähnlichen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommt, sollte vor und nach jedem Gebrauch gereinigt werden. Wenn dein Partner leichtfertig mit diesen Aspekten oder den oben genannten Sicherheitsmaßnahmen umgeht, deine Wünsche missachtet oder herunterspielt, ist das definitiv als Warnzeichen (Red Flag) zu betrachten.
Das waren die Hauptpunkte der Red Flags, die beachtet werden sollten. Es gibt aber auch noch weitere Verhaltensweisen, die kritisch zu betrachten sind, insbesondere bei devoten und dominanten Männern. Stay and Play safe!
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