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Wie bekomme ich beim fisten einen Fist-Orgasmus?

Dem Aktiven kommen zwar mehr Aufgaben zu, aber der Job ist deswegen nicht weniger befriedigend.
Das gesellschaftliche Klima in Bezug auf Sex wandelt sich. Durch die Hinwendung zu fernöstlichen Techniken, vor allem zu Tantra und Tao, wächst das Bewusstsein, dass Sex mehr sein kann als das, was die Kirche hier seit zweitausend Jahren zu predigen versucht (und was immer weniger Menschen glauben): dass der Geschlechtsverkehr allein dazu dient, Kinder zu zeugen. Selbst wenn es so wäre, sollte das dem letzten Moralapostel zu denken geben: Sex muss ein verdammt kraftvoller Akt sein, wenn dadurch quasi aus dem Nichts Leben gezeugt wird, ein Wesen entsteht, nicht nur mit Haut und Haar, sondern auch mit einem eigenen Charakter, mit eigenen unverwechselbaren Eigenschaften, mit Fähigkeiten, die vielleicht die Welt verändern können. Soll man diese Kraft ungenutzt lassen, wenn man nicht andauernd Kinder zeugen will? Oder kann man sie vielleicht anderweitig nutzen?

 

Gesünder durch Sex

Diese Frage haben sich schon Yogis (Menschen, die hohe spirituelle Einsichten erlangt haben) vor vielen tausend Jahren gestellt und angefangen, mit den sexuellen Energien zu spielen. Sie haben gemerkt, dass man die sexuelle Energie vergrößern kann (z.B. indem man an sich rumspielt, indem man an sich rumspielen lässt, indem man auf Teufel komm, raus vögelt) und dass diese Energie nicht mehr spürbar ist, sobald Mann abgespritzt hat. Das kannst Du gleich mal an Dir selbst ausprobieren. Schwing den Hobel, bis kurz bevor Du kommst, und Du wirst merken, wie Dein ganzer Körper vor Energie nur so kribbelt. Dann spritz ab, und Du wirst spüren, wie Du schnell von einer süßen Müdigkeit und Entspannung überfallen wirst.

Fisten löst die Fixierung auf den Orgasmus. Diesem Phänomen auf der Spur, haben die alten Meister der Weisheit erst mal jede Menge sexuelle Energie in sich gesammelt, gesammelt und gesammelt, bis sie vor Kraft schier geplatzt sind. Leider, so mussten sie feststellen, hatten sie zwar unglaublich viel Energie, aber auch bestialische Kopfschmerzen, und ihre Klöten wurden immer dicker und haben wehgetan, als trampelte eine Horde Elefanten darauf herum.

 

Der klassische Orgasmus

Der Orgasmus des geschlechtsreifen Mannes geht mit rhythmischen Muskelkontraktionen einher, und zwar der Genitalgänge sowie der zugehörigen Organe wie der Samenleiter, der Samenblase und der Prostata, der Harnröhre, den Muskeln des Beckenbodens, denen an der Peniswurzel. Zudem zieht sich auch der Schwanz selbst zusammen (aufbäumen!). Diese reflexartigen Zusammenziehungen werden vom Sexualzentrum im Zwischenhirn ausgelöst. In der Folge kommt es – beim gewöhnlichen Orgasmus – zur Ejakulation: Das Sperma wird in die Harnröhre geschubst und nach außen geschleudert. Wurde nach den Sexualforschern Masters und Johnson der männliche Orgasmus noch mit der Ejakulation gleichgesetzt, so gilt heute als erwiesen, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche neurophysiologische Vorgänge handelt, die zwar meistens, jedoch nicht immer parallel ablaufen. Entgegen der noch immer weit verbreiteten Ansicht, Männer würden durch die Ejakulation höchsten sexuellen Genuss und Befriedigung erlangen, sagen Ejakulationsstärke und Spermamenge nichts über die Erfüllung beim Orgasmus aus.

Die Energie fühlte sich gestaut an. Man musste sie nutzen lernen, irgendwie zum Fließen bringen. Und so entdeckten die Yogis nach vielen schmerzhaften Erfahrungen, wie man die aufgestaute Energie lenken kann: indem man sie in Lebenskraft umwandelt, um die inneren Organe zu stärken, um spirituelle Erfahrungen zu machen, um auf Droge zu gehen, ohne Chemikalien dafür einnehmen zu müssen, um den berühmten Ganzkörperorgasmus zu erlangen, bei dem jede Pore kribbelt und Du von den Zehen bis hinauf in die Haarspitzen voller Energie bist, ja, Dir vorkommst, als würdest Du nur noch aus Energie bestehen, eins mit Deinem Partner, eins mit Deiner direkten Umwelt, mit der ganzen Welt.

 

Viel Schweiß für nichts

Zwar wird diese Technik auch in unserem Shop immer mehr Menschen zugänglich (über Bücher und Workshops), aber die Vorstellung, dass der Sexakt nicht vollständig ist, wenn man seinen Samen nicht irgendwie verstreut hat (am besten in irgendeine Körperöffnung hinein), ist fest im Bewusstsein verankert – das ist bei Heteros übrigens nicht anders als bei uns Homoletten. Ein Schnapsglas voller Flüssigkeit ist das Ziel der ganzen Anstrengung. Wenn Du diese Vorstellung mit in die Fistsession hineinnimmst, gibst Du Dich mit dem Spatz in der Hand zufrieden. Das viel größere Glück liegt darin, den Schwanz zu vergessen, unser westlich geprägtes Leistungsdenken aufzugeben und Dich ganz in die körperliche Erfahrung hineinzubegeben. Auch dies will gelernt sein. Wie schon das Öffnen für die Hand. Wie Fahrradfahren und Schwimmen. »Männer praktizieren es sanft und vorsichtig, fast als wäre es eine Form des Yoga«, schreiben White und Dr. Silverstein in ihrem revolutionären Standardwerk von 1977, The Joy of Gay Sex. »Tatsächlich erfordert das Gefistetwerden einen solch hohen Grad der Entspannung, dass Mann danach in einen Zustand tiefer Ruhe gerät.«

Wenn Du mit Männern sprichst, die das bereits erfahren haben, so wird das jeder in andere Worte kleiden. Martin z.B. drückt es so aus: »Beim Fisten hat man einen analen Orgasmus. Alle Muskeln ziehen sich zusammen, und wenn man dann jemanden hat, der mit einem spielt, der diese Anspannung noch fördert, anstatt sich in Panik zurückzuziehen, dann kommt es zu diesem Geschrei, das man auf Fist-Parties immer wieder hört. Als würde jemand ein Kalb gebären.« Und Udo beschreibt das so: »Der Passive gibt die Kontrolle über sich und seinen Körper auf und schwebt auf dem höchsten Level der sexuellen Erregung. Weit höher und intensiver als bei einem üblichen Orgasmus, der dadurch zweitrangig und oftmals auch überflüssig bzw. gar nicht erlebt wird.«

 

Fisten ist eine Starkstromtechnik

Wer Erklärungsmodelle für dieses Erleben braucht, dem legen wir gerne das fernöstliche Energiemodell ans Herz, es scheint uns das einzig plausible: Beim Fisten wird das Wurzelchakra weit geöffnet und das Sexualchakra stimuliert, weit stärker als durch jede andere Art der sexuellen Betätigung. Wenn dann noch die Beziehung zum Partner stimmt (das Bauchchakra öffnet sich, weil es dem Gegenüber vertraut) und womöglich Liebe im Spiel ist (Herzchakra), fehlt nur noch, dass der Fistee sein Halschakra öffnet und ganz natürlich Geräusche von sich gibt – Grunzen, Brüllen, was immer dort entstehen will. So kann die Energie vom Ende der Wirbelsäule direkt bis ins Kronenchakra (Schädel) fließen. Ist der Kanal vom Wurzelchakra bis in die Schädeldecke »armdick« geöffnet, bringt es dort nicht nur ein paar Niedervoltlämpchen zum Glühen, sondern die Flutlichtanlage eines Fußballstadions – und die Floskel »Erleuchtung« bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Das macht dann auch verständlich, was White und Dr. Silverstein schon 1977 übers Fisten geschrieben haben: »Die Empfindungen, die den Körper während des Fistens durchfluten, sind so stark, dass die Aufmerksamkeit oftmals vom Penis weg hin zum Anus kanalisiert wird – dieser veränderte Fokus zieht oft den Verlust der Erektion nach sich.«

Fisten steht dem klassischen Konzept des Ich-spritze-ab-also-komme-ich entgegen.

 

In fünf Schritten zum großen O

  • Auch beim Fisten kann man den Orgasmus durch Abspritzen erreichen.
  • Muss man aber nicht. Oft verlieren Fistees ihre Erektion.
  • Durch Fisten wird ein ganz anderes Energiepotenzial freigesetzt.
  • Richtig erlebt, führt es zu Orgasmuszuständen – weit über das angenehme Gefühl des Abspritzens hinaus.
  • Und so geht’s: Vergiss alles, was Du bisher in Sachen Orgasmus erlebt hast, und bleibe ganz bei den Erfahrungen in Deinem Körper.

 

So geht die Faust leichter rein
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