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FLINTA* - Alle wichtigen Infos

Ist Dir beim Besuch einer Veranstaltung schonmal der Begriff FLINTA* beziehungsweise FLINT* begegnet und Du hast überlegt, was damit gemeint sein könnte? Was hinter diesem Begriff steckt und welche Bedeutung er hat, das erfährst Du in diesem Beitrag.

 

Anfänge der FLINTA*-Bewegung

Die Anfänge von FLINTA* sind in den 1970er Jahren zu finden. Damals wurden in Westdeutschland, konkret in West-Berlin, erste sogenannte Frauenräume geschaffen. Diese sollten als Orte dienen, an denen Frauen unter sich sein und sich austauschen konnten, frei von allen zu dieser Zeit noch vorhandenen, patriarchalen Strukturen. Aus diesen Frauenräumen entstanden in der Folgezeit zahlreiche Projekte, beispielsweise Lesbengruppen oder Frauencafés. Ein wichtiges Projekt war das erste, 1976 eröffnete Frauenhaus von West-Berlin.

Schon in den 1980-er Jahren existierten deutschlandweit mehr als 100 Frauengruppen, in denen lesbische Frauen einen großen Teil ausmachten. Lesben wurden nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen diskriminiert. Um darauf aufmerksam zu machen, bezeichneten sich manche Gruppen als FrauenLesben-Raum. In den 1990-er Jahren fand aufgrund anhaltender Diskussionen eine weitere Öffnung für trans- und nicht-binäre Personen statt, woraus sich schließlich der Begriff FLINTA* oder FLINT* ergab.

 

Sammelbegriff für eine bestimmte Personengruppe

Viele Gesellschaften waren oder sind immer noch patriarchalisch geprägt, was in einfachen Worten bedeutet, dass die Männer die wichtigen Entscheidungen treffen. Gegenmodelle, also Gruppierungen mit matriarchaler Struktur, finden sich bei einigen afrikanischen und US-amerikanischen indigenen Volksgruppen (Tuareg, Serer, Irokesen, Navajo). Dort bestimmen die Frauen die soziale Ordnung.

Im Gegensatz zum Matriarchat wurden oder werden im Patriarchat Personen, die für sich nicht die männliche Geschlechtsidentität in Anspruch nehmen, aufgrund ihrer untergeordneten Rolle häufig Diskriminierungen ausgesetzt. Dagegen wendet sich FLINTA*, bei dem es sich um ein sogenanntes Akronym handelt, das für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen steht. Da sich agender Personen keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder das Konzept der Geschlechter gänzlich ablehnen, zählen sie sich nicht selten zur Gruppe der nicht-binären Personen. Oft nehmen sie auch das * für sich in Anspruch. Dieser am Ende angefügte Asterisk (*) ist ein Platzhalter für sämtliche nicht-binären Geschlechtsidentitäten.

Wo der Begriff auftaucht, soll er verdeutlichen, dass bei Veranstaltungen oder in Locations eben nur die Personen willkommen sind, die unter den Begriff FLINTA* oder FLINT* fallen. Du als Mann, egal ob homosexuell, bisexuell oder heterosexuell, bist folglich nicht erwünscht.

Exkurs generisches Maskulinum: Dieses Maskulinum gilt als Ergebnis einer sich über Jahrhunderte erstreckenden patriarchalen Gesellschaft. Das so entstandene Generische Maskulinum ist zwar grammatikalisch korrekt, entstand aber eben nicht alleine in Folge einer natürlichen Entwicklung der deutschen Sprache. Grammatiken und Wörterbücher werden von Menschen geschrieben und Gremien bestimmen, was korrekt oder falsch ist. Hier muss man immer in Erinnerung behalten, dass die Sprachwissenschaft noch bis in das 21. Jahrhundert hinein eine Domäne der Männer war und alleine sie die Regeln gemacht haben.

 

Wer genau gehört zu FLINTA* oder FLINT*?

Glücklicherweise entwickelt sich die Gesellschaft weiter, diversifiziert sich, wird also vielfältiger und bunter. Die lange Zeit unterdrückten Geschlechter treiben die Emanzipation voran und werden sichtbarer und auch lauter. Was sie brauchen, ist ein sprachliches Gesicht beziehungsweise ein Identitäten stiftendes Wort. So ist der Begriff FLINTA* oder FLINT* entstanden. Um Dir ein besseres Verständnis dafür zu ermöglichen, wer sich dem Begriff FLINTA* oder FLINT* zugehörig fühlt, findest Du in den folgenden Absätzen eine kurze Beschreibung, wer jeweils gemeint ist.

Das F wird in der Regel für heterosexuelle Cis-Frauen verwendet. Bei ihnen stimmt das biologische Geschlecht mit der Geschlechtsidentität überein.

Das L meint lesbische Frauen, obwohl Lesbischsein keine Geschlechtsidentität beschreibt, sondern eine sexuelle Orientierung. Der Buchstabe wurde in den Begriff aufgenommen, um damit den vor allem durch lesbische Frauen erkämpften Errungenschaften des Feminismus Sichtbarkeit zu verleihen. Ein weiterer Aspekt ist, dass das L kritisch darauf hinweisen soll, dass Weiblichkeit, entgegen der Ansichten in heteronormativen Gesellschaft, nicht automatisch Sex oder Liebesbeziehungen mit Cis-Männern beinhalten muss.

Die Gruppe der intersexuellen Personen wird unter dem Begriff FLINTA* oder FLINT* subsumiert, weil sie von Geburt an nicht eindeutige Geschlechtsmerkmale, weshalb sie von Seiten der gesellschaftlich und medizinisch anerkannten Norm kaum oder gar keine Akzeptanz erfahren. Sie passen nicht in die männliche oder weibliche „Schublade“, weder genetisch noch anatomisch oder hormonell.

Nicht-binäre Personen identifizieren sich nicht oder nicht nur mit einem der beiden gesellschaftlich anerkannten biologischen Geschlechtern. Sie stehen oft zwischen oder sogar außerhalb der Geschlechterbinarität und sind nicht selten fluid, wenn es um ihre eigene Geschlechtsidentität geht. Da sie also aus dem binären System fallen, fühlen sie sich dem N in FLINTA* /FLINT* zugehörig.

Als Transmenschen werden Personen beschrieben, die sich mit ihrem angeborenen Geschlecht beziehungsweise den ihnen zugewiesenen Geschlechtsmerkmalen nicht identifizieren können und physisch sowie sozial lieber im jeweils anderen Geschlecht leben möchten. Sowohl Trans-Männer, Trans-Frauen sowie Trans*gender sind mit dem T angesprochen, denn sie alle habe Diskriminierungserfahrungen, gegen die sich FLINTA* einsetzt.

Agender Personen, viele bezeichnen sich auch als genderless, gehören nach eigener Definition keinem Geschlecht an oder lehnen sogar das gesamte Geschlechter-Modell ab. Weil es sich beim Agendersein um eine spezielle Form der Non-Binarität handelt, fällt manchmal das A von FINTA* weg. In diesem Fall fühlen sich agenda Personen durch das A oder das * repräsentiert.

Der Asterisk (*) am Ende von FLINTA* oder FLINT* dient dazu, alle nicht explizit erwähnten Personen mit einzubeziehen. Dies sind diejenigen, die sich nicht in eine der oben genannten sexuellen Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten einordnen lassen oder als solche identifizieren wollen.

 

Weshalb FLINTA* wichtige Schutzräume schafft

Für Menschen, die zu einer Minderheit gehören und die physische oder psychische Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, ist es wichtig, sich ohne Furcht austauschen zu können und Orte zu haben, an denen sie so sein können, wie sie sind. Deshalb braucht es Safe Spaces. Vielleicht warst Du als homosexueller Mann ja auch schon mit Diskriminierung konfrontiert. Dann weißt Du, wie wichtig angstfreie Schutzräume sind. Im Fall von Personen, die sich FLINTA* zugehörig fühlen, stellen vor allem Cis-Männer die Personengruppe dar, mit der sie Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Genau aus diesem Grund findest Du öfter den Hinweis „FLINTA* only“ und solltest ihn respektieren.

 

FLINTA*-Safe Spaces in der Diskussion

Wo Sonne ist, ist immer auch Schatten. So könnte man Diskussionen rund um die Frage, wer in FLINTA*-Schutzräumen willkommen ist, als dunklen Schatten verstehen. Von verschiedenen Seiten erlebt das FLINTA*-Konzept Gegenwind. So argumentieren zum Beispiel Cis-Männer mit der Gleichberechtigung und empfinden ihren Ausschluss bei entsprechenden Veranstaltungen als eine Form der Diskriminierung ihnen gegenüber.

Aber nicht nur Cis-Männer stören sich an solchen Schutzräumen, sondern auch Terfs (Trans-Exclusionary Radical Feminists) oder Vertreterinnen des sogenannten Cis-Feminismus. Ihrer Auffassung nach brechen INTA*-Personen in die Schutzräume für Frauen ein und nehmen so den „echten“ Frauen die Sichtbarkeit. Ursache für ein solches Denken ist die Meinung, dass biologisches Geschlecht und Geschlechtsidentität nicht voneinander zu trennen seien. Es gibt durchaus positive Beispiele im Umgang mit dem Thema, etwa an der Goethe-Universität, wo man den Begriff FLINTA* sektional denkt und keinen Wert darauflegt, einem exkludierenden, weißen Cis-Feminismus zu folgen.

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