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Mutig Du selbst sein: Alles zum Coming-out

Du bist schwul, lesbisch oder fühlst Dich einer nicht heterosexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität zugehörig, hast aber Angst, Dich vor Dir selbst oder anderen Menschen dazu zu bekennen? Dann geht es Dir, wie unzähligen anderen Menschen auch. Denn ein Coming-out ist nicht immer einfach! Noch immer haben Menschen, die sich zur LGBTQ-Community zählen, vonseiten der Gesellschaft mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, werden von religiös oder politisch konservativen Kräften angefeindet und diskriminiert. Der Coming-out Day, der seit 1988 jedes Jahr am 11. Oktober begangen wird, möchte dazu ermutigen, sich zur eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität zu bekennen.

 

Wurzeln des Coming-out Day

Wie so viele wichtige Ereignisse der LGBTQ-Community, ist auch der Coming-out Day (COD) in den USA entstanden. Mit dem ersten Aktionstag 1988 sollte an eine Großkundgebung im Jahr zuvor erinnert werden, bei der etwa eine halbe Million Menschen beim „National March on Washington for Lesbian an Gay Rights“ auf die Straße gegangen waren. Seither findet der Coming-out Day jedes Jahr statt. An diesem Tag finden z. B. Ausstellungen, Vorträge oder Diskussionen zum Thema Coming-out statt.

 

Was bedeutet Coming-out?

Beim Coming-out beschließt eine Person, einen wichtigen Teil ihrer Identität vor anderen Menschen preiszugeben. Das kann die Familie ebenso sein, wie enge Freunde, Arbeitskollegen oder Sportkameraden. Für LGBTQ-Personen bedeutet ein Coming-out, dass sie ihre sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität preisgeben.

 

Das innere Coming-out

Der Entscheidung zu einem solchen Bekenntnis geht in der Regel immer ein inneres Coming-out voraus. Beim Prozess des inneren Coming-out geht es darum, dass die Person ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität zunächst für sich selbst wahrnimmt. Dazu ist es notwendig, dass sie sich mit der eigenen sexuellen Orientierung auseinandersetzt, was nicht selten ein harter Kampf sein kann. Das innere Coming-out, das sich normalerweise im Alter zwischen 14 und 17 Jahren vollzieht, endet im Idealfall damit, dass die Person die eigene sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität akzeptiert und sich als die Person annimmt, die sie ist.

Ungeoutete Menschen sehen sich oft einem wachsenden Leidensdruck ausgesetzt, weil sie einen wesentlichen Teil ihrer Persönlichkeit vor ihrem Umfeld verbergen müssen und ihre Sehnsüchte und auch sexuellen Wünsche nur im Verborgenen und damit ungenügend oder gar nicht ausleben können. Sie erleben es als große Last, nicht als die Menschen leben zu können, die sie sind. Daher empfinden viele LGBTQ-Personen ihr Coming-out als eine echte Befreiung, sich vor anderen Menschen zu outen.

 

Das Coming-out nach außen

Ein heute immer noch schwieriges Unterfangen ist die zweite Phase des Coming-out, nämlich das Bekenntnis vor anderen Menschen. Beim äußeren Coming-out geht es letztlich darum, die Menschen, die einem wichtig sind, über die eigene sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität zu informieren und damit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass man seinen Alltag sehr viel freier leben kann. Vor wem sich eine Person outet, kann, darf und muss sie alleine entscheiden. Ein Zwangs-Outing, wie es etwa von Rosa von Praunheim praktiziert wurde, sollte unbedingt vermieden werden.

Jeder und jede muss die völlige Freiheit haben, zu entscheiden, ob er oder sie sich nur vor einzelnen Menschen, vor einer bestimmten Gruppe oder gegenüber der Allgemeinheit outet. Manche verzichten auch ganz bewusst auf jegliches Outing, was zu respektieren ist. Wer diesen Prozess begleiten möchte, kann seine Unterstützung anbieten. Kontraproduktiv wäre es, ein Coming-out zu verlangen oder jemanden sogar gegen seinen Willen zu outen.

 

Mögliche Gründe für ein Coming-out

Vermutlich gibt es ebenso viele Gründe für ein Coming-out, wie es schwule, lesbische, bisexuelle oder sich in sonst einer Weise definierende Menschen gibt. Häufig möchten sich Menschen outen, weil sie etwa in einer Beziehung sind und den neuen Partner nicht verstecken wollen. Auch die Suche nach einer Beziehung kann eine Ursache für ein Coming-out sein. Ein weiterer Grund ist einfach die Lust, mit Menschen in Kontakt zu treten, die die eigene sexuelle Orientierung teilen. Nicht selten möchte man einfach mit anderen Menschen teilen, wer und/oder was man ist. Letztlich braucht es eigentlich keinen speziellen Grund, wenn jemand sein Coming-out haben möchte, reicht dies als Grund.

Das bedeutet, dass es wichtig ist, zu verstehen, dass es letztendlich immer um einen selbst geht. Mache Dir bewusst, dass es Dein Leben ist, um das es geht. Sicher wird es Menschen geben, die Dir mit Skepsis begegnen oder Dich sogar ablehnen. Hier kann es sinnvoll sein, sich ein entsprechendes Lebensmotto zuzulegen. Manche treffen beispielsweise die Entscheidung, mit Menschen, die sie nicht akzeptieren, keine Lebenszeit zu verschwenden und den Kontakt einzustellen. Das kann zu harten und schmerzhaften Brüchen führen, aber hier sei nochmals betont: Es geht letztlich um Dein eigenes Leben, über deren Verlauf nur Du entscheiden darfst und das nur Du so gestalten kannst, dass Du als die Person, als die Du Dich nun mal definierst, glücklich bist.

 

Unterstützungsangebote für den Prozess des Coming-out

Den Prozess des Coming-out zu durchlaufen, funktioniert in der Regel nicht von heute auf morgen. Er kann Monate oder auch Jahre dauern und erweist sich für viele als herausfordernde und auch problematische Zeit. Selbstzweifel machen sich breit, man macht sich Sorgen bezüglich möglicher Reaktionen und die im Kopf kreisenden Gedanken drohen ihn platzen zu lassen. Aber die Auseinandersetzung ist notwendig. Was beim Coming-out hilfreich sein kann, ist die Unterstützung von Menschen, die diesen Prozess bereits hinter sich haben. Sie zeigen, dass man auf diesem Weg nicht alleine ist.

Inzwischen gibt es zahlreiche Beratungsstellen, bei denen man sich kompetente Hilfe und Unterstützung holen kann. Wichtig ist es, die Jugendlichen in den Blick zu nehmen, immerhin liegt die Suizidrate bei Schwulen und Lesben im Alter zwischen 12 und 25 Jahren vier- bis siebenmal höher als bei heterosexuellen Personen der gleichen Altersspanne. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Jugendliche vor der auch heute noch schwierigen Aufgabe stehen, sich mit ihrer eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität auseinanderzusetzen, erweisen sich die an vielen Orten aktiven Jugendgruppen speziell für schwule, lesbische, bi- oder pansexuelle Jugendliche als wertvolle Institutionen.

Leider sind Ausrufe wie „schwule Sau“ oder „Schwuchtel“ an deutschen Schulen noch immer Alltag und wenn jemand oder etwas verächtlich gemacht oder beleidigt werden soll, heißt es schnell mal „Schule voll schwul ist“ oder „Was hast Du denn für ein Schwuchtel-Outfit an“. Um solchen Tendenzen zu begegnen, starten immer mehr Schulen Anti-Trans- und Homophobie-Projekte, die es schwulen, lesbischen oder transsexuellen Schülern und Schülerinnen erleichtern sollen, sich an dem Ort, an dem sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen, nicht verstecken zu müssen.

Eine sich gerade an Schulen verstärkende Herausforderung ist die zunehmende Zahl an Schülerinnen und Schülern mit muslimischen Wurzeln aus Flüchtlingsfamilien. Ihr religiöses, gesellschaftliches und politisches Umfeld macht es ihnen schwer, nicht-heterosexuelle Lebens- und Liebeskonzepte zu akzeptieren, was ein Coming-out für ihre Mitschüler/-innen erschwert. Hier sind die Integrationsbeauftragten besonders gefordert.

 

Coming-out in schwierigem Umfeld

Besonders Personen, die aus einem religiös oder kulturell sehr konservativen Umfeld stammen, stehen vor besonders großen Herausforderungen, wenn sie sich zu einem Coming-out entschließen. Noch immer gibt es Fälle, in denen konservative, religiöse, Familien diejenigen, die sich als nicht heterosexuell outen, verstoßen oder sogar unter Gewaltanwendung versuchen, den- oder diejenige „umzupolen“, etwa durch sogenannte Konversionstherapien, Zwangsheirat oder Vergewaltigung.

Auch hier können Institutionen Betroffene, bei denen es sich oft um queere Flüchtlinge handelt, unterstützen, den für sie schwierigen Prozess des Coming-out zu durchlaufen, etwa durch die Unterbringung in besonders geschützten Unterkünften. Die Beratungsstellen der LGBTQ-Community haben inzwischen spezielle Stellen eingerichtet.

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